Sixtinische Kapelle:Göttliche Werke

Normalerweise drängen sich in der Sixtinischen Kapelle die Touristen. Schließlich sind an Wänden und Decken einige der berühmtesten Gemälde der Welt zu sehen - nur nicht während des Konklaves. Bilder von und aus der Sixtinischen Kapelle.

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Sixtinische Kapelle Konklave Papst Papstwahl Benedikt Kardinäle Vatikan Rom Italien

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Normalerweise drängen sich in der Sixtinischen Kapelle die Touristen. Schließlich sind an Wänden und Decken einige der berühmtesten Gemälde der Welt zu sehen - nur nicht während des Konklaves. Bilder von und aus der Sixtinischen Kapelle.

Beinahe unscheinbar wirkt die Sixtinische Kapelle im Vatikanstaat. Und es ist auch nicht die Baukunst, die Besucherscharen anzieht: An den Decken und Wänden der Kapelle sehen sie Szenen aus der Bibel, einige der Gemälde sind auf der ganzen Welt berühmt. Da passt es, dass Gäste nur durch die Vatikanischen Museen Zutritt zur Sixtinischen Kapelle haben - außer es wird gerade im Konklave nach einem neuen Papst gesucht. Dann ist die Schönheit der Kapelle allein den Kardinälen vorbehalten.

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Die Kardinäle werden nicht durch die Museen wandeln, sondern über die "Scala Regia" in die Sixtinische Kapelle schreiten: Die Treppe verbindet den Petersdom mit der Kapelle. Deren Name geht auf Papst Sixtus IV. zurück, der sie am 15. August 1483 einweihte.

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Die Kapelle bietet auf mehr als 40 Metern Länge, 13 Metern Breite (angeblich die Ausmaße des Tempels von König Salomon) und knapp 21 Metern Höhe Raum für Meisterwerke von Renaissance-Malern wie Sandro Botticelli, Domenico Ghirlandaio und natürlich den berühmtesten unter ihnen, ...

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... Michelangelo Buonarroti. Zwischen 1508 und 1512 arbeitete er mühsam an seinen gewaltigen Deckengemälden. Das berühmteste Motiv unter diesen Szenen aus der Genesis müssen Besucher an der Decke suchen.

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"Die Erschaffung Adams", den Gott mit einem Fingerzeig zum Leben erweckt, ist Teil von Michelangelos Schöpfungsgeschichte. Bis zu 20.000 Touristen werden Tag für Tag durch die Kapelle geschleust, so dass sich auf dem Petersplatz vor dem Eingang zur Kirche und zu den Museen lange Warteschlangen bilden. Wer an diesen vorbeiziehen will, kauft die Tickets online. Allzu viel Zeit, um sich in die Schönheit der Gemälde zu vertiefen, haben die Besucher nicht - die nächste Gruppe wartet bereits.

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Auch das Altargemälde ist von Michelangelo: Er hat sich selbst im "Jüngsten Gericht" verewigt, die abgezogene Haut des Märtyrers Bartholomäus trägt sein Antlitz (gleich unterhalb von Jesus). Damit vom Boden aus die Proportionen natürlich wirken, hat Michelangelo die Extremitäten und Körper entsprechend verlängert beziehungsweise verkürzt dargestellt, so dass sich eine fast dreidimensionale Wirkung ergibt. Fünf Jahre lang arbeitete er an dem Gemälde. Doch in manchen Details war Michelangelo den Zeitgenossen zu naturgetreu: Die bloßen Geschlechtsteile der Heiligen wurden später übermalt.

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Unter den eindrucksvollen Bibelszenen kommen die Kardinäle zusammen, um einen neuen Papst zu erwählen. Seit 1878 wird das Oberhaupt der katholischen Kirche in der Sixtinischen Kapelle gekürt. "'Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen' (1 Petr 2,5). Dieses Bild der Bibel vom Mysterium der Kirche könnte wohl kaum eine ausdrucksvollere plastische Darstellung finden als die Sixtinische Kapelle", sagte 1999 Papst Johannes Paul II, als er das vollständig restaurierte Gotteshaus einweihte.

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In der Sixtinischen Kapelle wurden vor dem Konklave zwei gusseiserne Öfen aufgestellt. In dem rechten werden die Stimmzettel verbrannt, mit dem anderen die Außenwelt auf dem Laufenden gehalten: In ihm werden Chemikalien entzündet, um den Rauch schwarz (kein neuer Papst) oder weiß (habemus Papam) zu färben.

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Das eher unscheinbare, kupferfarbene Ofenrohr, von Feuerwehrleuten angebracht, ragt kaum über das Dach der Sixtinischen Kapelle empor, wird aber während des Konklaves nicht aus den Augen gelassen. Zusätzlich verkündet Glockengeläut aus dem Petersdom die erfolgreiche Papstwahl, schließlich waren die Rauchzeichen nicht immer eindeutig zu dechiffrieren.

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Wenn sich zu Beginn des Konklaves nach dem Ruf "Extra Omnes" ("Alle raus") die Türen hinter den Kardinälen schließen, soll kein Wort mehr nach außen dringen - und auch keine getwitterte Zeile. Daher schwören die Kardinäle nicht nur einen Eid, die Wahl geheim zu halten. Auch die Kapelle wurde vor dem Konklave auf Wanzen durchsucht und unter dem eilig zusammengezimmerten Holzboden, der die Stufen ausgleichen soll, Störsender installiert.

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Am Eröffnungstag des Konklaves ist nur ein Wahlgang vorgesehen. An den folgenden Tagen gibt es jeweils vier Wahlgänge, zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Nach je zwei ergebnislosen Wahlgängen werden die Stimmzettel verbrannt - durch eine Beimischung von Chemikalien, früher Pech, steigt schwarzer Rauch auf.

Im Bild: "Berufung der ersten Apostel" von Domenico Ghirlandaio

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Hat der neue Papst sein Amt angenommen und weißer Rauch steigt empor, wird der erste der Kardinaldiakone, zurzeit der Franzose Jean-Louis Tauran, auf den Balkon des Petersdoms treten. Er verkündet dem wartenden Volk mit den Worten "Habemus Papam" die erfolgreiche Wahl und teilt den Namen des neuen Kirchenoberhauptes mit. Danach wird dieser erstmals vortreten und den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Weltkreis) sprechen.

Wer weder auf das Ende der Papstwahl noch auf die nächste Reise nach Rom warten will, kann hier einen virtuellen Rundgang durch die Sixtinische Kapelle machen. Ganz ohne langes Anstehen.

© Süddeutsche.de/kaeb/mit Material von dpa, AFP,Reuters/bavo
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