Fotograf Yota Yoshida:Pause auf japanisch

Liegt in der Ruhe die Kraft? Der Fotograf Yota Yoshida sucht im japanischen Alltag Antworten auf die großen Fragen des Lebens - mit Blick für kuriose Szenen.

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Quelle: Yota Yoshida

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Ist dieser Pendler nun tiefenentspannt oder einfach völlig erschöpft? Yota Yoshida findet seine Motive im Alltag, in der U-Bahn, auf der Straße, im Park. "From somewhere, to elsewhere" nennt der 1981 geborene Fotograf aus Tokio seine Bilderserie. Die Bewegung des Alltags soll sie nachzeichnen: Wir brechen irgendwo auf und begeben uns irgendwohin. Da dies nicht nur Zeit, sondern auch Energie kostet, müssen Pausen sein: Je kreativer sie gestaltet werden, desto erholsamer sind sie - wie für diesen Mann beim U-Bahn-Nickerchen.

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Yoshida hat einen präzisen Blick für die skurrilen Augenblicke des Alltags, etwa wenn in der U-Bahn das Werbegesicht für Schönheitsprodukte zum Spiegelbild wird.

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Fotografieren sei wie Schreiben, sagte Yoshida in einem Interview: Wichtigstes Kriterium bei der Motivauswahl sei die Frage, ob es für seine Gefühle und Erfahrungen relevant sei. Nicht der Fotograf produziere das Bild, sondern er fange ein, was ohnehin da sei - und hebt es damit heraus aus dem Alltag. So fragt sich nun jeder Betrachter weltweit, ob dieses unternehmungslustig wirkende Pferd hinter dem Parkplatzzaun echt ist oder doch aus Plastik.

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Quelle: Yota Yoshida

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Doch bei allem Sinn für das Absurde geht es nicht darum, Menschen bloßzustellen. Die Bilder sind eher melancholisch und anrührend - und transportieren auf beiläufige Weise Emotionen: Wer weiß nicht, wie es sich anfühlt, an einem nasskalten Schneeregentag endlich in der Bahn nach Hause zu sitzen.

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Yota Yoshida hat mit seiner Bilderserie "From somewhere, to elsewhere", die ständig erweitert wird, viel vor. "Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?" Das seien die Fragen, auf die er mit den Bildern Antworten suche, sagt er. Aber wohl nicht immer findet, der Betrachter hat viel Interpretationsfreiheit. Und kann darüber nachdenken, worüber dieser Herr auf orangefarbenem Teppichboden wohl sinniert.

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Es sind die kurzen Pausen zwischen Kommen und Gehen, die Yoshida einfängt: Manche sind so harmonisch wie dieser Augenblick der Ruhe, in dem sich vier Damen die eigentlich zu kurze Parkbank teilen.

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Hier hingegen drehen Passanten auf unbequemen Metallrohren dem Straßenmüll den Rücken zu, auf klar abgegrenzten Sitzflächen, die Gruppenkuscheln unmöglich machen.

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Dieser Herr kann sein Nickerchen neben dem Parkplatz hingegen entspannt genießen: Sein Schoßhund wacht aufmerksam und tut zumindest so, als wäre er weder mit Streicheleinheiten noch Leckerli abzulenken.

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Quelle: Yota Yoshida

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Yoshida ist vor allem in und um Tokio unterwegs, fotografiert Straßenszenen und Details.

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Quelle: Yota Yoshida

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So richtig froh allerdings wirkt kaum einer der Porträtierten, in den Pausen scheinen Erschöpfung und Sehnsüchte der Großstadtmenschen an die Oberfläche zu drängen.

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Doch es gibt auch kleine Momente des Glücks: Für das Mädchen wohl, sich als Herrscherin der Meere fühlen zu dürfen. Für ihren Beifahrer wahrscheinlich, dieses Abenteuer trocken zu überstehen.

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Quelle: Yota Yoshida

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Mit seinen Fotos wolle er zeigen, wie sich die japanische Gesellschaft verändere, sagt Yoshida. Wer seine Bilder aufmerksam betrachte, "wird verstehen, was ich zu sagen versuche".

Die Webseite des Fotografen: www.yotayoshida.com

© SZ.de/edi/kaeb/mane
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