Kolumne "Ende der Reise":Urlaub als Brückenbauer

Ko Samui, Thailand

Was sich da alles machen ließe dank Brückentagen! Inselhüpfchen zum Beispiel.

(Foto: iStockphoto)

Die Weihnachtsferien sind zu Ende. Höchste Zeit, Superbrücken über die weiteren Feiertage 2017 zu planen. Was ließe sich damit alles anfangen!

Von Ingrid Brunner

Mit dem Urlaub ist es wie mit dem Einkauf beim Discounter oder der Internet-Flatrate: Möglichst wenig ausgeben und ganz viel dafür bekommen - eine Devise, die perfekt in den Zeitgeist passt. Findige Urlaubsplaner haben folglich das Jahr 2017 schon durchgetaktet. Dazu gehört natürlich auch eine Analyse der verwertbaren Brückentage. Das sind all jene Feiertage im Jahreskalender, aus denen sich mit etwas Geschick ein extra langes Wochenende oder gar eine ganze Woche Urlaub herausholen lässt, bei minimalem Verbrauch des wertvollen Urlaubskontos.

Verglichen mit anderen Jahren ist 2017 eher mittelprächtig, was die Ausbeute angeht. So ist bereits der Jahresbeginn suboptimal gelaufen: Silvester und 1. Januar fielen auf ein Wochenende. Doch blicken wir auf die Haben-Seite: Elf Brückentage gibt es zum Beispiel im Freiststaat Bayern. Dort hätte man sich zumindest den Start ins neue Jahr sanft gestalten können. Der Dreikönigstag ist ein Freitag. Besser als nichts, oder?

Und bevor nun das protestantisch geprägte - und am 6. Januar arbeitende - Hamburg sich über die Volksfrömmigkeit im katholischen Bayern mokiert: Auch andere Bundesländer, etwa Sachsen, sind gut dabei. Dort feiert man - bundesweit einmalig - den Reformationstag sowie den Buß- und Bettag. Am schlechtesten kommen mal wieder Hamburg, Bremen und Berlin weg.

Immerhin: Nimmt man die acht deutschlandweiten Brückentage und dazu 31 Tage Urlaub, dann ließen sich damit sage und schreibe 77 freie Tage erzielen. Besonders gewitzte Urlaubsplaner konstruieren sogar die Superbrücke aus Christi Himmelfahrt und Pfingsten: Mit neun Urlaubstagen kriegt man 17 Tage am Stück frei - die Mutter aller Brücken. Was ließe sich damit alles anfangen? Ein Städtetrip nach Rom, Inselhüpfen in der Karibik, Flachwandern in Lappland!

Der Einwand, so viel Urlaubstage habe schließlich kaum jemand, verfängt nicht. Im Zeitalter der Optimierung lässt sich da sicher noch was drehen. Ein gutes Gespräch mit dem Vorgesetzten, mit einem dezenten Hinweis auf die persönliche Work-Life-Balance zum Beispiel. Vielleicht überzeugen ihn ja ein paar Tipps, wie er selbst das Jahr 2017 optimal nutzen und dabei vom Frühbucherrabatt profitieren könnte. Nicht? Na ja, macht auch nichts, irgendjemand muss in der Urlaubszeit schließlich die Stellung halten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: