Mitten in ... Paris
Im Centre Pompidou haben sie die Maler vertrieben, was schade ist. Jetzt, da sie weg sind, vermissen wir sie. Man sah ihnen, auf einer Café-Terrasse sitzend, gerne zu, studierte verschiedene Techniken der Kundenansprache.
Sie waren nicht besonders gut, nicht zu vergleichen mit denen oben an der Place du Tertre neben Sacré-Coeur, aber das störte nicht. Niemand muss sich malen lassen. Erfolgreich waren die, bei denen die Ähnlichkeit ihren Modellen schmeichelte.
Nun sind sie weg, die Stadtbürokratie wollte sie nicht länger dulden. Auf dem Platz Georges Pompidou locken weiterhin Gaukler, doch kann man sie vom Café aus nicht sehen: Pantomimen, Jongleure, Feuerschlucker, manchmal auch ein Maler. Einer kann Che Guevara mit verbundenen Augen malen. Wenn er fertig ist, sind alle verblüfft, spenden Beifall und Kleingeld. Eine Karriere fängt so nicht an.
(Gerd Kröncke/SZ vom 24./25.1.2009)
Foto: Kunstaustellung im Centre Pompidou, dpa