Abenteuerlustige Hamburger, die im 19. Jahrhundert zum Urlaub ans Meer fahren wollten, erhielten von Arbeitgebern oder Kollegen gerne den gut gemeinten Rat: "Warum in die Ferne schweifen? Fahren Sie doch jeden Tag mit Ihrem Butterbrot an den Elbstrand. Da haben Sie auch Seeluft, und es ist viel billiger." Diese Mischung aus Lokalpatriotismus, Faulheit und Sparsamkeit lässt die Hamburger ihr Hauptgewässer Elbe bis heute als Meer empfinden. Sobald das Thermometer Zweistelliges zeigt, ist Picknickzeit am Hamburg Beach. Allerdings hat die Liebe zur eingebildeten Seeluft und dem Tagesurlaub am fließenden Süßwasserozean mit den ein- und ausfahrenden Schiffen schon immer eine meerwärts gerichtete Einseitigkeit gezeigt.
Unbekanntes Hamburg:Wo das eigentliche Wasserparadies von Hamburg liegt
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An der Dove-Elbe, der "tauben" Elbe, in Allermöhe - Terra incognita selbst für viele Einheimische.
(Foto: Christian Ohde/imago images)Wenn es wärmer wird, zieht es viele Hamburger an den Elbstrand, dem gefühlten Meer der Stadt. Doch das eigentliche Wasserparadies ist ganz woanders zu finden - und ist oft fast menschenleer. Über die verkannte Idylle im Osten der Stadt.
Von Till Briegleb, Hamburg
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