120 Jahre Eiffelturm:"Schande von Paris" feiert Geburtstag

Ein Wahrzeichen, das gar keines sein sollte, feiert in Paris Jubiläum - die schönsten Ansichten des Stahlgiganten.

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Eiffelturm Paris Frankreich 125 Jahre Jubiläum, AFP

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Dieser Turm sollte hier eigentlich seit hundert Jahren nicht mehr stehen. Nun feiert der Eiffelturm seinen 120. Geburtstag. Der "300 Meter hohe Turm", wie er schlicht hieß, war allein für die Weltausstellung in Paris konzipiert und sollte nach zwanzig Jahren wieder abgerissen werden.

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Am 28. Januar vor 125 Jahren begannen die Arbeiten im Parc du Champ de Mars direkt an der Seine.

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Die Bauarbeiter fügten 18.000 Eisenteile mit zweieinhalb Millionen Nieten zusammen, 1665 Stufen müssen bis zur Spitze erklommen werden.

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Zunächst stieß die Stahlkonstruktion auf wenig Liebe bei namhaften Franzosen: Schriftsteller wie Guy de Maupassant, der Komponist Charles Gounod und der Opernarchitekt Charles Garnier wetterten gegen "den monströsen Turm" und "die Schande von Paris".

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Davon ließ sich Namensgeber Gustave Eiffel bei der Eröffnung anlässlich der Weltausstellung am 31. März 1889 nicht beeindrucken und lobte die architektonische Leichtigkeit der offenen Stahlkonstruktion. Diese basierte allerdings nicht auf Eiffels Plänen, er war nur für die Ausführung verantwortlich: Architekt war Stephen Sauvestre, der den Turm im Auftrag des Schweizers Maurice Koechlin konzipierte.

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Trotz der kritischen Diskussion im Vorfeld nahm die Bevölkerung das neue Wahrzeichen sofort an, so dass die zu hoch ausgefallenen Baukosten bald wieder eingenommen waren und der Turm zur gewinnbringenden Attraktion wurde. Von Abriss war da keine Rede mehr, von "Schande" schon gar nicht: Der Turm hieß im Volksmund nun liebevoll "eiserne Dame".

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Die französische Flagge sei die einzige weltweit, die in einem dreihundert Meter hohen Schaft stecke, sagte Eiffel, als er die blau-weiß-rote Fahne vor 120 Jahren auf dem Turm hisste. Nachts lassen etwa 20.000 Glühbirnen die Eiserne Dame zur vollen Stunde erstrahlen.

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Eiffelturm Paris Frankreich 120 Jahre Jubiläum, AFP

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Da müssen nicht nur regelmäßig Birnen gewechselt und Leitungen gelegt werden - auch für frisches Make-up der Dame sorgen die Pariser. Zum Geburtstag erhält sie einen neuen Anstrich, gut zwei Dutzend Maler werden über ein Jahr lang beschäftigt sein, bis auf 324 Metern 60 Tonnen Farbe verstrichen sind.

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Seit der Eröffnung wurde der Eiffelturm 17 Mal gestrichen, erst in Rotbraun, dann in Ockergelb und schließlich in dem Bronzeton, in dem er heute zu sehen ist. Damit der Turm höher wirkt, tragen die Maler zur Spitze hin hellere Farbe auf. Das wäre in den ersten Jahren nicht nötig gewesen, damals war der Eiffelturm ohnehin das höchste Gebäude der Welt. Erst nach vier Jahrzehnten lief ihm das Chrysler Building in New York den Rang ab.

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Heute gilt ein Urlaub in Paris und der Besuch des Eiffelturms als besonders romantisch - allerdings bei mehr als sechs Millionen Besuchern jährlich.

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Im Jahr 2002 hatte der insgesamt 200-millionste Besucher in der Schlange gewartet.

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Eiffelturm Paris Frankreich , AFP

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Eng kann es auch in den Aufzügen werden, die zur ersten Plattform in 57 Metern Höhe fahren. Ein weiterer Aufzug führt zur Plattform in 115 Metern Höhe, in beiden Etagen können die Besucher in Restaurants speisen.

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Erst im Jahre 1983 wurden zwischen der zweiten und dritten Etage in 276 Metern Höhe vier orangefarbene Fahrstühle eingebaut. Sie machten die alte etwa tausend Tonnen schwere Wendeltreppe überflüssig.

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Auch im Detail ist der Eiffelturm ein schöner Anblick: Die Kombination aus klassischem Fachwerk und Stahl verleiht der Konstruktion eine ganz besondere Leichtigkeit, ob bei Tag oder ...

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... bei Nacht. Inzwischen ist dem Turm die Liebe der Pariser sicher. Als vor einigen Jahren beinahe ein US-Fonds der neue Besitzer des Wahrzeichens zu werden drohte, liefen die Franzosen Sturm. Der damalige Wirtschaftsminister Dominique Strauss-Kahn versicherte seinen Landsleuten, dass der Eiffelturm immer französisch bleiben werde.

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Schließlich gilt der Eiffelturm nicht nur als weltweites Symbol für Paris, sondern für ganz Frankreich.

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(sueddeutsche.de/kaeb/AFP)

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