Jugendherberge:100 Jahre Stockbett und Herbergsvater

Seit 100 Jahren zelebrieren deutsche Jugendherbergen das Gemeinschaftsgefühl. Damit sind sie durchaus für die Zukunft gerüstet.

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Strenge Hausregeln, Wanderpflicht, muffige Etagenbetten: Den deutschen Jugendherbergen haftet seit 100 Jahren ein altbackenes Image an - nicht immer zu Recht. Klar ist, dass der Herbergsvater das Sagen hat.

Die Geschichte der Herbergen begann im Jahr 1909 mit einem Donnerwetter - und zwar im Wortsinn.

(Foto: Deutsches Jugendherbergswerk)

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Der sauerländische Lehrer Richard Schirrmann wanderte mit seinen Schülern, als sie von einem heftigen Gewitter überrascht worden. Sie suchten eilig eine Notunterkunft - und fanden lediglich eine Schule, deren Boden sie mit etwas Stroh polsterten.

Während der Donner grollte, entdeckte der Lehrer seine Mission: Wanderunterkünfte für Jugendgruppen müssen her.

(Foto: Deutsches Jugendherbergswerk)

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Drei Jahre später war es soweit. In der Burg Altena im Sauerland (Foto) öffnete durch Schirrmanns Wirken die erste Jugendherberge der Welt. Zwei Schlafsäle mit dreistöckigen Betten und ein Tagesraum bildeten die gesamte Ausstattung. Erst später kamen Wasch- und Duschräume hinzu.

(Foto: Deutsches Jugendherbergswerk)

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Die Jugendherbergen wurden schnell zum Erfolg. Die Wandervogelbewegung schätzte die Häuser und setzte Standards: Das Wandern war in den Jugendhäusern lange Zeit ein Grundgedanke, mehr noch eine Verpflichtung.

Noch in den 50er Jahren wurden Gäste auf mögliche Benzindüfte hin "beschnuppert" - damit sich bloß kein Autofahrer einschlich.

(Foto: Deutsches Jugendherbergswerk)

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Ihre Blütezeit feierten die Häuser in den 60er und 70er Jahren: 1960 gab es 723 Jugendherbergen - ein nie wieder erreichter Höchststand.

Ein Auslastungsrekord wurde 1979 gemeldet, als mehr als 11 Millionen Übernachtungen gezählt worden. Verantwortlich dafür waren in erster Linie ...

(Foto: Deutsches Jugendherbergswerk)

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... Schüler auf Klassenfahrten. Für sie zugeschnitten waren die Mehrbettzimmer mit ihren schlichten Einrichtungen.

(Foto: Deutsches Jugendherbergswerk)

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Abgesehen von ein paar Wald- und Wiesenmotiven zur Dekoration präsentierten sich die Jugendherbergen ....

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... weiterhin äußerst spartanisch mit ewig gleichen Resopalböden und Sperrholzmöbeln. Heute allerdings ...

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... haben etliche Herbergen aufgerüstet und ein umfangreiches Sportangebot und sogar Wellness-Anwendungen (hier im baden-württembergischen Wildbach) ins Programm genommen.

(Foto: ddp)

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Doch bei aller Modernisierung sollen zwei Dinge erhalten bleiben. Der vergleichsweise günstige Preis der Unterkünfte und das Gemeinschaftsgefühl, das die Herbergen seit 100 Jahren prägt.

Und mit diesen Charakteristika hat die Institution Jugendherberge nach Ansicht von Experten gerade in Krisenjahren gute Zeiten vor sich.

(Foto: Deutsches Jugendherbergswerk)

(sueddeutsche.de/AFP/Deutsches Jugendherbergswerk/beu)

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