Info:Geheimnis des Tarot

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Tarot ist ein Kartenorakel. Ein Spiel besteht aus 78 Karten. 22 zählen zur Großen Arkana (lateinisch: Geheimnis), 56 bilden die Kleine Arkana. Die Anfänge des Tarot selbst liegen im Dunkeln. Es werden Zusammenhänge mit der K'abbala, der mittelalterlichen jüdischen Mystik, vermutet, aber auch Beziehungen zur altägyptischen Priesterkaste überliefert.

(Foto: N/A)

Die Kleine Arkana umfasst vier Serien zu je 14 Karten: die Stäbe, Schwerter, Kelche und Münzen. Auf sie gehen Kreuz, Pik, Karo und Herz zurück. Die Serien beginnen mit dem As (ist gleich eins), gehen weiter von zwei bis zehn bis hin zum Bube (Prinzessin), Ritter (Prinz), Königin und König (Ritter).

Die Große Arkana besteht aus Bilderkarten: Vom Narr über den Magier, den Hohenpriester und den Gehängten bis zu Tod und Universum.

Tarots gibt es in unzähligern Versionen. Zu den meist verbreiteten zählen der Rider-Waite-Tarot und der Crowley-Tarot. Der Raider-Waite-Tarot geht auf den Engländer Arthur Edward Waite (1857 bis 1942), den Logenmeister eines esoterischen Ordens, zurück. Die 1908 erschienen Tarotkarten wurden von Pamela Colman Smith illustriert.

Wie funktioniert Tarot?

Es existieren verschiedene Legesysteme: Das Entscheidungsspiel soll bei grundlegenden Entscheidungen helfen, das Narrenspiel soll zeigen, wo man während eines längeren Entwicklungsprozesses steht, das Beziehungsspiel soll klären, wie zwei Menschen zu einander stehen und das Keltische Kreuz will Ursachen erkennen und eine Vorausschau geben.

Ein Einsteig ist die Legemethode "Der nächste Schritt". Dabei stellt man sich vor dem Kartenlegen eine bestimmte Situation, auf die man ein Antwort haben will, vor. Dann mischt man die 78 Tarotkarten und breitet sie aufgefächert vor sich aus. Mit der linken Hand zieht man vier Karten und legt sie verdeckt aufeinander. Schließlich werden die Karten aufgedeckt und kreuzförmig angeordnet: die erste Karte links, die zweite Karte rechts, die dritte Karte oben und die vierte Karte unten.

Die erste Karte zeigt die momentane Situation, die zweite, was jetzt unwichtig ist, die dritte, was nun beachtet werden soll und die vierte, was als nächstes kommt.

Die Bedeutung der Karten schlägt man in der Zahlensymbolik nach. "Vier Münzen" auf der Eins (=Ausgangsposition) heißt etwa "Sie drehen sich im Kreis" oder "Sie klammern sich an die gegenwärtige Situation". Der "Tod" auf Zwei (=unwichtig) rät "an eine Trennung zu denken" oder "zu warten, dassdie Sache selbst zu Ende geht". Der "Narr" auf der Drei (=wichtig) empfiehlt "es einfach mal zu versuchen" und "Neuland zu betreten". Die "Könige der Münzen" auf der Vier (=nächster Schritt) führt "in eine fruchtbare Phase".

Die Interpretationen erinnern manchmal an Horoskope, die so formuliert sind, dass nichts und alles stimmt. Und was hilft das beste Orakel, wenn man es wie der Perserkönig Daraios III. falsch deutet. Ihm war prophezeit worden, dass er ein großes Reich zerstören würde. Schlecht war nur, dass es sein eigenes war...

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