Kuriose Reisefotos: Karneval in Rio:Respekt!

Der Auftritt der Sambaschulen beim Karneval in Rio de Janeiro ist eine körperliche Höchstleistung, die federleicht wirkt - jedenfalls fast immer.

Von Katja Schnitzler

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(Foto: AFP)

Kein Wunder, dass Mitglieder der zwölf besten Sambaschulen vor ihrem Auftritt in Rio de Janeiro hektisch an einer letzten Zigarette ziehen: Hängt es doch von ihrer Körperbeherrschung, ihrer Ausdrucksstärke, ihrem Rhythmusgefühl, ach, ihrer Leidenschaft für Karneval als Massenshowveranstaltung ab, ob ihre Sambaschule zu einer der besten des Landes gekürt wird. Dafür müssen die Tänzer eineinhalb Stunden lang nicht weniger als perfekt sein. Das kann schon mal nervös machen.

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(Foto: AFP)

Egal wie knapp das Kostüm ist, es muss sitzen. Die letzte Gelegenheit, um Nachrichten zu beantworten und Hochglanz-Selfies noch ohne Schweiß zu machen - und um die Beinmuskeln zu dehnen.

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(Foto: AFP)

Denn die Tänzerinnen wie diese Trommlerkönigin der Salgueiro-Sambaschule sind nicht nur Blickfang für Publikum und Jury, weil sie zu den wenigen Menschen gehören, oder sich dazu haben machen lassen, die so ein Kostüm tragen können. Nein, die Bauch- und Oberschenkelmuskeln sind so austrainiert, weil die Glitzerdamen die Sambaschritte auch in der 80. Minute noch federleicht aussehen lassen müssen.

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(Foto: Getty Images)

Da haben diese Herren gut lachen, unter ihren "Waschbrettbäuchen" bleiben sie selbst ganz entspannt.

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(Foto: PILAR OLIVARES)

Und während andere Frauen bei dieser Absatzhöhe nur noch von "Stehschuhen" sprechen, tanzen die Königinnen der Parade damit leichtfüßig über die mehr als 700 Meter in Rios berühmten Sambodromo.

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(Foto: Getty Images)

Doch nicht alle Tänzerinnen plagen sich mit Higheels: Diese rotierenden Damen haben mit der Fliehkraft ihrer Kostüme schon genug zu tun und verzichten zur Sicherheit auf jeglichen Absatz. Die wahre Herausforderung aber ist eine andere - für jeden einzelnen der mehreren Tausend Teilnehmer, mit denen die zwölf Sambaschulen antreten.

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(Foto: REUTERS)

Denn die höchste Pflicht ist: Eineinhalb Stunden lang ein Lächeln durchzuhalten, das Zuschauer und vor allem Juroren verzaubern soll. Ein Millionen-Watt-Lächeln sozusagen, das zeigt, welch Glück es ist, jetzt hier zu sein und an diesem Wettkampf teilzunehmen. Eine Ehre, die Teilnehmer an ihre Grenzen bringt.

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(Foto: Pilar Olivares/Reuters)

Mehr als 40 Muskeln benötigt der Mensch, um zu lächeln. In Rio sind noch ein paar Muskeln mehr im Dauereinsatz.

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(Foto: Getty Images)

Und wenn dann das Kostüm anfängt zu drücken und zu kratzen, entgleisen selbst bestens trainierte Gesichtszüge.

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(Foto: AFP)

Doch gleich mahnt der Mittänzer: Hoch, die Mundwinkel, hooooch!

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(Foto: AFP)

Doch manchen fällt es schwer, auf den letzten Metern nochmal alles zu geben.

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(Foto: REUTERS)

Während andere den Schmerz in den Wangen ingorieren, die müden Augenbrauen bis unter den Hutrand ziehen und dabei trotzdem nicht aus dem Takt kommen.

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(Foto: AFP)

Hier die drei Phasen der Lächel-Erschöpfung während der großen Parade, von der "Grande Rio"-Sambaschule zusammengefasst für die Smartphone-Generation.

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(Foto: REUTERS)

Nur diese Tänzer sabotieren unerklärlicherweise den Lächelzwang. Ihre Autoreifen-an-Klodeckel-Kostüme mit Eimer-Mützen sind bestimmt nicht für die miese Stimmung verantwortlich.

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(Foto: AFP)

Keine Lust mehr auf Zähneblecken hat auch dieser Tänzer der Viradouro-Sambaschule - das sehr offensive Lächeln verrutscht nur, wenn die Schminke verläuft.

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(Foto: dpa)

Doch das Ziel des Abends lautet ja: Perfektion! Da kann man sich sogar in der ausgelassensten Jahreszeit noch fühlen wie im Hamsterrad. Wobei sich hier weiße Mäuse abstrampeln.

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(Foto: AFP)

Und die Zuschauer? Lassen sich berieseln - zumindest vom Regen vor dem ersten Umzug durch das Sambodrom. Die vielleicht nicht teuerste und prestigeträchtigste, aber sicher eine der ausgelassensten Partys findet aber woanders statt.

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(Foto: AFP)

Nämlich westlich von Rio, bei der Schlamm-Karnevalsfeier "Bloco da Lama" in Paraty - da steckt Party ja schon im Ortsnamen. Begonnen hat die schmutzige Tradition mit Teenagern, die sich 1986 zum Toben im Schlamm trafen. Da fällt das Dauerlächeln plötzlich ganz leicht.

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