Eurotunnel zwischen Frankreich und England
Welch Erleichterung für Touristen, die ängstlich Wetter und Wellen prüften, bevor sie sich zittrig auf ein Schiff begaben, um von Frankreich nach England oder umgekehrt überzusetzen. Jetzt schaukelt nur noch der Zug, und es muss allein der Gedanke verdrängt werden, dass die Wellen nicht verschwunden sind, sondern über dem Tunnel tosen - zum Glück liegt da noch 40 Meter Erdreich dazwischen. Seit 1994 bietet der Eurotunnel eine direkte Zugverbindung zwischen den Ländern, die bis dahin der Ärmelkanal trennte.
Etwas mehr als 50 Kilometer ist der Tunnel lang, für den es schon früher Pläne gab. Sehr viel früher: So sollten etwa kurz nach 1800 Pferdekutschen unter der Straße von Dover zwischen den Ländern hin- und herfahren, Kamine sollten für Frischluft sorgen. Nicht nur Krieg zwischen den Ländern machte das unmöglich. Heute fahren "Stahlrösser" in 35 Minuten vom Terminal in Folkstone zum Terminal in Coquelles im längsten unterseeischen Tunnel der Welt: 38 Kilometer führen durch den Meeresboden.