Mitten in Absurdistan (VII):Mut zur Brücke

Wie Paris versucht, faule Radfahrer zu motivieren und die Venezianer sich mit ihrem neuesten Bauwerk anfreunden: SZ-Korrespondenten berichten Kurioses aus aller Welt.

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Mitten in ... Kairo

Wenn die Dinge schiefgehen in Ägypten, gehen sie richtig schief. 13 Stunden auf Kairos Flughafen, das schmeckt nach Körperstrafe: In der Scharia angesiedelt zwischen Handabschlagen und Steinigung. Flugzeug defekt? Pilot in Kairos Kaffeehäusern verlorengegangen? In Ägypten bekommt man keine Antworten. Man bekommt ein Lächeln.

Ich habe dafür eine 23-köpfige libanesische Familie kennengelernt, die in Kairo eine Tochter verheiratet hat. Eine hochschwangere Palästinenserin, die mir vom Heimatort ihrer Familie in Israel vorschwärmte, ohne je dort gewesen zu sein und je dorthin reisen zu können. Einen frommen Mann auf dem Weg nach Mekka, der essen wollte, ohne Geld zu haben.

Als die Maschine um 01.15 Uhr in Beirut landete, klatschten alle Libanesen. Irgendwie war es die halbe arabische Welt - und das in 13 Stunden. Was will man mehr?

(Tomas Avenarius/SZ vom 23.08.2008)

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Mitten in ... Stockholm

"Mehr Schüler sollen das Klassenziel erreichen." Diesen Vorsatz haben sich zum Schuljahresanfang viele Lehrer in Schweden als Tattoo auf die Haut geschrieben.

Den Körperschmuck vertreibt ein Beratungsunternehmen, das Schulen bei der Verbesserung ihres Unterrichts hilft. 5000 Lehrer-Beschriftungen hat die Firma nach eigenen Angaben schon an ihre Kunden verteilt, unter anderem auch an die Grundschule im Stockholmer Vorort Upplands Väsby. Das hautnahe Bekenntnis sei nur ein "winzig kleiner Teil in der großen Anstrengung, mehr Schüler zum Ziel zu bringen", erläuterte deren Rektor. Auch werde kein Mitarbeiter zum Tattoo gezwungen.

Ohnehin sind die Verzierungen nicht von Dauer: Sie werden einfach nur auf den Pädagogen gerubbelt - nach sechs Tagen bereits ist der gute Vorsatz dann wieder verblasst.

(Gunnar Herrmann/SZ vom 23.08.2008)

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Mitten in ..., dpa

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Mitten in ... München

Kürzlich standen wir im Hof vor unserer früheren Wohnung in der Ludwigsvorstadt. Ein wenig Zufall, Nostalgie, Neugier. Die Hausmeisterin haben wir auch getroffen. Frau B. ist eine Griechin mit schwarzen Locken, die charmante Fehler beim Sprechen macht und für Mitte 50 sehr attraktiv ist. Mieter tuscheln, dass sie was mit dem Hauswirt hatte, einem Nymphenburger Unternehmer. Manche mutmaßen, am attraktivsten fände er, dass sie das Haus führt wie ein preußischer General. Geranien am Balkon bringen Lob, Schuhe im Flur Tadel. Wer das Tor offen lässt oder Müll falsch trennt, dem droht B. mit Kündigung. Sie liebt deutsche Akuratesse. Als wir grüßen und fragen, warum die Gewerberäume im Hof seit Jahren nicht vermietet sind, antwortet sie in ihrem charmanten Singsang: ,,Bewerbe nur Ausländer. Müsse vorsichtig sein. Isse Risiko. Seehr unzuverlässig!''

(Marten Rolff/SZ vom 23.08.2008)

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Mitten in ... Ramallah, Reuters

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Mitten in ... Ramallah

Auf dem Obst- und Gemüsemarkt in Ramallah im Westjordanland wird um die Wette gebrüllt. Inmitten der Tomaten-, Petersilien- und Auberginenstände steht Mustafa und verkauft Fisch. Fisch in Ramallah? Palästinenser sind keine großen Fischliebhaber.

Mustafa hat nicht viel zu tun. Er ist damit beschäftigt, Fliegen von den Barschen und Forellen zu verscheuchen. Zweimal in der Woche steht der 32-Jährige auf dem Obst- und Gemüsemarkt. Den Fisch erhält er aus Jaffa, dem arabischen Stadtteil von Tel Aviv, "wenn die israelischen Soldaten ihn am Checkpoint durchlassen", sagt Mustafa und bietet alle Überredungskunst auf, dass man bei ihm einen Fisch kauft.

Als er erfährt, dass man in Tel Aviv lebt, will Mustafa wissen: "Wie ist das, am Meer zu leben?" Mustafa, der Fischverkäufer von Ramallah, war noch kein einziges Mal in seinem Leben am Meer.

(Thorsten Schmitz/SZ vom 16.08.2008)

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Mitten in ... Fumone, Stefan Ulrich

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Mitten in ... Fumone

Hier in der Burg von Fumone gingen Geister um, versichert die Führerin an diesem Augustnachmittag in den Hügeln südöstlich von Rom. Da sei ein Gegenpapst namens Gregor, den man vor 800 Jahren lebendig eingemauert habe. Wahrscheinlich da, sagt sie, und klopft gegen eine Marmorplatte.

Dann sei da Coelestin V., der einzige Papst der Geschichte, der abdankte, und von seinem Nachfolger hier eingekerkert und wohl ermordet wurde.

Schließlich gäbe es diesen Jungen. Die Führerin öffnet eine Kommode. Drinnen geht ein Licht an und erleuchtet eine Mumie. Der Kleine sei der einzige männliche Erbe einstiger Burgbesitzer gewesen, erklärt die Frau. Der Legende nach hätten ihn seine sieben Schwestern mit Arsen vergiftet. Seine Mutter sei wahnsinnig geworden. Sie spuke ebenfalls herum. Es ist so heiß, doch ich spüre ein Frösteln.

(Stefan Ulrich/SZ vom 16.08.2008)

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Mitten in ... München, AP

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Mitten in ... München

Früher parkten die Luxusspieler des FC Bayern im Halteverbot in der Maximilianstraße, sie okkupierten ihre Stammplätze im P1 und machten einen auf dicke Hose im Gourmet-Lokal. Die Ära der Effenbergs, Ballacks und Kahns ist nun endgültig vorbei, neuerdings üben sich die Klinsmann-Bayern in Bescheidenheit und Disziplin. Zum Beispiel Bastian Schweinsteiger, Deutschlands schnuckligster Nationalspieler.

Am Montag saßen Basti und seine blonde Spielerfrau Sarah Brandner mit Freunden abends in einem hübschen Lokal in der Georgenstraße. Kein Champagner, keine Hummerschwänze, keine Exzesse, nicht mal Autogrammwünsche!

Basti trank Fruchtsaftschorle, aß Reis mit gedämpftem Gemüse und streichelte Sarah den Rücken. Mann, ist der süß! Jürgen Klinsmann und seine Bayern-Buddhas wären so stolz auf ihn gewesen.

(Christian Mayer/SZ vom 16.08.2008)

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Mitten in ... Asunción, Peter Burghardt

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Mitten in ... Asunción

Paraguay ist ein eigentümliches Land und Asunción eine verschlafene Hauptstadt, das hat viele Gründe. Die Lage mitten in Südamerika, die Hitze, 35 Jahre Stroessner-Diktatur, 61 Jahre Colorado-Partei und so weiter.

Jetzt regiert ein früherer Bischof. Die Weltvergessenheit zog viele Ganoven an und erhielt manchen Brauch. Die Mennoniten im sommers siedend heißen Chaco sprechen Plattdeutsch und fast alle Paraguayer außer Spanisch auch Guaraní. Mate-Tee wird angesichts des Wetters gerne mit Eiswürfeln getrunken.

Das Erstaunlichste jedoch ist die Sopa Paraguaya, die Paraguayische Suppe. Wer Brot eintunken will, der wird sich wundern. Die Sopa Paraguaya ist ein Maiskuchen mit Eiern, Milch, Butter, Frischkäse, Olivenöl und Zwiebeln. Alles andere als flüssig, sondern fester als jede Tortilla. Sehr reich an Proteinen und Kalorien.

(Peter Burghardt/SZ vom 16.08.2008)

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Mitten in ... Buenos Aires, AP

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Mitten in ... Buenos Aires

Gerade fand die lange geplante Verlegung statt, die Transvestiten von Buenos Aires mussten umziehen. Der rechtskonservative Bürgermeister hat sie von einem Park im Viertel Palermo in einen anderen beordern lassen.

Erst war das Revier der weiblichen Männer mit den sehr kurzen Röcken der Parcours am See mit dem Rosengarten - bei Sonnenuntergang liefen Jogger und Rollschuhläufer vorbei, ehe die Kundschaft eintraf. Nun verrichten sie ihre Dienste am See beim Tennisstadion.

Der Ortswechsel fiel auf, aber bislang werden nicht wie früher Staus von Klienten und Neugierigen gemeldet. Die Travestis, wie das hier heißt, klagen über rückläufiges Geschäft, was auch an kalten Winternächten liegt. Dafür gibt es jetzt eine Grillbude in ihrer Nähe. Der Besitzer berichtete einer Zeitung, er habe seiner Frau versichert, es bestehe keine Gefahr.

(Peter Burghardt/SZ vom 09.08.2008)

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Mitten in ... München, dpa

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Mitten in ... München

Bayern ist stolz darauf, dass seine Staatsverschuldung ständig schrumpft. Immerhin um satte sechs Euro pro Sekunde. Damit das auch jeder sehen kann, hat der Bund der Steuerzahler in Bayern eine große elektronische Anzeigentafel vor seinem Münchner Sitz aufgebaut, feierlich eingeweiht von Erwin Huber.

Da Leistung aber nur Spaß macht, wenn auch jemand schlechter ist, zeigt die Schuldenuhr - im Wechsel mit der bayerischen Fleißarbeit - das fette Plus von 474 Euro, das sich pro Sekunde zum staatlichen Schuldenberg in Deutschland hinzugesellt. Nun hat aber der Computer offenbar keine Lust mehr dazu. Er macht aus dem Plus ein Minus, bürdet den fleißigen Bayern schamlos neue Schulden auf oder trägt den Berg der Staatsschulden ab.

Das Allerneueste: Statt Schulden kreiert er neue Länder. Willkommen in ,"Baycün'"!

(Laura Weißmüller/SZ vom 09.08.2008)

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Mitten in ... Berlin, ddp

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Mitten in ... Berlin

Tatsächlich, ein Fuchs. Zwischen Glassplittern schleicht er im Gebüsch um die Imbissbude herum, die an der U-Bahnhaltestelle Bernauer Straße langsam in sich zusammenfällt. Zweitausend Rotfüchse leben in Berlin.

Völlig ungefährlich sollen sie sein, heißt es bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Fälle von Tollwut seien zuletzt kaum noch registriert worden. Die Füchse ziehen in die Stadt, wo sie in den Mülltonnen Nahrung finden.

Ich schleiche mich zwei Schritte näher ran, ein Ast knackst, der Fuchs läuft tiefer ins Gebüsch. Dann schaut er sich noch mal um. Ich muss an Kevin Costner denken in ,"Der mit dem Wolf tanzt'". Wie nannte er seinen Wolf noch mal? Ah, ja. Socke. Mein Fuchs soll auch Socke heißen. Wieder zwei Schritte, wieder knackst es. Socke huscht davon. Die Bernauer runter zur Mauergedenkstätte.

(Lenz Koppelstätter/SZ vom 09.08.2008)

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Mitten in ... Ibiza, Jayfrog

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Mitten in ... Ibiza

Wenn man mit Promi-Freunden Urlaub auf Ibiza macht, muss man sich gar nicht erst anstellen in der langen Schlange vor dem "Amnesia", einem der größten und angesagtesten Clubs der Welt. Für die Zusage, zwei Flaschen Champagner à 270 Euro zu konsumieren, wird man über eine Seitentreppe direkt auf die VIP-Terrasse geschleust, wo einem strahlende Blondinen den Nacken massieren.

Direkt darunter legt ein sicherlich berühmter DJ auf. Die Sicht auf den Dancefloor, wo sich Tausende Clubber tummeln, ist super. Um drei Uhr beginnt die "Manumission": eine gigantomanische Party im Varieté-Stil, mit Show Acts, Tänzern, Nackedeis und Akrobaten.

In den Pausen wird allerdings weniger abgetanzt als herumgestanden. Zum Finale der Show zieht sich eine Schönheit Rasierklingen aus ihrer Vagina. Aber so richtig scharf finden muss man das nicht.

(Christine Dössel/SZ vom 09.08.2008)

Foto: Jayfrog

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Mitten in ... Gaza

Besuche im Gaza-Streifen sind wie früher Besuche von Westverwandten in der DDR. Man wird gebeten, etwas mitzubringen.

Die Übersetzerin möchte eine Flasche Jack Daniels Whiskey, der Fotograf zwei Stangen Marlboro. Alkohol ist im islamistischen Gaza-Streifen verboten, Zigaretten kosten das Doppelte.

Als wir im Auto sitzen und durch eine apokalyptische Trümmerwüste gen Gaza-Stadt fahren, stoppen uns zwei vollbärtige, bewaffnete Polizisten der Hamas und wollen meine Tasche mit den Mitbringseln untersuchen. Ich sehe mich schon in einem Hamas-Gefängnis.

Der Polizist öffnet alle Reißverschlüsse, prüft iPod, Brillenetui, Geldbörse. Nur noch Zentimeter trennen ihn von der Whiskeyflasche, als der Fotograf die rettende Idee hat. Er schenkt dem Hamas-Mann eine der Zigarettenstangen, woraufhin dieser die Suche einstellt.

(Thorsten Schmitz/SZ vom 02.08.2008)

Foto: AFP

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Mitten in ... Südtirol

Unten im Ort Sulden feiern die Zeitungen die Heimkehr der beiden Überlebenden vom Nanga Parbat, 400 Meter weiter oben gedenkt man der Toten.

