Hudson Bay in Kanada:Dem Raubtier so nah - Eisbären in Churchill

An wenigen Plätzen der Erde können Menschen Eisbären in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Doch an der Hudson Bay in Kanada treffen Touristen auf die Räuber.

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Eisbären nahe Churchill, Kanada

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"Da drüben, ich sehe etwas", tönt ein aufgeregter Ruf. Tatsächlich: Am Ufer des von einer Eisschicht bedeckten Sees ist ein gelblicher Farbklecks im frischen Weiß des Neuschnees zu erkennen. Der Führer der Reisegruppe, Glenn Hopfner, fährt näher heran. Hektisch greifen alle zu Ferngläsern oder Kameras. Ein kollektiver Seufzer geht durch die Gruppe: Eine Eisbärmutter liegt ...

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... da mit geschlossenen Augen und säugt ihr Junges. "Ihr wisst ja gar nicht, wie viel Glück ihr habt", versichert Hopfner den Touristen, die er hier im hohen Norden Kanadas zum Bären-Beobachten führt...

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"700 Mal bin ich schon hierher gekommen, aber so etwas habe ich erst acht Mal gesehen." Es ist der zweite Tag, an dem die Gruppe durch die Tundra unweit der Hudson Bay zieht. 27 Bären haben die Tierbeobachter allein am ersten Tag gesehen. Es gibt nur wenige Plätze auf der Erde, an denen Menschen ...

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... Eisbären in ihrer natürlichen Umgebung beobachten können. Die beste Zeit dafür sind die letzten Wochen des Herbstes - von Mitte Oktober bis Anfang November, bevor der Winter Einzug hält. Und an keinem Ort können Touristen mehr Eisbären beobachten als in Churchill in der kanadischen Provinz Manitoba. Hier versammeln sich jeden Sommer Hunderte der weißen Riesen und warten darauf, dass die Temperaturen fallen und das Meer zufriert. Dann können sie ...

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... wieder Seehunde an deren Luftlöchern jagen, und sich so vor den kalten Monaten ein wärmendes Fettpolster anfressen. Während dieser wenigen Wochen im Jahr können sich Bärenfreunde den geführten Touren anschließen. In speziellen ...

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... Geländewagen fahren sie stundenlang durch die Tundra. Zwar sind die Fahrzeuge beheizt, doch wird es schnell kalt, wenn ein Fenster geöffnet wird, um einen besseren Blick auf einen Bären zu haben. Da lohnt der Kauf einer polartauglichen Fleece-Decke, mit der man die Vinylsitze im Buggy polstern kann. Für einen Menschen mag es zwar kalt sein, doch tatsächlich ist es in diesem Jahr ungewöhnlich mild; Frost und Schnee haben erst spät eingesetzt. Kein gutes Omen für eine Spezies, die ...

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... mehr als jede andere zum Symbol für die möglichen Auswirkungen des Klimawandels geworden ist. Eisbären brauchen für ihre Jagd auf Seehunde Eis. Da sich dieses aber immer mehr zurückzieht, müssen die Bären ständig größere Strecken schwimmen, um zu ihrer Beute zu gelangen. Wissenschaftler haben mittlerweile mehrere Fälle von Bären dokumentiert, die offenbar aus Erschöpfung ertrunken sind. Im Allgemeinen sind Eisbären ...

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... nicht gesellig. Doch beim Warten auf das Zufrieren des Meeres versammeln sich viele Bären vor der Küste der Hudson Bay, sehr zur Freude der Bärenbeobachter. Und so sieht die Gruppe, wie das kleine Bärenkind ein Nickerchen seiner Mutter nutzt, um mit den Vorderbeinen mehrmals fest auf den Boden zu hämmern - eine wichtige Übung fürs spätere Leben, brechen doch erwachsene Eisbären auf diese Weise durch die Eisschicht, um zu ihrer Beute zu gelangen. Nach einer Weile wird das Üben dem kleinen Bären aber zu langweilig, und so rutscht er bäuchlings über den zugefrorenen kleinen See - und hat dabei sichtlich Spaß.

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Mehrere Anbieter veranstalten Reisen zu den Eisbären von Churchill. Billig ist der Trip in die Wildnis nicht - eine Woche Bärenbeobachten kostet etwa 2500 Euro (ohne Flug nach Winnipeg). In Churchill gibt es ein paar kleine Hotels und eine Hand voll Restaurants. Sehenswert ist das Eskimo-Museum. Ein Spaziergang außerhalb der Stadt verbietet sich von selbst - dieser wäre lebensgefährlich. Einige unvorsichtige Urlauber sind schon Eisbären zum Opfer gefallen.

Informationen über Eisbären im Internet unter polarbearsinternational. Hier kann man auch auf einer Karte der Hudson Bay den Weg zweier Bären mit Peilsender verfolgen.

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(sueddeutsche.de/AP/Ellen Hale)

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