Friedhofstourismus:Attraktion Grab

Birdwatching, Engelstouren, Führungen zu Themengräbern: Wie der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg zu einem Touristenmagnet wurde.

Hans Gasser

Der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist mit 400 Hektar einer der größten der Welt. Er wird von Buslinien durchquert, und vom Frühling bis in den November hinein werden Führungen zu ganz verschiedenen Themen angeboten. Lutz Rehkopf, Sprecher des Friedhofs, über das Programm

Ohlsdorfer Friedhof

20.000 Menschen nehmen jährlich an Führungen über den Ohlsdorfer Friedhof teil.

(Foto: Foto: picture alliance)

SZ: Ist der Friedhof ein Touristenziel?

Rehkopf: Ja, dazu hat er sich in den vergangenen zehn Jahren entwickelt. Hatten wir damals noch etwa 1500 Besucher, die an Führungen teilnahmen, sind es heute bis zu 20.000 pro Jahr. Von der Führung zu Prominentengräbern, etwa zu Hans Albers und Heinz Erhardt, über Vogelbeobachtungen bis hin zu Literaturführungen gibt es eine große Bandbreite.

SZ: Was ist am beliebtesten?

Rehkopf: Das sind die Führungen zu Themengrabstätten. Dabei fahren wir mit einem Bus über den Friedhof und zeigen den Leuten, welche Möglichkeiten es gibt, also etwa die Themen Schmetterlinge und Rosen. Beides sind Symbole für Trauer und Trost, die auf jedem Grab dort vorkommen. Zudem sind Engelführungen sehr beliebt, Touren zu Engelplastiken auf dem ganzen Friedhof.

SZ: Was sieht man bei Naturtouren?

Rehkopf: Es gibt 97 Vogelarten hier, darunter so seltene wie den Eisvogel. In den vergangenen Jahren hat auch ein Uhu-Paar gebrütet, die Jungen haben zwischen den Grabsteinen ihre ersten Flugversuche unternommen und mussten etwas geschützt werden. Denn das war natürlich eine große Attraktion.

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