Klettersteige in der Ramsau am Dachstein:Anspruchsvolles Duo im Silberkar

Randkluftsteig, Sinabell oder Johann: Ramsau am Dachstein in der Steiermark hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Lieblingsziel von Klettersteiggehern entwickelt. Zu den schönsten Steigen zählen Hias und Stiega im Silberkar.

Die Touren in Bildern von Stefan Herbke

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Ramsau Klettersteig Silberkarklamm Dachstein Steiermark

Quelle: Stefan Herbke

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Randkluftsteig, Sinabell oder Johann: Ramsau am Dachstein in der Steiermark hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Hochburg für Klettersteiggeher entwickelt. Mittlerweile gibt es knapp 20 Steige für Anfänger und Geübte. Zu den beliebtesten zählen Hias und Stiega im Silberkar. Von Stefan Herbke

Raus aus dem Auto, rein in die Klamm: Vom Parkplatz sind es nur wenige Gehminuten in die morgens noch angenehm kühle Silberkarklamm. Ihren Namen hat sie von den silbergrau schimmernden Felswänden, die links und rechts aufragen. Der 1928 erschlossene Weg führt an einem Bach entlang, der sich in den festen Kalkfels gefräst hat. Bis hinauf zu den Klettersteigen dauert es nicht lange.

Ramsau Klettersteig Hias Dachstein Steiermark

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Der kurze Zustieg ist einer der Pluspunkte der Silberkar-Klettersteige, die man darum auch bei unsicherem Wetter angehen kann. Oder im Spätherbst, wenn weiter oben am Dachstein bereits der erste Schnee liegt. Nur eine Viertelstunde später beginnt der Hias, der nach dem Erbauer des Klammsteigs benannt wurde. Der Anfang ist spektakulär: Eine luftige Drahtseilbrücke führt über den Bach auf die gegenüberliegende Seite.

Ramsau Klettersteig Hias Dachstein Steiermark Silberkar

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Das Balancieren auf dem wackeligen Drahtseil wird für manche zur Mutprobe. Ist dieser Drahtseilakt geschafft, fangen die eigentlichen Herausforderungen des Klettersteigs aber erst an (hier finden Sie ein Tourenblatt zum Hias).

Ramsau Klettersteig Hias Dachstein Steiermark Silberkar

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Zeit zum Warmklettern bleibt beim Hias nicht. Nach der Seilbrücke geht es aus der Waagerechten direkt in die Senkrechte. Schon die ersten Felsaufschwünge sind kraftraubend. Wer das Gelände ringsum genauer studiert, wird dankbar sein, dass das Drahtseil den Überhang in Falllinie umgeht - der Hias hätte deutlich schwerer angelegt werden können.

Ramsau Klettersteig Hias Dachstein Steiermark Silberkar

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Der Schwierigkeitsgrad D wird bei diesem Klettersteig nur an zwei Passagen kurz erreicht, geübte Klettersteiger sollten ihn also bewältigen können. Zudem ist alles bestens abgesichert. Das Drahtseil ist straff gespannt, der Fels rau und für die Füße gibt es viele Tritte. Wo die fehlen, stecken solide Eisenstifte im Fels.

Ramsau Klettersteig Hias Dachstein Steiermark Silberkar

Quelle: Stefan Herbke

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Zwischendurch gibt es immer wieder leichte Passagen sowie eine weitere, kurze Seilbrücke. Wer sich viel mit den Armen am Drahtseil emporzieht, spürt langsam seine Muskeln und ist froh um jede Tritthilfe.

Ramsau Klettersteig Hias Dachstein Steiermark Silberkar

Quelle: Stefan Herbke

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Mit jedem Meter lässt man die Klamm tiefer hinter sich. Nun weitet sich der Ausblick Richtung Süden, wo am Horizont die Gipfel der Niederen Tauern auftauchen, die von Salzburg bis in die Steiermark reichen.

Ramsau Klettersteig Dachstein Steiermark Silberkarhütte

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Nach etwa einer Stunde markiert eine Materialseilbahn das Ende des Klettersteigs, ein schmaler Weg führt im leichten Auf und Ab ins Silberkar. Malerisch liegt die Silberkarhütte in einem grünen Kessel, umgeben von grauen Felswänden. Am angenehmsten sitzt man vor der Hütte unter einem schattenspendenden Baum. Mit Blick ins Silberkar lassen sich dort selbst heiße Sommertage problemlos aushalten. Doch viele absolvieren vor der Einkehr noch den zweiten Klettersteig im Bereich der Silberkarklamm: den Siega.

Ramsau Klettersteig Dachstein Steiermark Siega

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Der Siega führt durch die südseitigen Wände oberhalb der Hütte. Und die Hitze ist auch das Hauptproblem dieses kurzweiligen Steigs (Tourenblatt zum Siega).

Ramsau Klettersteig Dachstein Steiermark Siega

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Steil führen Steigspuren den Berg hinauf, das Drahtseil führt fast senkrecht über die glatten Kalkplatten empor. Aber mühsamer als die Route ist die Hitze. Anstatt schattiger Plätze muss man sich hier auf gleißendes Sonnenlicht einstellen. Aber die imposanten Ausblicke entschädigen dafür.

Ramsau Klettersteig Dachstein Steiermark Siega

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Zwei Wochen lang arbeiteten die Erbauer 2008, um den Siega einzurichten. Etwa 260 Meter Stahlseil sowie zahlreiche Trittstifte wurden montiert. Insgesamt ist der Siega etwas leichter als der Hias, die Schlüsselstelle an einer luftigen Kante wurde mit dem Schwierigkeitsgrad C/D bewertet. Einige besonders luftige Passagen bieten schöne Ausblicke.

Ramsau Klettersteig Dachstein Steiermark Silberkarklamm

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Für den Durchstieg des Siega benötigt man etwa 45 Minuten, für den Abstieg zur Silberkarhütte noch einmal eine halbe Stunde. Damit eignen sich Hias und Siega selbst für nicht ganz so stabile Sommertage. Von der Silberkarhütte führt die Klamm zurück zum Parkplatz.

Informationen

Anfahrt: Von München aus über die Salzburger Autobahn auf die Tauernautobahn zur Ausfahrt Eben im Pongau, über Filzmoos nach Ramsau. Weiter in Richtung Weißenbach; kurz davor links abzweigen zur Silberkarklamm (Hinweistafel "Lodenwalker").

Anforderung: Schwere (D), aber gut gesicherte Klettersteige, wobei die anspruchsvollen Passagen kurz sind und dazwischen immer wieder Zeit zum Erholen bleibt.

Einkehrmöglichkeit: Silberkarhütte (1223 m, www.bacherhof.at).

Zeit: Zustieg 15 Minuten, Hias 1 Stunde, Wechsel zum Siega 45 Minuten, Siega 45 Minuten, Abstieg 1 Stunde; Eintritt für die Silberkarklamm 2,60 Euro

© Süddeutsche.de/cag
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