Probleme bei der Flugsicherung:Flüge fallen wegen Softwarefehler aus

Lufthansa-Flugzeuge am Frankfurter Flughafen

Lufthansa-Maschinen parken am Flughafen Frankfurt

(Foto: dpa)
  • Seit vergangenem Mittwoch behindert ein Software-Problem die Arbeit der Fluglotsen in Langen.
  • Am Flughafen Frankfurt fallen deshalb auch am Dienstag wieder 54 Flüge aus, davon 50 von der Lufthansa.
  • In der Nacht zum Donnerstag soll eine neue Software das Problem lösen.

Ja, wo fliegen sie denn? Gar so schlimm sind die Auswirkungen des Software-Problems bei der Deutschen Flugsicherung in Langen nicht. Dennoch mussten und müssen deshalb Flugzeuge am Boden bleiben: Daten über die jeweiligen Flüge - wie zum Beispiel ihre genaue Strecke - werden den Lotsen nicht mehr übermittelt, so dass sie die Bewegung der Maschinen zeitaufwändiger verfolgen müssen. Die Sicherheit des Luftverkehrs sei aber nicht gefährdet, betont die DFS.

Am Montag fielen deshalb am Frankfurter Flughafen 68 Flüge aus. Am heutigen Dienstag sind es 54 von 1350 geplanten Verbindungen, allein 4100 Passagiere der Lufthansa sind betroffen - die Airline muss 50 Flüge streichen.

Die Störung ist nach Angaben der DFS auf das Center Langen bei Frankfurt begrenzt. Es überwacht den Bereich vom Bodensee bis Kassel und von der niederländischen Grenze bis Thüringen, darin befinden sich die Airports in Frankfurt, Stuttgart, Köln-Bonn und in Teilen der An- und Abflug Düsseldorf. Bereits seit Mittwochabend vergangener Woche hatte das bundeseigene Unternehmen DFS die Verkehrsmenge für diesen Luftraum um bis zu ein Viertel reduziert.

Software-Ersatz nach einer Woche

Erst in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag soll laut DFS versucht werden, eine alternative Software in Betrieb zu nehmen. Die Software stellt den Lotsen alle wichtigen Daten des jeweiligen Fluges zur Verfügung. Das sind beispielsweise Flugzeugtyp, Flugstrecke und die erwartete Überflugzeit.

Die übrigen Sicherungssysteme stünden uneingeschränkt zur Verfügung und auch die anderen Zentren der Flugsicherung in München, Bremen und Karlsruhe, die weitere Lufträume überwachen, seien nicht beeinträchtigt - obwohl auch bei ihnen im Februar die Software aktualisiert wurde, was als mögliche Ursache gilt.

Entschädigung? Eher nicht

Betroffene Passagiere können wohl nicht auf Entschädigung hoffen. Ein solches Ereignis sei als außergewöhnlicher Umstand zu bewerten, erklärt Reiserechtler Paul Degott: Dies befreit die Airline meist von einer Zahlungspflicht. Die Fluggesellschaft könne keinen Einfluss darauf nehmen, wenn der Luftverkehr durch Probleme bei den Fluglotsen eingeschränkt werden muss.

Allerdings kommt es laut dem Experten immer auch darauf an, ob die Airline alles in ihrer Macht stehende getan hat, um die Folgen der Flugausfälle abzumildern. In jedem Fall muss die Airline eine kostenlose alternative Beförderung für die Passagiere organisieren - zum Beispiel durch Umbuchung auf einen anderen Flug oder die Umwandlung des Flugtickets in eine Bahnfahrkarte.

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