Süddeutsche Zeitung

Städteurlaub:Drei Tipps für den Advent in Hamburg

Eine besondere Stadtrundfahrt, kreative Geschenke und ein klingender Kalender: Wo sich der Besuch lohnt.

Von Imke Plesch, Hamburg

Gratis Kultur-Häppchen

In der Hamburger Staatsoper kann man im Adventstrubel ein bisschen zur Ruhe kommen und kostenlos ein besonderes kulturelles Angebot nutzen. Jeden Tag bis Heiligabend treten Solisten oder kleinere und größere Ensembles jeweils etwa zwanzig Minuten lang beim "Literarisch-musikalischen Adventskalender" im Eingangsbereich des Gebäudes aus der Nachkriegsmoderne auf. Auf den Treppen zur Garderobe werden Sitzkissen ausgelegt, zwischen 100 und 150 Menschen finden so Platz, viele sind Stammgäste. Die Künstler sind beispielsweise Mitglieder des Opern-Ensembles, des Philharmonischen Staatsorchesters oder der "Alsterspatzen", das ist der Kinder- und Jugendchor der Staatsoper. John Neumeier, Chef des Hamburg Balletts, wird wie jedes Jahr einen Auszug aus dem Märchen "Der glückliche Prinz" von Oscar Wilde lesen. Es gibt Barockmusik, Tonfilmschlager der Zwanzigerjahre, ein andermal plattdeutsche Gedichte.

Das Programm funktioniert nach dem Überraschungsprinzip - wer aber doch zu neugierig ist, kann am Morgen des jeweiligen Tages auf der Homepage der Staatsoper erfahren, was diesmal geboten wird. An den meisten Tagen findet die Aufführung um 17 Uhr statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird aber gebeten - in diesem Jahr gehen diese an die Hamburger Tafel.

staatsoper-hamburg.de/adventskalender

Auf eine Bahnfahrt mit dem Weihnachtsmann

Eine weitere Verschnaufpause im Weihnachtstrubel bietet eine Fahrt mit der Hamburger S-Bahn. In geschmückten historischen Waggons kann man an den vier Samstagen im Advent zu bestimmten Zeiten durch die Stadt fahren: am 26. November und 3. Dezember von Barmbek bis nach Altona und zurück, am 10. und 17. Dezember zwischen Ohlsdorf und Blankenese. An Bord gibt es Kaffee, Kuchen und alkoholfreien Glühpunsch. Auch ein Weihnachtsmann fährt mit, der Kleinigkeiten an die Kinder verteilt. Und auf dem oberirdischen Teil der Strecke kann man das weihnachtlich geschmückte Hamburg bewundern. Auf der Fahrt zwischen Barmbek und Altona lässt sich von der Lombardsbrücke etwa ein Blick auf die Binnenalster werfen, auf der in der Mitte die Alstertanne leuchtet.

Die Mitfahrt ist mit einer normalen Nahverkehrsfahrkarte möglich. Am 26. November und 3. Dezember benötigt man eine kostenlose Sitzplatzreservierung, und ein Einstieg ist nur in Barmbek möglich, an den beiden folgenden Samstagen kann man ohne Reservierung mitfahren und auch unterwegs zusteigen.

historische-s-bahn.hamburg

Besondere Geschenke

Mitten im zentralen und bunten Stadtteil St. Georg steht die "Koppel 66", ein Haus für Kunst, Handwerk und Design. In einer 1924 im Stil des Hamburger Art déco erbauten Maschinenfabrik befinden sich seit 40 Jahren auf mehreren Etagen die Ateliers von Künstlern und Handwerkerinnen. Beinahe ebenso lange gibt es schon die Adventsmesse, die an den vier Adventswochenenden hier stattfindet und die Möglichkeit bietet, besondere Geschenke zu kaufen - von Schmuck und Taschen, Geschirr und Skulpturen bis hin zu Tischdecken und Grußkarten.

Mehr als 60 Handwerker, Künstler und Designer bieten ihre Werke an, die meisten kommen aus Hamburg und Umgebung, aber auch aus Litauen reisen Künstler an. Die Ateliers im Haus können während der Adventsmesse ebenfalls besucht werden. Geöffnet ist freitags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr, der Eintritt beträgt drei Euro. Eine Pause machen kann man im Café Koppel, das sich im selben Haus befindet. Auf der Karte steht ausschließlich Vegetarisches und Veganes.

koppel66.de, cafekoppel.de

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