Katastrophen-Tourismus in Indonesien:Komm, wir gehen Vulkan gucken!

Für die einen ist es eine neue Attraktion im Besuchsprogramm, für die anderen die Chance für ein neues Leben: Beobachtung am Fuße des Vulkans Merapi.

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Quelle: AFP

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Im Moment gibt er weitgehend Ruhe, doch die Rauchsäule über dem Gipfel zeigt an: Im Inneren des Merapi nahe Sleman auf der indonesischen Insel Java brodelt es. Er ist einer der aktivsten Vulkane des Landes und gilt als einer der gefährlichsten der Welt. Im Oktober und November 2010 war es zu massiven Ausbrüchen gekommen: Ascheregen, Lavaströme und Glutwolken töteten und verletzten Hunderte Menschen.

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Zehntausende Bewohner flohen aus dem dichtbesiedelten Gebiet. Bei ihrer Rückkehr fanden sie in den zerstörten Häuser oft nur noch wenige Überbleibsel ihrer Habe vor.

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"Hier war das Haus von Herrn Jumadi" steht auf diesem Schild inmitten eines von einem Lavastrom zerstörten Dorfs. Hunderte Ortschaften liegen unter der dicken, inzwischen erstarrten Kruste begraben. Doch inmitten der verwüsteten Landschaft ...

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... bauen sich die zurückgekehrten Bewohner langsam wieder ein neues Leben auf - das Geld von Touristen soll ihnen dabei helfen. Für eine Tour über die erkalteten Lavaströme verlangen einheimische Führer etwa 0,33 Euro-Cent pro Besucher. Andere verkaufen kleine, mit Vulkanasche gefüllte Fläschchen oder DVDs, die die Zerstörungen durch den Vulkan dokumentieren oder Evakuierungsszenen zeigen.

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"Die Einnahmen sind nicht so schlecht", erzählte einer der Verkäufer der indonesischen Zeitung The Jakarta Post, "vor allem am Wochenende und an Feiertagen". Eine DVD kostet etwa einen US-Dollar (rund 0,75 Euro-Cent). An guten Tagen kommt so wenigstens Geld für Nahrungsmittel zusammen, für den Wiederaufbau der zerstörten Häuser reicht es nicht. Während sich ganze Busladungen von Besuchern für ein Erinnerungsfoto mit dem Vulkan als Hintergrund aufstellen und andere ...

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... ihre ganz persönlichen Eindrücke festhalten, wartet ...

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... diese Frau neben ihrem Verschlag, in dem sie ein Sortiment aus Süßigkeiten, Getränken und Merapi-Postkarten anbietet, auf Kundschaft. Wie bei vielen anderen sind auch bei ihr die von der indonesischen Regierung und der Asian Development Bank versprochenen Entschädigungsleistungen bisher nicht angekommen. Etwa drei Millionen Dollar (rund 2,22 Millionen Euro) hatte die Bank für Notunterkünfte und Wiederaufbauprogramme bereitstellen wollen, von der Regierung hatte es eine Kuh pro Familie für die Bewohner der von Landwirtschaft geprägten Region geben sollen.

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Einstweilen helfen sich die Anwohner des Vulkans mit ihren kümmerlichen Marktständen selbst und strahlen für ein Foto an der Seite von Touristen. Für die Menschen rund um den Merapi sind kleinere Ausbrüche des Vulkans Teil ihres Lebens, allerdings waren die Ereignisse 2010 die schwersten seit mehr als 100 Jahren. Und während die ...

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... Besucher noch ein letztes Mal den Bildausschnitt kontrollieren, droht den gerade zurückgekehrten Bewohnern die Katastrophe nach der Katastrophe - nämlich dann, wenn sich nach starken Regenfällen erkaltetes Lavagestein von den Hängen löst und als Gerölllawine talwärts rast.

© sueddeutsche.de/dd
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