Ein Felsblock liegt am Fuß der Ortlernordwand, mit Bronzetafeln gespickt. Die jüngste stammt vom Mai 2006 und zeigt zwei Fotos - 23 und 24 Jahre alt waren die Bergsteiger aus Berchtesgaden, eine Eislawine hat sie aus der Wand gerissen.

Zwei Männer sind vor dieser Tafel stehengeblieben, sie blicken auf die frohen Jungsgesichter, die von ihrem Schicksal noch nichts wissen, und da gehen sie schnell weiter. Seil und Eispickel sind auf die Rucksäcke geschnallt, sie haben Großes vor am nächsten Tag. Je weiter sie sich von dem Gedenkstein entfernen, umso leichter wird ihr Schritt.

(Tanja Rest/SZ vom 02.08.2008)

Foto: dpa

, dpa

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Mitten in ... Köln

Die Ambulanz eines Krankenhauses, Sprechstunde beim Professor. Der Professor ist ein Spezialist für künstliche Hüftgelenke, der Patient schleppt sich seit Jahren, nun hat er es eilig mit der Operation. Das Problem: Der Professor ist ausgebucht.

Der Patient fängt an, über den 1. FC Köln zu reden, ganz Köln redet immer, und in diesen Wochen sowieso, über den FC; über das Thema findet man fast immer eine gemeinsame Basis. Der Professor fängt zu rechnen an: Operation Ende Juli - heißt für den Patienten: zehn Tage Krankenhaus, drei Wochen Reha. Heißt: Zum ersten Heimspiel wird er nicht fit sein.

Der Professor sagt: ,"Dann können Sie mir ja Ihre Dauerkarte geben.'" Mer kenne uns, mer helfe uns, das berühmte Kölner Motto. Der Patient stimmt zu, der Professor sagt, er solle sich vorne im Sekretariat den OP-Termin geben lassen.

(Detlef Esslinger/SZ vom 02.08.2008)

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, AP/ Tierpark Hagenbeck

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Mitten in ... Hamburg

Wer wohl Leila auf dem Gewissen hat? Füttern ist verboten, dennoch warf jemand ein Brötchen ins Gehege und entkam. Das Brötchen landete im Wassergraben, Leila (†9) auch. Sie ist ertrunken.

In Hagenbecks Tierpark sagen sie, da sei viel zusammengekommen. Leila liebte Brötchen, war ein neugieriger Teenager und Nichtschwimmerin. Orang-Utans können nicht schwimmen. Durch die Luft fliegen, sich mit dem kleinen Zeh am Ohr kratzen, das ja. Aber nicht schwimmen. Nun will Gunther von Hagens, Leichenpräparator, aus Leila ein Scheibenplastinat machen.

Scheibenplastinate von Menschenaffen seien beliebt, sagt Hagens. In seinen Schauen zeigt er den Gorilla Arti oder das, was er von ihm übriggelassen hat. Brüller! Auch Arti kam freilich erst ums Leben und dann zu Hagens. Einst ist er im Zoo Hannover ertrunken.

(Ralf Wiegand/SZ vom 02.08.2008)

Foto: AP/ Tierpark Hagenbeck

Mitten in ... Kay, SZ

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Mitten in ... Kay

In kaum einem anderen oberbayerischen Dorf erfreut sich das Asphaltstockschießen einer so enormen Beliebtheit wie in Kay. Dabei handelt es sich weniger um Leibesübungen im sportlichen Sinn als um einen Zeitvertreib, am besten vergleichbar mit Boule, das alte Männer in Frankreich und Tagediebe im Münchner Hofgarten von nützlichen Beschäftigungen abhält.

Einmal im Jahr ermitteln die Kayer ihre Besten. Diesmal haben nicht weniger als 36 Mannschaften mitgeschossen - Kayer Rekord. Gewonnen haben Dominik Schörgnhofer, Benjamin Remmelberger, Uli Remmelberger junior und Florian Garschhammer vom Team "Gschmeidiger Erdepfe Solod", was nichts anderes heißt als schmackhafter Kartoffelsalat.

Ein absoluter Sensationserfolg, kein Mensch hatte die Jungs auf der Rechnung. Seriensieger "Bagga Hans und Co." kam nur auf Platz fünf.

(Rudolf Neumaier/SZ vom 26./27.7.2008)

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Mitten in ... Fiumicino, Reuters

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Mitten in ... Fiumicino

Fiumicino ist eigentlich für seinen Flughafen bekannt und weniger für seinen Fisch. Doch das ehemalige, 30 Kilometer westlich von Rom gelegene Städtchen hat einen hübschen Hafen, der unter anderem von den Abwässern des Tibers gespeist wird.

