Die Lofoten - ist das nicht die Inselgruppe im Norden Norwegens, wo es die roten Holzhäuser auf Stelzen gibt und die spitzen Berge mit Blick auf weiße Strände und türkisblaues Meer? Genau. Doch da muss man erst mal hinkommen. Die Anreise mit der Fähre ist turbulent. Wind, Regen, hohe Wellen. Wer es wagt aufzustehen, schwankt, als hätte er zu tief ins Glas geschaut. Nach drei Stunden und mit endlich wieder festem Boden unter den Füßen, ist man nach kurzer Fahrt in "Å", einem kleinen Dorf am westlichsten Zipfel der Lofoten - der Ort mit dem kürzesten Namen der Welt. Rote Fischerhäuschen auf Stelzen, eine Bäckerei, aus der es nach Zimtschnecken duftet, und kreischende Möwen, die die Fensterrahmen eines Gebäudes eingenommen haben. Alles wie auf den Postkarten? Naja, fast.
Von Gipfeln ist an dem Tag nicht viel zu sehen. Der "wonderful view", den der Gastgeber versprochen hat, besteht aus weißen Wolken, die fast bis zum Boden hängen. Von schönem Postkarten-Wetter sollte niemand ausgehen, der auf die Lofoten fährt. Nach der ersten Wanderung triefen die Schuhe, die Regenjacke hat auch aufgegeben, und aus dem "eine Stunde, eineinhalb vielleicht" werden vier. Das geht doch besser!
Anderer Tag, anderes Wetter - und ein gänzlich anderes Bild. Das Meer ist deutlich ruhiger, der Himmel strahlend blau, mit ein paar Wolken für zusätzliche Idylle. Die Insel Skrova besteht aus einem Dorf und einem Berg. Der Aufstieg ist steil, die Aussicht oben noch steiler: weiße Strände mit türkisblauem Meer, aus dem viele kleine Inseln ragen, und spitze Berge im Hintergrund, die mehr nach Animationsfilm als nach Realität aussehen. Geht doch, Lofoten!