Süddeutsche Zeitung

Frankreich:Erleuchtung suchen

Zum Lichterfest nach Lyon.

Von Stefan Fischer

Der Ort: Lyon, die drittgrößte Stadt Frankreichs, von vielen auf ihrer Reise in den Süden rechts liegen gelassen.

Warum gerade jetzt? Lyon leuchtet. Besonders im späten Herbst, wenn die Dunkelheit schon früh am Abend hereinbricht. Der Höhepunkt ist die "Fête des Lumières", das Lichterfest, in diesem Jahr von 7. bis 10. Dezember. Es geht zurück auf das Jahr 1852, als in der Basilika Nôtre-Dame-de-Fourvière eine Statue der Jungfrau Maria aufgestellt werden sollte - ursprünglich am 8. September, doch wegen eines Saône-Hochwassers wurde die Zeremonie um drei Monate verschoben. Am 8. Dezember jedoch fegte ein Sturm durch die Straßen Lyons, wieder wurde die Feier - nun ja: abgeblasen. Als die Winde abends abflauten, zündeten die Bewohner Kerzen in ihren Häusern an und versammelten sich auf den Straßen, der Jungfrau zu Ehren. Daraus wurde ein Ritual. Die Bewohner von Lyon dekorieren seither am 8. Dezember ihre Fenster und Balkone mit Lichtern. 1989 - hundert Jahre nach Einrichtung der ersten künstlichen Straßenbeleuchtung - wurde in Lyon überdies ein Beleuchtungskonzept realisiert, das 2004 modernisiert worden ist. Seither werden 250 Orte in der Stadt so illuminiert, dass ganzjährig ein Gesamtkunstwerk entsteht. Je länger es dunkel ist, desto mehr hat man davon. Und die "Fête des Lumières" setzt für vier Tage noch einmal Glanzlichter, indem Künstler Lyon zusätzlich kreativ ausleuchten.

Was bringt's? Einen überraschenden Blick auf die nächtliche Stadt beim Sightseeing zu ungewohnter Stunde. Sowie urbane Behaglichkeit.

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Quelle:
SZ vom 02.11.2017
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