Seine Besucher empfängt der Hafen mit kreischenden Graffiti. "Teures Benzin - Für euch kein Fisch!" und so ähnlich lauten die Drohungen. Am Kai stehen dann doch ein paar Fischer vor ihren Kuttern herum und verkaufen Glitschiges in Styroporbehältern. "Die ganze Schachtel - fünf Euro!" ruft einer von ihnen und preist seinen unappetitlichen Fang an, den die Fliegen liebgewonnen haben.

Gefällt uns nicht. Und was sollen wir mit sieben Kilo Tintenfisch? Zurück in Rom kühlen wir uns in der Fischabteilung des Supermarkts. Ach wie schön die Krabben! Fünf Euro, ein Kilo. Leider aus Brasilien.

(Julius Müller-Meiningen/SZ vom 26./27.7.2008)

Foto: Reuters

Mitten in ... Santa Cruz, pixelio

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Mitten in ... Santa Cruz

Santa Cruz liegt mitten in Bolivien, ist von Zürich und Genf also ein Stück entfernt, aber es gibt auch in dieser reichsten Stadt des ärmsten Landes Südamerikas ein Schweizer Restaurant.

Es heißt Chalet La Suisse und wurde von einem der diversen Einwanderer gegründet, sogar der Koch ist angeblich Schweizer. Da fragten wir die Bedienung mit den indianischen Gesichtszügen und der irgendwie Schweizer Tracht, was sie empfiehlt. Rösti vielleicht, oder Forelle? "Lama", sagte sie. "Llama al tomillo con Knöpfli", um genauer zu sein.

Also bestellten wir Thymian-Lama mit Knöpfli - Knöpfli sind eine Art Spätzle, falls jemand das nicht weiß. Lama dürfte bekannt sein, die Tiere leben im bolivianischen Hochland und nicht hier unten auf 400 Metern. Schmecken ausgezeichnet. Nachher einen Kirsch. Auf die Schweiz und die Lamas.

(Peter Burghardt/SZ vom 19./20.7.2008)

Foto: pixelio

Mitten in ... Rotterdam, Heddergott

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Mitten in ... Rotterdam

Straßenmusikanten haben es schwer, die Konkurrenz ist erdrückend. Und allen Offensiven gegen die Guantanamera-besame-mucho-yesterday-Geiger zum Trotz hört die Musik nie auf. Die immergleiche Gauklertruppe aus Kolumbien, Peru, Chile und vor allem aus Bulgarien und Rumänien taucht jeden Sommer in Hollands Städten auf. Manche produzieren nur Klangfetzen, andere spielen die Sterne vom Himmel.

In Rotterdam ist gerade eine neue Variante in Mode: Um ihr Einkommen aufzubessern, bilden einige Musikanten mit Taschendieben eine Arbeitsgemeinschaft. Während der eine mit seiner Darbietung das Publikum zu begeistern versucht, spaziert der Mitspieler zwischen die Neugierigen und versucht sein Glück mit einem geschickten Handgriff.

Je besser die Musik, desto höher die Ablenkung - und desto fetter die Beute. Das ist Kunst!

(Siggi Weidemann/SZ vom 19./20.7.2008)

Foto: Heddergott

Mitten in ... Wannsee, ddp

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Mitten in ... Wannsee

Märkische Idylle. Ein lauer Sommerabend am Wannsee im Literarischen Colloquium, wo der Münchner Beck Verlag in diesem Jahr das Sommerfest ausrichtet. Das ganze Beck'sche Professorenparlament von Hans-Ulrich Wehler bis Richard von Weizsäcker ist angerückt.

Es ist früher Abend, und auf der anderen Seite des Wannsees, in Sacrow, wo jetzt die neue deutsche Elite wohnt, scheint die Sonne herüber und taucht die Freitreppe vor dem LCB ins herrlichste Licht. "Zauberhafte Atmosphäre", seufzt der Berichterstatter. Einer jungen Frau vor ihm mit Kamera um den Hals fällt ein: "Ja, das reinste Jim-Licht." "Gym-Licht?", fragt der zurück: "Was hat denn das mit Fitness zu tun?"

Die Dame, als wäre er der größte Hinterwäldler weit und breit: "Halt ein Jim-Rakete-Licht." Ah, der Fotograf! Entschuldigung, dass wir nicht gleich draufkamen.

(Ijoma Mangold/SZ vom 19./20.7.2008)

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Mitten in ... Vitemölla, ddp

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Mitten in ... Vitemölla

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, heißt es. Das ist eine schöne Erklärung dafür, dass es im Schwedischen kein Wort für "Schilderwald" gibt.

Schweden lieben Schilder, farbenfrohe Verbote schmücken selbst entlegene Ecken des Landes. Im Fischerdorf Vitemölla säumt ein gutes Dutzend den Weg zum Strand. "Schütze die Natur! Hinterlasse keinen Müll!" grüßt das erste Zeichen, bevor die Straße einen Bach quert, in dem man nicht angeln darf. Auf dem Parkplatz ("privat"), sind Campingmobile unerwünscht; der Autofahrer wird erinnert, Wertsachen mitzunehmen. Einen Hund muss er zurücklassen, der ist am Strand ebenso verboten wie Pferde und Zelte. Erlaubt ist Baden, aber: "Vorsicht! Strömung".

