"Gamardschoba!" Was, wie? An einem kalten Februarmorgen um fünf Uhr morgens am Flughafen Tiflis, nach vier Stunden Flug und diversen Einreiseformalitäten ist man müde. Das stört David Nozadze wenig. Der junge Georgier, Reiseführer und ein Landes-Lexikon auf zwei Beinen, nutzt die 20 Minuten lange Fahrt zwischen dem Flughafen und der Innenstadt von Tiflis für einen Crashkurs über sein Land. Ja, die Betonklötze zu beiden Seiten der breiten Straße sind Relikte der Sowjetzeit. Gamardschoba ist die Begrüßungsformel und bedeutet frei übersetzt: "Mögest du siegreich sein!" Spätestens jetzt ist das Interesse geweckt für dieses Land in Vorderasien, das die Größe Bayerns, aber nur 3,7 Millionen Einwohner hat, das eingeklemmt ist zwischen dem Kleinen und dem Großen Kaukasus, mit einer langen nördlichen Grenze zu Russland. In diesem Jahr ist Georgien offizielle Kulturdestination der Tourismusmesse ITB Berlin 2022, die allerdings nur in digitaler Form stattfindet. Im kommenden Jahr soll Georgien dann offizielles Partnerland sein. Wäre man ein Tamada, also der traditionelle Tischmeister einer georgischen Tafelrunde, dann würde man eine Reihe von Toasts ausbringen darauf, was Georgiens Kultur ausmacht. Zum Beispiel auf folgende Dinge.
Georgien:Auf den Frieden
Lesezeit: 7 Min.
Georgien, das kleine Land am Kaukasus, besitzt eine große Kultur: vom Wein über den polyphonen Gesang bis zu den Welterbestätten. Am größten aber ist die Lebensfreude der Bewohner - trotz mancher Bedrohung. Ein Besuch.
Von Johanna Pfund, Tiflis
Lesen Sie mehr zum Thema