Es gibt Veranstaltungen, bei denen fragt man sich schon, ob man ein bisschen gaga sein muss, um daran teilzunehmen. Marathonlaufen im Salzbergwerk zum Beispiel. Ein im wörtlichen Sinn völlig aussichtsloses Unterfangen, dazu noch besonders anstrengend. In 500 Meter Tiefe herrschen mollige 21 Grad Celsius, aus Sicherheitsgründen schwitzt man unter einem Fahrradhelm mit Stirnlampe, vor deren Schein die Salzkristalle schweben wie Staub. Wüstenhaft trocken ist die Luft. Gelaufen werden 13 Runden über je 3,25 Kilometer, jede gespickt mit 55 Höhenmeter Steigungen. Schwarz und glatt ist der Untergrund wie ein vereister Gehweg. Noch Fragen? Ja. Warum nur findet es keiner der restlichen 749 Teilnehmer seltsam, beim "Kristall-Marathon" im Erlebnisbergwerk Merkers in Thüringen zu starten?
Marathon im Salzbergwerk:Lauf unter der Erde
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Es ist warm, staubtrocken und statt Aussicht gibt es Gänge im Zwielicht: In Merkers in Thüringen, wo die Nazis Gold und Kunstschätze versteckten, findet ein Marathon in 500 Meter Tiefe statt.
Von Jochen Temsch
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