Das Wasser, teilt die Verwaltung mit, ist sauber. Sie hat auf jede Art von Dreck eine fettgedruckte Antwort.

(Gunnar Herrmann/SZ vom 19./20.7.2008)

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Mitten in ... Ihrhove, dpa

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Mitten in ... Ihrhove

Endlose Weite, jede Menge Schwarzbunte, ein Einzelhandel, der die Mittagsruhe achtet und Eier aus der eigenen Hühnerzucht, die der Nachbar stets pünktlich zur Ankunft der Köln-Renegaten vor die Tür legt.

Willkommen in Ihrhove, Ostfriesland - Paradies für Anhänger des Downshiftings. Alles ist weniger aufgeregt, Pseudo-Megatrends kommen stets verspätet an: Selbst die SPD erzielt hier noch satte Mehrheiten.

Nun ist die EM länger vorbei, passé die Zeiten von Massenpatriotismus. Ruhe allerorten, erst recht hier.

Man blickt aus dem Schlafzimmerfenster, will die Behaglichkeit aufsaugen - und sieht: Die netten Nachbarn haben Schwarz-Rot-Gold geflaggt.

(Dirk Graalmann/SZ vom 12./13.07.2008)

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Mitten in ... Holyoke, iStock

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Mitten in ... Holyoke

Die US-Klamottenkette Abercrombie & Fitch dürfte weniger für ihr konventionelles Angebot als für ihre Werbung bekannt sein. Die hält sich mit dem Zeigen von Kleidung nicht auf, sondern setzt voll auf den sensualistischen Overkill. Das ist auch in der Shopping-Mall von Holyoke/Massachusetts nicht anders.

Im Fenster von Abercrombie hängen nur Poster eines Mannes mit nacktem Oberkörper, erigierten Brustwarzen und offenen Lippen. Aus dem Geschäft quellen schwüler Sandelholzduft und Housebeats. Drinnen: Bilder eines bauchfreien Models, die 34er-Jeans bis zum Schamansatz aufgeknöpft, die Hand im Schritt. ,

"Wie alt sind sie denn?", flötet die herbeistöckelnde Verkäuferin, deren Outfit in jeder Table-Dance-Bar Erfolg hätte, dem Kunden zu. ,"Wie alt ist wer?" ,"Na, Ihre Kinder", flötet sie weiter, ,"das ist Abercrombie Kids, der Herrenladen ist drei Türen weiter."

(Marten Rolff/SZ vom 12./13.07.2008)

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Mitten in ... Utrecht, ddp

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Mitten in ... Utrecht

Ausländische Besucher gucken sich verwundert an, wenn Holländer bei Ampelrot die Straße überqueren. Dabei handeln diese aus Frustration, weil die Ampeln für Autos geschaltet sind und nicht für Fußgänger oder Radfahrer.

Dies erlebte auch Utrechts Bürgermeisterin Aleid Wolfsen, die ebenfalls auf dem Fahrrad eine rote Ampel ignorierte. ,"Es ist mehr stillstehen als radeln. Kein Wunder, dass jeder bei Rot fährt", kommentierte Wolfsen den Missstand. Die Ex-Richterin hat angeordnet, die Ampeln ihrer Stadt neu einzustellen, um den Verkehr flüssiger zu machen, da 40 Prozent im Stadtverkehr radelnd zurückgelegt würden.

Bei ihrem Regelverstoß wurde die Bürgermeisterin übrigens von einem Stadtbewohner ertappt, der die Rotsünderin pflichtgetreu anzeigte - so wie es die Regierung von jedem Bürger fordert. Seitdem hält sich Frau Wolfsen an die Verkehrsregeln.

(Siggi Weidemann/SZ vom 12./13.07.2008)

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Mitten in ... München, ddp

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Mitten in ... München

Die Tierrettung Schwabing hat jetzt einen süßen Stofftiger im Fenster. Am Wochenende parkt ein Rettungswagen davor. Auf dem Bürgersteig. Sieht aus wie einer vom Roten Kreuz, fährt jedoch nur Pudel mit Durchfall durch die Gegend.

In München soll jetzt ein Wohnheim für Kampfhunde gebaut werden. Weil man sonst alle herrenlosen Pitbulls einschläfern müsste. Die armen Pitbulls! Da wären doch sicher auch viele Kinder traurig.

Apropos Kinder: Letztens konnte ich eine Frau beobachten, die aus lauter Sorge um den Nachwuchs fast gänzlich in einem Kinderwagen verschwand. In ihrem Kinderwagen saß ein Hund. Man sollte Hundebesitzer anleinen!

