Mittelmeerinseln: Malta:Rollenspiele auf Malta

Ein wenig britisch, etwas arabisch und natürlich italienisch: Malta, die kleine Inselgruppe im Mittelmeer, zieht mit ihrem Mix der Kulturen, uralten Städten, viel Sonne und Meer Touristen an - und Filmcrews aus Hollywood.

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Ordensfestung, Tauchspot, Filmset: Malta beherrscht viele Rollen

Quelle: dpa-tmn

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Wer niemals die "Ilias" des griechischen Dichters Homer gelesen hat, dürfte sich zumindest seit dem Hollywood-Streifen "Troja" an den mythischen Kampf zwischen Griechen und Trojanern erinnern. Mit gezogenem Schwert führt Brad Pitt als Kriegsheld Achilles den Angriff auf Troja an, die legendäre Stadt in Kleinasien. Doch die Schlachten am Strand und vor den Stadtmauern ließ Regisseur Wolfgang Petersen nicht in der Türkei drehen, sondern am Golden Bay und anderen Stränden wie der Blue Lagoon auf Malta.

Wolfgang Petersen ist nicht der einzige Regisseur, der die Bilder für seine Filme auf Malta einfing. Seit Jahren schon ist die kleine Inselgruppe zwischen Sizilien und Nordafrika ein beliebter Drehplatz großer Hollywood-Produktionen. Das liegt daran, dass die Inselregierung mit günstigen Drehgebühren lockt, aber auch an der wildromantischen Natur. Die schroffe, felsige Küste und das azurblaue Meer scheinen sich seit Homers Zeiten kaum verändert zu haben.

Ordensfestung, Tauchspot, Filmset: Malta beherrscht viele Rollen

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In den Filmstudios im Fort Ricasoli in Vittoriosa hat nicht nur Brad Pitt das Schwert gezückt. Russell Crowe kämpfte hier im Oscar-gekrönten Streifen "Gladiator" als Maximus um sein Leben. Die italienisch anmutenden Gassen Vittoriosas dienten im 16. Jahrhundert vor der Erbauung Vallettas den Johanniter-Rittern vom Malteser-Orden als Basis - und Tom Hanks als Fassade, vor der er im "Da Vinci Code" geheimnisvolle Verschwörer

Ausblick auf Cospicua, Vittoriosa und Senglea

Valletta auf Malta

Quelle: dpa/dpaweb

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Wie Vittoriosa wurden in der Vergangenheit auch Valletta und Maltas alte Hauptstadt Mdina mit ihren schmalen Gassen immer wieder als Filmset genutzt. Valletta ist die älteste auf dem Reißbrett geplante Stadt Europas, die Anzahl ihrer kulturhistorischen Gebäude ist überwältigend. Die trutzigen Festungsanlagen sowie die denkmalgeschützten Paläste und Kirchen verdankt Maltas 1566 gegründete Hauptstadt vor allem den Johannitern.

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Kulturinteressierte verschlägt es vor allem im Großmeisterpalast und in der St. John's Co-Cathedral (im Bild) mit ihren beeindruckenden Kunstschätzen die Sprache. Abends werden in Valletta die Bürgersteine hochgeklappt, Museumsstille legt sich über die Stadt.

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In Mdina, der alten Hauptstadt im Inselinneren, ist es noch ruhiger, sogar tagsüber. Deshalb wird sie auch die "stille Stadt" genannt. Der Grund: Durch das 1724 errichtete Haupttor dürfen nur Fußgänger und Pferdekutschen passieren. Mdina ist autofrei, und es leben nur noch knapp 400 Einwohner in dem Schmuckkästchen aus alten Kirchen und Adelspalästen.

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Das Christentum ist dank des Malteser-Ordens tief verankert in der maltesischen Kultur. 365 Kirchen - für jeden Tag des Jahres eine - beweisen es. Doch die Christen waren längst nicht die ersten Siedler auf der kargen Mittelmeerinsel. Noch vor den Phöniziern, Römern, Arabern, Normannen, Spaniern, Franzosen und Engländern lebte hier bereits vor über 7000 Jahren eine Zivilisation, von der man bis heute so gut wie nichts mehr weiß. Sie ließen gigantische Tempelanlagen zurück, die zum Weltkulturerbe gehören und 1000 Jahre vor den Pyramiden in Ägypten und vor Stonehenge in England erbaut wurden.

Tempelanlagen von Mnajdra

EU-Beitrittskandidat Malta - Tempelanlage von Hagar Qim

Quelle: dpa/dpaweb

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Die bis zu fünf Meter hohen und 1000 Tonnen schweren Steinquader sind kreuz und quer über die Inseln verteilt. Sie formen Tempelanlagen mit Altären und Rundbögen wie die von Hagar Qim (im Bild) und Mnajdra an der Südküste Maltas bei Qrendi. Vor allem die unterirdische Kultstätte aus der Jungsteinzeit, das Hypogäum in Tarxien in der Nähe von Valletta, ist einen Besuch wert.

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Auf Gozo hat aber auch die Natur viele bizarre Bauwerke geschaffen, wie das Azure Window, einen Gesteinsbrocken von 100 Metern Länge und 20 Metern Höhe, der einem Triumphbogen ähnelt.

An der Nordküste Gozos zieht in den Steilklippen die Calypso Cave die Touristen an. In dieser Höhle soll laut Homers Sage Odysseus sieben Jahre von einer Nymphe festgehalten worden sein. Auf Gozo befinden sich mit dem Blue Hole, dem Xlendi Reef und dem Double Arch auch einige der schönsten Tauchplätze Maltas. Besonders Wracktauchern dürften sie gefallen.

Ein Paradies für Schnorchler, Taucher und Strandliebhaber ist auch das winzige, autofreie Inselchen Comino zwischen Malta und Gozo. Vor der Kulisse des türkisblauen Wassers und einiger der schönsten Strände Maltas drehte Regisseur Guy Richie mit seiner damaligen Frau Madonna den Film "Stürmische Liebe". Der Film war ein Flop - aber nicht wegen der Insel.

© Manuel Meyer, dpa/dd
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