Kufstein:Tunnelglück

Kufstein: Eine Brauereifamilie hat im Mittelalter einen 90 Meter langen Stollen in den Festungsberg getrieben. Früher ein Bunker ist er heute Treffpunkt für Gin-Liebhaber.

Eine Brauereifamilie hat im Mittelalter einen 90 Meter langen Stollen in den Festungsberg getrieben. Früher ein Bunker ist er heute Treffpunkt für Gin-Liebhaber.

(Foto: Stollen 1930/Illustration: Lisa Bucher)

Die größte Gin-Auswahl der Welt gibt es im Stollen 1930. 714 Sorten sind es momentan. Aber die Zahl kann sich jeden Moment erhöhen.

Von Dominik Prantl

Die sonst so großartige Bar namens Stollen 1930 hat ein Problem: Die Verantwortlichen kommen kaum mit der Produktion der Getränkekarten nach. Der Bestand an Gin-Sorten wächst einfach zu schnell. "Wir stehen momentan bei 714", meldet also Martin Gasteiger, der nicht Geschäftsführer genannt werden will ("zu förmlich"), sondern "Herz des Betriebs". Allerdings ist die Zahl 714 auch schon wieder ein paar Tage alt, was freilich keine Rolle spielt bei dieser Auswahl: Die preisliche Bandbreite reicht vom Gin, der für 13 Euro pro Flasche im Dutyfree-Shop erhältlich ist, bis hin zur auf 500 Liter limitierten Special Edition einer preußischen Spirituosenfabrik. 40 Milliliter davon kosten vor allem deshalb 88 Euro, weil die Flasche aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin stammt. Die Flasche ist natürlich echt schön; es lohnt sich als Gast dennoch eher, eine der günstigeren Eigenkreationen des Hauses mit Chai, Nelken, Zimt und Orangen zu ordern. Die gibt es sogar in der To-go-Variante, um sich beispielsweise die Heimfahrt im Zug vom wenigen Gehminuten entfernten Bahnhof Kufstein zu versüßen.

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