Es dauert ungefähr fünf Sekunden, und Logan Takemoto hat die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer. Er zeigt ein Video. Wanderer, die gut gelaunt in den Wald aufbrechen. Ein Braunbär, der sich der Gruppe im Dickicht nähert. Noch einer, der auf die Kamera zuschnellt und mit beiden Pranken gleichzeitig auf sie haut. Die Touristen, gerade noch am Scherzen und Palavern, verstummen im Schulungsraum des Besucherzentrums der Shiretoko Goko Lakes. Die fünf kleinen Seen, in denen sich eine Kette Vulkankegel spiegelt, liegen malerisch inmitten eines dschungelartigen Mischwaldes, der bis an die Ufer wuchert. Eine Postkartenidylle, die sich die Besucher mit Raubtieren teilen. Wer hier über Trampelpfade auf Entdeckungstour gehen will, muss sich vorher von einem Ranger aufklären lassen.
Japan:Wilde Insel
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Die Insel Hokkaido galt wegen ihres raueren Klimas lange als unbewohnbar. Noch heute leben hier verhältnismäßig wenige Menschen. Im Bild: Kap Shiretoko auf der gleichnamigen Halbinsel im äußersten Nordosten Japans.
(Foto: mauritius images)Wälder und Bären statt Millionenstädte und Tempel: Auf der Insel Hokkaido zeigt sich Japan von seiner unbekannten, rauen Seite.
Von Jochen Temsch
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