Krise in Ägypten:Aus für Port Ghalib?

Als Luxusresort sollte Port Ghalib alle anderen Urlaubsorte am Roten Meer übertreffen. Aber zunächst starb der Patriarch, die Pläne ruhen. Nun halten die politischen Unruhen die Gäste fern.

6 Bilder

Ägypten Port Ghalib Delphine

Quelle: dpa-tmn

1 / 6

Als Luxusresort sollte Port Ghalib alle anderen Urlaubsorte am Roten Meer übertreffen. Aber zunächst starb der Patriarch, die Pläne ruhen. Nun halten die politischen Unruhen die Gäste fern.

Jeden Donnerstag erwachte Port Ghalib. Dann gingen die Taucher an Bord der Schiffe, flanierten unter den Palmen der Uferpromenade, und in den Restaurants und Cafés war zumindest ein Teil der Stühle besetzt. Die Souvenirhändler stürzten sich auf jeden Touristen und versuchten, ihn mit ein paar Worten auf Deutsch oder Italienisch in ihren Laden zu locken.

Im Bild: Im Dolphin House in Port Ghalib können Taucher Delphine beobachten.

Ägypten Port Ghalib Straßen Souvenirhändler

Quelle: dpa-tmn

2 / 6

Jetzt ist Port Ghalib zu einer Geisterstadt geworden. Die Unruhen nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi haben die Badeorte Ägyptens hart getroffen. Dabei sind die künstlichen Urlaubssiedlungen am Roten Meer weit von den Straßenschlachten in Kairo und dem Terror auf dem Sinai entfernt.

Im Bild: Die Besitzer der Souvenirläden im ägyptischen Ferienort Port Ghalib warten vergeblich auf Touristen.

Port Ghalib Modell Ägypten Rotes Meer

Quelle: dpa-tmn

3 / 6

Nasser al-Kharafi, kuwaitischer Unternehmer, wollte mit Port Ghalib ein Luxusresort am Roten Meer bauen, das alle anderen Urlaubsorte übertreffen soll. Das Herzstück des Projekts ist die Corniche, eine künstliche Lagune ist von Halbinseln mit Strandhäusern gesäumt. Es gibt einen Golfplatz, ein Fußballstadion, viele Gärten und Pools, mitten in der Wüste.

Allerdings ist der größte Teil des Vorhabens noch in Planung. Nachdem Al-Kharafi im April 2011 starb, ließ der Kharafi-Konzern die Bauarbeiten aber erstmal stoppen.

Ägypten Port Ghalib Seekuh Rotes Meer

Quelle: dpa-tmn

4 / 6

Immer noch starten vom Jachthafen jede Woche die Schiffe ihre Rundtouren zu den Weltklasse-Tauchspots der Brother Islands und des Daedalus Reef. Aber es sind weniger als vor dem politischen Umsturz, im Basar haben Restaurants, Cafés und Läden geschlossen. Die andauernden Unruhen gefährden auch das Projekt Port Ghalib.

Im Bild: grasende Seekuh im Meer vor Port Ghalib

Ägypten Port Ghalib Hafen Nasser al-Kharafi Rotes Meer

Quelle: dpa-tmn

5 / 6

Dabei schien sich die Lage in den Badeorten der Region Marsa Alam nach dem Sturz Mursis zunächst zu bessern. "Plötzlich war die Benzin- und Dieselknappheit erledigt, und die ständigen Stromausfälle blieben aus", erzählt Kai Dunkelmann, der eine Viertelstunde von Port Ghalib entfernt eine Tauchschule leitet. "Keine Kilometer langen Schlangen an der Tankstelle mehr. Die Bevölkerung war glücklich."

Im Bild: Geisterhafen von Port Ghalib, Jacht des Sohns von Nasser Al-Kharafi

Ägypten Port Ghalib Urlaubssiedlung Madinat Coraya Rotes Meer

Quelle: dpa-tmn

6 / 6

Als der erste Demonstrant in Hurghada starb und das Auswärtige Amt Mitte August auch von Reisen ans Rote Meer abriet, wurde es hier sehr ruhig. "Viele Hotels und Tauchcenter haben ganz geschlossen", erklärt Tauchlehrer Dunkelmann. Mittlerweile sei rund die Hälfte der vielen Betten wieder gefüllt. Schnorchler und Taucher watscheln wieder über einen Betonsteg zur Kante des Hausriffs. Aber Port Ghalib bleibt vorerst ein Traum - der Traum von Nasser al-Kharafi.

Im Bild: Urlaubssiedlung Madinat Coraya am Roten Meer

© SZ.de/dpa_tmn/Florian Sanktjohanser/cag
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: