Generalstreik in Spanien:Fliege ich oder fliege ich nicht?

Chaos mit Ansage: Der Streik in Spanien betrifft auch deutsche Passagiere. Doch Reiseveranstalter und Airlines wollen sich kulant zeigen - die Regelungen.

Wegen eines Generalstreiks in Spanien ist am Mittwoch allein am Frankfurter Flughafen mehr als ein Drittel aller Spanien-Flüge ausgefallen. Die Fluggesellschaften nahmen nach Fraport-Angaben vorsorglich 22 Flüge von und nach Spanien vom Flugplan. Betroffen waren vor allem Verbindungen von und nach Madrid und Barcelona sowie Flüge auf die Urlaubsinseln Mallorca, Gran Canaria und Teneriffa. Die Fluglinien gaben an, größere Flugzeuge einzusetzen, um alle Passagiere an ihre Zielorte zu bringen. Trotz des Streiks sollen am Mittwoch noch 23 Flüge nach Spanien starten.

Bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin hat der Generalstreik zunächst nur vereinzelt zu Einschränkungen geführt. Einige wenige innerspanische Flüge und Verbindungen von Deutschland nach Spanien seien gestrichen worden, sagte eine Sprecherin in Berlin. Insgesamt sei die erste Welle der morgendlichen Starts von Deutschland gut herausgegangen. Air Berlin betreibt in Spanien ein Drehkreuz auf der Ferieninsel Mallorca. An den beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld wurden laut Flughafeninformation für Mittwoch zunächst nur zwei Flüge der spanischen Gesellschaft Iberia nach Madrid gestrichen.

Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hatten sich vor dem angekündigten Streik auf Verzögerungen und Flugausfälle eingestellt. Touristen haben zum Teil die Möglichkeit, kostenlos auf andere Ziele umzubuchen. Und Reisende, die wegen des Streiks früher in Spanien ankamen oder später dort abfliegen, erhalten von einigen Anbietern zusätzliche Hotelkosten zurück.

Die Regelungen bei einzelnen Anbietern im Überblick:

TUI: Der Branchenprimus in Hannover rät Spanien-Urlaubern mit Abflügen bis inklusive 1. Oktober, kostenlos auf andere Ziele umzubuchen. Alle Verbindungen der Konzernairline Tuifly nach Palma de Mallorca starteten wegen des Streiks außerdem mit geänderten Abflugzeiten. Haben Gäste, die nicht umbuchen wollen, noch nichts von der TUI oder der Fluggesellschaft gehört, sollten sie wie geplant am Flughafen sein. Sie müssten aber mit deutlichen Verspätungen rechnen.

Thomas Cook: "Wir empfehlen Urlaubern, kostenlos auf andere Reiseziele in der Türkei oder Ägypten umzubuchen", sagt Mathias Brandes von dem Reisekonzern in Oberursel (Hessen). Reisende nach Mallorca müssten damit rechnen, erst am Donnerstag (30. September) einen Flug zu bekommen. "Urlauber, die einen Tag früher in ihrem Hotel ankommen oder erst später abreisen können, bekommen die zusätzlichen Kosten für die Nacht erstattet", sagt Brandes. Zu Thomas Cook gehört unter anderem der Reiseveranstalter Neckermann.

Alltours: Auch hier müssen sich Urlauber auf geänderte Flugzeiten einstellen, teilt der Veranstalter in Duisburg mit. Das betreffe rund 30 Flüge zwischen Deutschland und Spanien am Mittwoch. Reisende, die früher in ihrem Hotel ankommen oder einen Tag später abreisen müssen, bekämen das Geld für die zusätzliche Nacht erstattet.

Rewe Pauschaltouristik: Auch die Urlaubsmarken ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg in Köln reagieren mit einem Notflugplan: Die drei Veranstalter informieren Urlauber über geänderte Flugzeiten und raten Reisenden, die nicht informiert wurden, rechtzeitig vor Abflug am Flughafen zu sein und auf Hinweise der Fluggesellschaft zu achten. Für Flughafentransfers in Spanien werde zudem mehr Zeit eingeplant.

Air Berlin: Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft bietet Stornierungen und kostenlose Umbuchungen für Gäste an, die Flüge von und nach Spanien am Mittwoch gebucht haben. Das gelte auch für innerspanische Verbindungen und Flüge über Spanien von und nach Portugal, teilt die Fluggesellschaft in Berlin mit.

Lufthansa: Auch die größte deutsche Airline hat ihren Flugplan am Mittwoch angepasst. "Zwei Drittel der Flüge nach Spanien sollen starten. Wir versuchen, alle Ziele anzufliegen", sagt Thomas Jachnow von der Lufthansa in Frankfurt. Viele Gäste würden jedoch aktiv auf andere Flüge am selben Tag oder am Donnerstag umgebucht und informiert. Alle Flugreisenden müssten mit Verspätungen rechnen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: