60 Jahre Crazy Horse Saloon in Paris:Nackte Primadonnen

Dita Von Teese stand schon mit den Tänzerinnen des berühmten Cabarets auf der Bühne und zelebrierte die Kunst des Ausziehens - und sinnlicher Nacktheit. Eine Tradition, die einst sogar die Callas lockte.

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Am 19. Mai 1951 eröffnete in der 12 Avenue George V in Paris, zwischen Champs-Élysées und Eiffelturm ein Cabaret in einem ehemaligen Weinkeller - damit erfüllte sich der Gründer einen Traum.

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Der ehemaligen Maler und Antiquar Alain Bernardin ließ als Fan von US-Western in seinem "Crazy Horse Saloon" zunächst klassischen Striptease aufführen. Auftritt im Jahr 1970

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Seine ästhetischen Kriterien, wie die Tänzerinnen gebaut sein sollten, gelten noch immer, obwohl die Show längst eine modernere Anmutung erhalten hat und ... Alain Bernardin 1975 mit Tänzerinnen auf der Bühne.

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... mehr auf Sinnlichkeit denn auf bloße Nackheit setzt. Eine Hauptrolle spielt - neben den sich entblätternden Tänzerinnen - die ... Crazy Horse Cabaret zeigt 2011 ihre Show "Forever Crazy" in Moskau.

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... Lichttechnik, welche mal enthüllt, mal ... Nooka Karamel zeigt den Auftritt "Sputnik" aus der Revue "Desirs", 2009.

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... mehr verhüllt. Das Konzept geht auf, heute gehört das "Crazy Horse" nicht nur zu den fünf bekanntesten Cabarets in Paris. Auch international wird unter diesem Namen die "L'art du nu", die Kunst des Nacktseins zelebriert, wie hier bei der MGM Grand's Crazy Horse Paris Show 2007 in Las Vegas. Diese Kunst zog schon früh Künstler an wie ...

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... Serge Gainsbourg und seine Frau Jane Birkin, die 1976 zum 25. Geburtstag des "Saloons" geladen waren. Sie selbst hatten mit ihrem Duett "Je t'aime" 1969 die Konservativen aufstöhnen lassen. Doch auch Vertreter traditionellerer Kunstformen ...

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... sahen sich die Revue an, so wie die griechische Operndiva Maria Callas, die 1970 im Crazy Horse nicht auf die Sonnenbrille verzichtete, wohl zu Recht, schließlich saß sie sogar im Zuschauerraum im Rampenlicht. Viele der Tänzerinnen auf der Bühne haben ...

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... eine professionelle Ballettausbildung genossen, so dass sie ihre Figuren mit einer hart antrainierten Leichtigkeit präsentieren. Bis zu seinem Tod im Jahr 1994 leitete Alain Bernardin ...

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... seinen berühmt gewordenen Saloon. Hier ist er bei der Jubiläumsshow zum 30-jährigen Bestehen des "Crazy Horse" von Tänzerinnen mit den markanten schulterlangen Perücken umringt - diese waren und sind ebenso wie der Kussmund die Markenzeichen des Ensembles. Zumindest die signalroten Lippen hatte der erste Gaststar in der Geschichte des Saloons mit den Tänzerinnen gemein.

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Burlesque-Star Dita Von Teese trat erstmals 2006 im Crazy Horse auf und zog sich nochmals 2007 vor dem Publikum in Las Vegas aus, behielt aber ...

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... selbst in der Badewanne noch ein zartes Kleid aus Licht an. In den Jahren nach ihr ließen sich unter anderem Carmen Electra und Pamela Anderson auf der Bühne in Szene setzen.

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Damit die Damen mit Künstlernamen wie Mika Do, Psykko Tico oder Volta Reine noch besser aussehen, muss nicht nur das Licht stimmen: Pro Jahr werden 2500 Paar Seidenstrümpfe, 500 Liter Körper-Make-up und 300 Lippenstifte verbraucht - nicht in irgendeinem Farbton, sondern im speziell hergestellten Ton "Rouge Crazy", wie das Etablissement stolz meldet. Tänzerinnen bei der Show "Forever Crazy", die Gründer Alain Bernardin gewidmet ist.

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Falsche Hoffnungen auf direkten Kontakt mit den Tänzerinnen sollten sich Besucher nicht machen: Die Umkleideräume sind für Männer tabu, worauf fürsorglich im Internetauftritt des "Crazy Horse" hingewiesen wird. Hinter der Bühne, 1977.

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"Das Cabaret erhielt seinen Namen als Andenken an den Häuptling der Sioux, Crazy Horse", wird noch heute stolz verkündet - eine Ehre, die den Nachfahren des Namensgebers nicht zusagt. 2004 reiste Häuptling Alfred Red Cloud von den Sioux Oglala nach Paris, um gegen den Missbrauch des Namens seines berühmten Ahnen zu protestierten. Seine Stammesmitglieder waren empört, als sie im Fernsehen nackte Tänzerinnen mit Federschmuck hatten posieren sehen. Doch das Crazy Horse behielt seinen Namen.

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Nach dem Tod von Alain Bernardin übernahmen seine drei Kinder den berühmten Klub, bevor sie ihn 2005 an eine Investorengruppe verkauften. Mit einer neuen Revue konnte das "Crazy Horse" an alte Glanzzeiten anknüpfen.

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Die Choreographen Philippe Decoufle und Ali Mahdavi wurden 2010 mit dem Programm "Desirs" sogar für den Kulturpreis der französischen Presse, die Globes de Cristal, in der Sparte Oper und Tanz nominiert. Der Beweis, dass sinnliches Nacktsein eine Kunst sein kann. "Die roten Schuhe" aus der Revue "Desirs": Ideengeber war das Märchen von den zertanzten Schuhen.

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