Hurrikan "Gustav":Deutsche Urlauber werden umgeleitet

Um dem Wirbelsturm zu entgehen, müssen auch Touristen aus Deutschland ihre Reisepläne ändern oder vorzeitig abreisen. US-Kreuzfahrtschiffe ändern ihre Routen.

Betroffen sind vor allem Buchungen für den Großraum New Orleans nahe der Mündung des Mississippi. "Die Hotels und der Flughafen sind zu, die Stadt ist dicht", sagte Rita Hille vom Tourismusamt des US-Staates Louisiana am Montag in Frankfurt/Main. Veranstalter wie Canusa, Dertour, Meier's Weltreisen und Neckermann haben Gäste im Raum New Orleans umgeleitet.

Hurrikan "Gustav": Noch vor zwei Tagen spazierten einige wenige Touristen durch das French Quarter in New Orleans.

Noch vor zwei Tagen spazierten einige wenige Touristen durch das French Quarter in New Orleans.

(Foto: Foto: AFP)

Nur wenige Touristen betroffen

Betroffen sind aber nicht allzu viele Touristen. Man hoffe auch, dass die Schäden durch den Sturm gering bleiben und die touristischen Einrichtungen am Mittwoch oder Donnerstag wieder öffnen, sagte Hille.

Derzeit seien rund 70 Urlauber mit Canusa in der Region unterwegs, sagte Thilo Krause-Dünow, der Chef des Nordamerika-Spezialisten in Hamburg. Allen sei angeboten worden, statt nach New Orleans nun in andere Südstaaten-Städte zu fahren. Kunden, die bis Donnerstag in die vom Hurrikan bedrohte Region reisen wollten, werden nun "umgeleitet".

Der allergrößte Teil reise individuell per Mietwagen durch den Süden der USA und könne die Route vergleichsweise problemlos ändern. Lousiana sei in der Regel auch nur ein Teil der Gesamtreise. Wer in den kommenden Tagen eine Reise ausschließlich in die Region um New Orleans gebucht hat, könne sie kostenlos verschieben. Das Angebot für kostenlose Stornos gebe es derzeit aber nicht, sagte Krause-Dünow.

New-Orleans-Besucher werden umgebucht

Bei Dertour und Meier's Weltreisen waren am Montag insgesamt 36 USA-Gäste von Gustav und seinen Auswirkungen betroffen. Die Teilnehmer einer Rundreise hätten New Orleans nach einer Nacht und damit eher als geplant wieder verlassen, sagte Sprecherin Andrea Probst in Frankfurt. Bis Donnerstag (4. September) könnten Reisen in die Region nun kostenlos umgebucht oder storniert werden.

Bei Neckermann mussten nur vereinzelt New-Orleans-Gäste auf andere Ziele umgebucht werden. Bei der TUI haben laut einer Sprecherin in Hannover erst Mitte September wieder Gäste eine New-Orleans-Reise gebucht.

Rückkehr zur Normalität auf Kuba

Am Montag hatten auf der Flucht vor Gustav bis zu 90 Prozent der Einwohner die Stadt New Orleans verlassen, berichteten amerikanische Medien. Der Hurrikan hatte zuvor in der Karibik zahlreiche Zerstörungen angerichtet. Dabei kamen etwa 80 Menschen ums Leben.

Zuletzt war am Wochenende Kuba getroffen worden. Dort richteten sich die Veranstalter TUI und Neckermann nach Angaben ihrer Sprecher am Montag allerdings schon wieder auf eine Rückkehr zur Normalität ein.

Aktuelle Informationen zur touristischen Situation in New Orleans bietet das Tourismusamt der Stadt online unter www.neworleans.de.

Reedereien ändern Routen

Der Hurrikan Gustav hat außerdem im Golf von Mexiko bei mehreren US-Kreuzfahrtreedereien zu Routenänderungen geführt.

Auch der Tropensturm Hanna, der derzeit zu den Bahamas zieht, wirkt sich zum Teil auf die Fahrpläne aus. Betroffen sind Schiffe der Reedereien Royal Caribbean, NCL und Carnival Cruise Lines.

Carnival hatte nach Angaben des Unternehmens bereits über das Wochenende bei neun Schiffen die Route geändert. Aktuell sind nun die Carnival Fantasy und die Carnival Ecstasy betroffen. Sie sollten am Montag aus Galveston in Texas und Mobile in Alabama auslaufen, was Gustav und die Sperrung beider Häfen am Golf von Mexiko aber verhinderten.

Verkürzte Touren und Ausweichhäfen

Die auf fünf Tage angesetzten Kreuzfahrten werden nun auf drei bis vier Tage verkürzt und sollen am Mittwoch beginnen. Die Passagiere können aus diesem Grund ihre Reisen kostenlos stornieren. Nehmen sie an den verkürzten Touren teil, sollen sie nach Angaben des Unternehmens 25 bis 50 Prozent des Reisepreises zurückbekommen.

Die Reederei NCL hat wegen Hanna die Aufenthalte ihrer Schiffe Norwegian Spirit und Norwegian Sky auf den Bahamas abgesagt. Die Spirit, die am Sonntag den Hafen von New York verlassen hat, läuft dem Unternehmen zufolge stattdessen die Insel Bermuda an. Die Sky, die am Montag den Hafen von Miami verlassen sollte, bekommt Key West in Florida sowie Cozumel in Mexiko als Ausweichhäfen.

Auch bei Royal Caribbean International fällt ein Stopp in Coco Cay auf den Bahamas aus. Ansonsten werde die Route der Mariner of the Sea aber nicht verändert, erläuterte das Unternehmen auf seiner Internetseite.

Aktuelle Informationen erhalten Passagiere auf den Webseiten der Reedereien: www.carnival.com, www.ncl.com, www.royalcaribbean.com.

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