Indonesien:Dutzende Flüge wegen Vulkanasche gestrichen

Nach dem erneuten heftigen Ausbruch des Vulkans Merapi auf der indonesischen Insel Java sind zwischen der Hauptstadt Jakarta und Europa Dutzende Flüge gestrichen worden. Auch die Lufthansa ist betroffen.

Die seit zwei Wochen aufsteigenden Aschwolken des Vulkans Merapi haben in Indonesien zu zahlreiche Flugausfällen geführt. Sicherheitsbedenken hätten einige internationale Fluglinien, darunter Lufthansa, Cathay Pacific, Value Air, Qantas und Malaysia Airlines, dazu veranlasst, Flüge von und nach Jakarta zu streichen, teilte Syaiful Bahri vom internationalen Flughafen in Jakarta mit.

Passengers look at an information screen showing several cancelled international flights at Sukarno-Hatta International Airport in Jakarta

Der Ausbruch des Vulkans Merapi behindert den Flugverkehr: Nach Angaben des Flughafens in Jakarta wurden am Sonntag acht ankommende und abgehende Flüge annulliert, am Samstag waren bereits 36 Flüge ausgefallen.

(Foto: REUTERS)

Bei den verheerenden Ausbrüchen des Merapi sind bislang mindestens 153 Menschen ums Leben gekommen. Zudem kam es zu Verkehrsbehinderungen. So musste angesichts der Aschewolke der gestrige Besuch von US-Präsident Barack Obama verkürzt werden.

Die Gesellschaft Malaysia Airlines erklärte, das Unternehmen werde den Flugbetrieb in den nahe des Merapi gelegenen Städten Bandung und Yogyakarta einstellen, "solange sich die Situation nicht bessert". In Yogyakarta landeten drei malaysische Militärflugzeuge, um 664 dort festsitzende Malaysier zu retten.

Der Merapi stieß am Sonntag weiter Asche und Gestein aus. Der gut 2900 Meter hohe Vulkan war vor knapp zwei Wochen erstmals und danach immer wieder ausgebrochen. Die heftigste Eruption ereignete sich am Freitag. Bereits da waren direkte Flüge über den Vulkan wegen der Aschewolken verboten worden. Piloten sollten mindestens zwölf Kilometer Abstand zu dem Krater halten.

90 der bislang mindestens 153 Todesopfer starben allein am Freitag. Der Ausbruch war der bislang heftigste des unberechenbaren Vulkans seit fast einem Jahrhundert. Wolken heißen Gases, Steine und Geröll strömten dabei die Hänge des Vulkans herunter. Ganze Dörfer wurden eingeäschert. Zuletzt gab es ähnlich viele Opfer an einem Tag am Merapi 1930 zu beklagen. Anzeichen, dass der Vulkan zur Ruhe kommt, gibt es nicht.

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