Süddeutsche Zeitung

Japan:Hanami

Ihn bewunderte der Kaiser schon vor 700 Jahren: ein tausendjähriger Kirschbaum auf der Insel Honshu.

Von Ingrid Brunner

Zur Kirschblüte, das in Japan alljährlich zwischen Anfang und Mitte April mit Spannung erwartet wird, ist er Ziel eines Ansturms. Dann lagern im Schatten des altehrwürdigen Daigo Zakura Einheimische und Besucher und feiern Hanami, das Kirschblütenfest. Der Kirschbaum, dessen Alter auf rund tausend Jahre geschätzt wird, steht in der Chugoku-Region auf der Insel Honshu. Er ist 18 Meter hoch und hat an der Basis einen Umfang von mehr als neun Metern. Er thront allein auf einem Hügel inmitten einer stillen Berglandschaft. Die Legende will es, dass im Jahr 1332 der Tenno Go-Daigo auf seinem Weg in die Verbannung an diesem Baum vorbeikam und schon damals von seiner Schönheit beeindruckt war. Historisch belegt ist, dass Go-Daigo das Shogunat stürzen wollte und daher ins Exil gehen musste. So kam der Baum auch zu seinem Namen: An den Namen des Tennos fügte man das Wort Sakura, Kirschblüte. Sie ist eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur und steht für Schönheit, aber auch für Vergänglichkeit und Aufbruch - vom Winter in den Frühling. Daigo Zakura zählt zu den bekanntesten Bäumen in Japan.

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Quelle:
SZ vom 18.10.2018
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