Luftfahrt-Bundesamt:133 schwere Mängel an Flugzeugen

Übermüdete Piloten oder Reifen kurz vor dem Platzen: Techniker des Bundesamtes entdeckten im vergangenen Jahr gravierende Missstände bei Maschinen ausländischer Airlines.

Vertrauen ist gut, doch nicht, wenn es um die Flugsicherheit geht: Bei zahlreichen Flugzeugen haben Kontrolleure des Luftfahrt-Bundesamtes im vergangenen Jahr insgesamt 133 zum Teil schwerwiegende Mängel entdeckt - die ausländischen Airlines hätten die Maschinen dennoch starten lassen.

Am häufigsten wurden bei den unangemeldeten Sicherheitskontrollen mangelnde Flugvorbereitung und fehlende Dokumente wie Wetterinformationen beanstandet, sagte eine Behördensprecherin. Bei den 1469 sogenannten Ramp-Checks stellten Behördenmitarbeiter in 26 Fällen auch gravierende Missstände an Reifen oder Bremsen fest.

Bei Ramp-Checks wird das Flugzeug von außen und innen inspiziert, besonders auf die von den Bremsmanövern beim Landen arg strapazierten Reifen wird geachtet. Auch Feuerlöscher und Sauerstoffsysteme werden überprüft.

Bei zwei Maschinen wurden Mängel am Triebwerk festgestellt. In einem Fall verboten die Kontrolleure den Start, weil das Flugpersonal die Flugdienst- und Ruhezeiten überschritten hatte. "Der Trend geht aber dahin, dass die Startverbote im Vergleich zum Ende der 90er Jahre weniger werden", sagte eine Behördensprecherin.

Das hänge vor allem mit den flächendeckenden Vorfeldkontrollen der nationalen Luftfahrtbehörden in ganz Europa zusammen. Seit 1996 wurden insgesamt 42 Startverbote durch das Luftfahrt-Bundesamt ausgesprochen.

Nach Angaben der Europäischen Kommission stehen derzeit fünf Fluggesellschaften auf der Schwarzen Liste. Für Air Koryo aus der Demokratischen Volksrepublik Korea, Air West aus dem Sudan, Ariana Afghan Airlines aus Afghanistan, Siem Reap Airways International aus Kambodscha und Silverback Cargo Freighters aus Ruanda gilt ein vollständiges Flugverbot in der Europäischen Union.

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