(Martin Zips/SZ vom 12./13.07.2008)

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Mitten in ... Hamburg, oh

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Mitten in ... Hamburg

Und schon ist man Kinderhasser. Ein Hamburger Architekt hat diese Woche gelernt, dass das ziemlich schnell gehen kann.

Er wohnt neben einem Spielplatz in Barmbek. Das Kinderparadies neben seiner Erdgeschosswohnung, Eigentum, ist gerade neu gestaltet worden. Es stört nur sein Plakat, das er daneben aufgespannt hat: "Wir fühlen uns von der maßlosen Ausdehnung des Spielplatzes stark beeinträchtigt" - weil die Grünfläche zwischen Spielplatz und seinem Garten nur noch zwei Meter breit ist.

Der Architekt ist natürlich kein Kinderhasser. Er hat selbst zwei, die gerne an den neuen Geräten turnen. Sein Foto haben die Hamburger Blätter nun genüsslich abgedruckt. Ob er mit seinen Kindern noch gern gesehen ist? Seinen Protest hat er schon abgeschwächt. Auf seinem Plakat prangen nun Friedenstaube und Peace-Flagge.

(Christiane Langrock-Kögel/SZ vom 5./6.7.2008)

Foto: oh

Mitten in ... Lampedusa, Isole Italia

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Mitten in ... Lampedusa

Rosario, der junge Kapitän, steuert den Ausflugskahn auf die Isola dei Conigli, die Kanincheninsel, zu. Türkis ist hier das Wasser, azurblau der Himmel, schroff die Felsen und fein der Sand am Strand. Nachts legt die Karettschildkröte am Ufer der Kanincheninsel ihre Eier ab.

Manch einer hat hier schon Delphine in den Bugwellen der Schiffe schwimmen sehen. Bootsflüchtlinge aus Afrika? Es ist lange her, dass sie nachts erschöpft an den Türen der Insulaner klopften. Inzwischen holt die Küstenwache die, die nicht gekentert sind, weit draußen im Meer ab. An Land werden die Einwanderer im Flüchtlingslager dann vor dem Fremdenverkehr versteckt.

Der Sizilianer Totò ist mit seiner neuen Flamme Concetta an Bord des Bootes. "Weisch", sagt Totò, "des isch einfach himmlisch hier." Totò war 20 Jahre lang Metzger in Karlsruhe.

(Julius Müller-Meiningen/SZ vom 5./6.7.2008)

Foto: Isole Italia

Mitten in ... Poughkeepsie, dpa

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Mitten in ... Poughkeepsie

Acht Uhr früh. Der Zug aus Poughkeepsie schiebt sich den Hudson-River entlang Richtung New York. Am ersten Tisch im Waggon sitzen zwei Schaffner. Kaffeepause. Ein Mann lehnt in der Tür. Ob er sich dazusetzen dürfe. "Meine Frau hat im anderen Waggon eine Freundin getroffen. Nicht auszuhalten. Wahnsinn, was Weiber so alles zu bequatschen haben!"

Ein Nicken, verständnisvolles Grinsen. Man kommt ins Gespräch, es redet vor allem - der Neuankömmling. Das Wetter ("drückend!"). Die Yankees ("tolles Spiel"). Politik ("McCain!"). Familie ("Wissen Sie, meine Tochter züchtet Ratten"). Er zeigt jetzt Fotos seiner Enkelin herum. Nach 30 Minuten stehen die Schaffner auf. "War nett, aber wir müssen, nächster Halt, Sie verstehen?"

Der Mann geht zu seiner Frau zurück, die im Nebenwaggon ein Buch liest. "Wo warst du denn?", fragt sie. "Ach, nur so hier und da."

(Marten Rolff/SZ vom 5./6.7.2008)

Foto: dpa

Mitten in Stockholm, Arlanda Airport

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Mitten in ... Stockholm

Essingeleden, die Autobahn hoch über dem Mälarsee, ist dicht. Obwohl längst Ferien sind, steht das Blech brütend unter der Nachmittagssonne. Seit Dienstag geht das so, da sind Stockholms Busfahrer für unbestimmte Zeit in einen Streik getreten und haben den öffentlichen Nahverkehr ins Chaos gestürzt.

Wer trotz Urlaubszeit arbeiten muss, nimmt Auto oder Taxi. Und steht im Stau. Gefährlich ist es: Eine Zeitung mahnte die Stockholmer extra zur Vorsicht, weil nun angeblich Scharen genervter Landeier durch die Hauptstadt kurven, die ihre Volvos sonst nur durch einsame Wälder ohne Fußgänger und Ampeln lenken.

Mancher denkt an Flucht ins Ausland, denn die Verbindung zum Airport wird noch nicht bestreikt. Darum stehen auch einige Flughafenbusse am Essingeleden im Stau. Immerhin haben die Fahrgäste dort Seeblick. Und warm ist es auch.

