Süddeutsche Zeitung

Italien:Die Streiksaison ist eröffnet

Die Fluglotsen haben den Anfang gemacht und den Luftverkehr in Italien ins Chaos gestürzt. Doch das ist erst der Anfang: Bald schon wollen die Mitarbeiter der staatlichen Airline Alitalia streiken und außerdem sind da noch die Bediensteten des Öffentlichen Nahverkehrs, die mehr Geld wollen.

Bei der Lufthansa fielen 54 Flüge unter anderem nach Rom, Mailand, Venedig und Florenz aus. Etwa 22.000 Reisende waren von dem Streik betroffen. Mit der von 10 bis 18 Uhr dauernden Arbeitsniederlegung wollten die Fluglotsen Gehaltserhöhungen erzwingen.

Lediglich in Mailand erschienen die Fluglotsen überraschend zur Arbeit, doch die meisten Fluglinien hatten ihre Flüge vorsorglich bereits am Mittwoch gestrichen.

In Frankfurt fielen 20 Flüge der Lufthansa und der Alitalia nach Rom und Mailand sowie 20 Flüge in Gegenrichtung aus, teilte ein Fraport-Sprecher mit.

Am Münchner Airport wurden nach Angaben der Flugauskunft bereits 41 Flüge nach und aus Italien abgesagt. Der Flughafen Köln/Bonn strich drei Flüge und verlegte drei weitere in die streikfreien Morgen- und Abendstunden.

Am Düsseldorfer Airport wurden insgesamt zehn Flüge mit den Zielen Rom, Turin, Mailand und Bologna gestrichen.

Die Fluglotsen haben mit ihrem Ausstand die Streiksaison in Italien eröffnet. Bereits am Freitag werden die Bediensteten der Nahverkehrsbetriebe die Arbeit niederlegen.

Am 19. Januar wiederum streiken die Alitalia-Mitarbeiter gegen geplante Sparpläne und den Stellenabbau der angeschlagenen staatlichen Fluglinie.

Für Freitag wird vor allem in den Großstädten mit einem Verkehrschaos gerechnet. Nur in den Morgen- und Abendstunden wollen die Gewerkschaften eine Mindestversorgung mit Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen für die Pendler garantieren.

Die Nahverkehrs-Bediensteten hatten bereits im Vorjahr den Verkehr mehrmals lahm gelegt. Nachdem sich Regierung und Gewerkschaften im Dezember auf Gehaltserhöhungen geeinigt hatten, sollen mit dem neuen Streik zusätzliche Lohnerhöhungen erzwungen werden.

Die Regierung hat bereits klar gemacht, dass sie zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit sei.

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dpa/AP
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