Irland:Die Iren und das Moorpony

Pony Irland

Die Ponys wurden selten geritten, sondern waren Lasttiere, die Torf, Holz, Algen trugen - bis es für sie keine Verwendung mehr gab.

(Foto: Anne O'Sullivan)

Wer etwas über Irland erfahren will, sollte sich mit der Geschichte des Kerry Bog Ponys befassen. Denn seine Wiederentdeckung erzählt viel über ein Volk, das sich nicht unterkriegen lässt.

Von Catrin Lorch

An diesem Tag ist die Landstraße zwischen Kilmakilloge und Glengarriff für Stunden nicht passierbar. Eine Herde Kühe ist ausgebrochen, auf der Suche nach Wasser streunen die Tiere über den Asphalt, hungrig sind sie auch. Es hat seit Wochen nicht geregnet in Kerry, abends rattern Farmer mit Wassertanks hinter dem Traktor in die Berge und hoffen, dass ihre Schafe den Weg zu den provisorischen Tränken auch finden. Damien de Barra lehnt sich im Sonnenuntergang an eine Steinmauer und beobachtet die Schimmelstute, den kleinen Braunen und das eselgraue Fohlen, die über das zerklüftete Feld stromern, mit den Hufen hinter Felsen kratzen, in einem Winkel des ausgetrockneten Bachs noch Pfützen wittern. "Nicht einmal ich weiß, wo hier noch Wasser ist", sagt der bärtige, drahtige Züchter, der seine Ponys hinter Moll's Gap verteilt hat, unweit des Healy Passes. Nirgends ist Kerry so pittoresk wie hier. Die kleinen Pferde weiden auf Terrassen, die vor Hunderten Jahren angelegt wurden und überwuchert sind von Brombeeren und Gestrüpp, das in diesem Jahr wie verbrannt aussieht.

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