(Gunnar Herrmann/SZ vom 5./6.7.2008)

Foto: Arlanda Airport Stockholm

Mitten in Jakarta, ddp

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Mitten in ... Jakarta

Man bildet sich ja einiges ein auf eingelöste Vorsätze. Ich habe mit dem Rauchen aufgehört, vor drei Jahren, war gar nicht schwierig - ein Triumph. Keine Rückfälle seither. Und kaum Versuchungen. Bis jetzt, bis Jakarta.

Schwer und süß liegt er in der Luft, der Geruch der "Kretek", der Nelkenzigaretten. Er ist stärker als der Smog. Fast überall rauchen sie hier noch: unter den Motorradhelmen, in den Restaurants, in Krankenhäusern.

Und die Ticketkontrolleure der halsbrecherischen Stadtbusse, die sie in Jakarta "Kings of the road" nennen, hängen bei voller Fahrt aus der hinteren Türe, Notenscheine in der freien Hand, Kretek im Mundwinkel. Nelken sind drin, Gewürze von den Molukken, manchmal Rum, Ananas, Zimt. 500 Produzenten in Indonesien schwören auf ihre Mischungen. Diese Schwaden! Sie betören, sie verführen. Fast fatal.

Oliver Meiler (SZ vom 28./29.06.2008)

Foto: ddp

Mitten in San Francisco, AP

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Mitten in ... San Francisco

Lange nachdem US-Präsidenten aus dem Amt geschieden sind, lebt ihr Name in bedeutenden Bauten weiter. Es gibt das Lincoln-Memorial und den John-F.-Kennedy-Flughafen. Nach George Washington wurde ein Bundesstaat benannt.

Solche Ehre soll auch Bush zuteil werden. Die "Presidential Memorial Commission", die in San Francisco Unterschriften für ihr Anliegen sammelt, hat ein geeignetes Objekt gefunden: Das "Oceanside Water Pollution Control Plant", ein Klärwerk, das in "George W. Bush Sewage Plant" umbenannt werden soll.

Die Initiative dürfte Bush vor der Sommerpause gut tun. Nur die Republikaner sind von der Idee nicht angetan: "Das sind ein paar Betrunkene, die sich einen Scherz erlauben." Zur Einweihung am 20. Januar soll das Werk mit einem kollektiven Simultanspülen geflutet werden. Bush zu Ehren.

Jörg Häntzschel (SZ vom 28./29.06.2008)Foto: AP

Mitten in Capri, AP

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Mitten in ... Capri

Blau leuchtet oben der Himmel, weiß spritzt unten die Gischt. Atemberaubend eng schlängeln sich Serpentinen zwischen den Kalksteinfelsen auf Capri und verbinden den Hauptort auf der einen Seite mit dem Hafen Marina Piccola auf der anderen Seite der Insel.

Der deutsche Industrielle Friedrich Alfred Krupp ließ die Straße um 1900 anlegen, um schneller von seinem Wohnsitz, dem Hotel Quisisana, zum Hafen zu kommen, wo er ein Forschungsschiff liegen hatte.

Diese Via Krupp mit ihren phantastischen Ausblicken musste immer wieder wegen Steinschlag und anderer Mängel gesperrt werden; zuletzt blieb sie 32 Jahre lang geschlossen.

Am Samstag wird sie wieder eröffnet, und Capri feiert. Der italienische Staatspräsident kommt, der deutsche Botschafter in Rom, Hanna Schygulla spielt Theater und die Capresen machen viel Musik.

Henning Klüver (SZ vom 28./29.06.2008)

Foto: AP

Mitten in Nablus, iStock

Quelle: SZ

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Mitten in ... Nablus

Wer von Ramallah nach Nablus fahren will, einer Stadt im Norden des Westjordanlands mit weit mehr als 100.000 Einwohnern, muss etwa zwei Kilometer vor der Stadt einen israelischen Checkpoint passieren.

Hohe Drahtzäune und Stacheldraht geben den Weg zu einem Drehkreuz vor: das neue Tor zur Stadt. Ein mulmiger Blick nach links in die langen Reihen derer, die nach draußen wollen - der weit schwierigere Weg.

Hinter der Sperre liegt eine geschäftige Stadt. Auf dem Markt wird mit Obst und Gemüse gehandelt, Schülergruppen ziehen lärmend durch eine Straße, in der nur Automechaniker ihre Geschäfte haben, Mütter kaufen mit ihren Kindern ein.

Für die Kleinen ist das Langeweile pur, sie quengeln und betteln um einen Ritt auf den Fahrgeschäften vor dem Laden - dem bunten Auto, oder noch besser: dem Panzer mit Maschinengewehr.

Silke Lode (SZ vom 28./29.06.2008)

Foto: iStock

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