Korsika:Versteckspiel im Inselreich

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Wandern, Klettern, Bouldern: In Korsika warten einsame Flecken auf Sportliche. Sie sind jedoch nur schwer zu finden.

Aktiv-Urlaub sollte es sein. Aber auch faulenzen, baden und erholen. Schönes Wetter, nicht zu heiß, und auf Berge auch nicht verzichten: also wohin?

Kletter- und Wandertouren auf Korsika garantieren beeindruckende Aussichten. (Foto: Foto: Rochau)

Zehn Tage Zeit, eine unternehmungslustige Truppe und ein "Guide", der sich KW-Stefan nennt. KW steht für Kletterwand. KW-Stefan führt uns nach und durch Korsika. Die Westküste hat er ausgewählt - von Porto nach Bonifaccio.

KW-Stefan ist ein Kletter-Freak. Im Winter arbeitet er in einem der größten Sportgeschäfte Münchens, baut nebenbei Kletter- und Boulderwände und gibt Kletterkurse. Er kennt Korsika wie seine Westentasche. Also genau der Richtige für die Tour.

Das erste Ziel der Reise ist eine kleine, traumhaft schöne Felsenbucht im Golf von Porto - versteckt zwei Kilometer von der kurvigen Küstenstraße entfernt gelegen. Ein paar Wild-Camper, wenige Touristen und noch weniger Einheimische - wie für uns geschaffen. Felsen zum Bouldern, fünf eingebohrte Kletterrouten und wunderbar klares Meerwasser.

Wundervoll statt anspruchsvoll

Wir bleiben zwei Tage, garnieren sie mit einer Wanderung zu den Tafoni-Höhlungen im Gebiet der "Calanche" und in die "Spelunca", einer großartigen Schluchtstrecke des Flusses Porto, und genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit in der Bucht.

Dann mahnt KW-Stefan zum Aufbruch - er möchte klettern. Etwa 80 Kilometer auf der Küstenstraße weiter nach Süden geht es in die Gegend von Ajaccio, aber nicht in die quirlige 50.000-Einwohner-Stadt zieht es uns, sondern raus in den Westen des Golfe d'Ajaccio, an das Kap "Pointe de la Parata".

Dort kennt KW-Stefan ein paar Kletterreviere mit Routen, die nicht zu anspruchsvoll - und wunderschön gelegen sind: Klettern im Sonnenuntergang über dem Meer, keine Menschenseele, was will man mehr?

Ausgewaschen, verkeilt, sonderbar

Das nächste Ziel, nur ein paar Kilometer weiter im Süden, aber wegen der vielen Kurven zwei Stunden Fahrt auf der Küstenstraße, nennt man hier auf Korsika "Punta di Capineru". Hier gibt es außer einigen Ferienhäuschen keine andere Ansiedlung. Dafür: Ruhe, Strand und Felsen. Perfekt zum Bouldern.

Unvermittelt taucht direkt am Meer ein geniales Boulder-Revier auf. Die Felsen sind ganz anders als an den übrigen Stellen der Westküste - rund, glatt, klein, groß, ausgewaschen, gestapelt, verkeilt, manche recht sonderbar geformt: die Arbeit des Wassers.

Zum Abschluss der Tour fahren wir noch an die Südspitze Korsikas nach Bonifaccio: eine alte Festungsstadt, auf einer 50 Meter hohen Felsnadel erbaut, mit einem beeindruckenden Naturhafen, weißen Kreidefelsen, traumhaften Buchten, quirligen Kneipen. Hier ist die Einsamkeit dann zu Ende.

Guide: DuMont Reise-Taschenbuch "Korsika" von Hans Otzen, Köln, 2001

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