Folgen des Klimawandels:Einzigartig und bedroht

Ein neuer Bildband versammelt Orte, die (noch) durch einzigartige Schönheit bestechen. Der Klimawandel könnte ihnen viel von ihrer Faszination nehmen.

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Die Nebelwälder auf Hawaii (Foto) gehören zu den "100 einzigartigen Orten, die schon bald verschwinden könnten", wie ein neuer, gleichnamiger Bildband erläutert. Das Buch soll den Schaden aufzeigen, den der Klimawandel in bestimmten Regionen der Erde anrichten könnte. Man kann seinen Titel für übertrieben halten. Klimaberechnungen für einzelne Orte sind extrem schwierig und unzuverlässig. Und selbst wenn man den Szenarien, von denen die Autoren ausgehen, zu Grunde legt, bedeuten sie in vielen Fällen nicht den Untergang der Orte, sondern nur deren tiefgreifenden Wandel. Sich diese möglichen Veränderungen vor Augen zu halten, ist allerdings durchaus lohnenswert. Hier sind einige Beispiele für faszinierende Orte, die in dieser Schönheit und Einzigartigkeit vielleicht künftig nicht mehr bewundert werden können.

Alle Bilder und Informationen stammen aus dem Buch: "100 einzigartige Orte, die schon bald verschwinden könnten" von Stine Trier Norden, Sören Rud/Co+Life (Hrsg), erschienen im Knesebeck Verlag, München.

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Okavangodelta, Botswana

Das Okavangodelta bildet ein Labyrinth von Seen, Lagunen und verborgenen Kanälen. Umschlossen von der ausgedörrten Steppe der Kalahari, ist es überlebenswichtig für die Tiere der Region. Wenn Niederschläge infolge des Klimawandels nachlassen und die Temperaturen steigen, könnten die gewaltigen Torfmoore des Deltas austrocknen. Die Wahrscheinlichkeit für Brände würde sich erhöhen. Die Menschen, die am Okavangodelta leben, könnten gezwungen sein, in andere Gebiete abzuwandern - auf Kosten ihrer einzigartigen Kultur.

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Gujarat, Indien

Der indische Bundesstaat Gujarat ist ein wichtiger Baumwollproduzent. In den Jahren 2005 und 2006 verursachten heftige Monsunregen schwere Überschwemmungen in Gujarat und zerstörten Tausende von Häusern. Mehr als tausend Menschen kamen ums Leben, die Infrastruktur und Ernten wurden zerstört. Die globale Erwärmung könnte solche Unwetter verstärken und die ökonomischen Grundlagen des Staates beschädigen.

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Naukluft-Nationalpark, Namibia

Der Klimawandel könnte die Namib-Wüste noch stärker austrocknen. Dies könnte nach Ansicht der Autoren eine dramatische Zunahme von Wanderdünen auslösen, die viel schneller als bisher ostwärts durch das Land ziehen und Vegetation, Tierwelt und das traditionelle Leben der Nomaden bedrohen würden. Die Autoren zitieren Schätzungen, wonach ein Anstieg der Temperaturen von 2,1 Grad etwa 41 bis 51 Prozent von Namibias einzigartiger Flora und Tierwelt auslöschen würde.

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Nildelta, Ägypten

Seit undenklichen Zeiten ist der Nil die Lebensader Ägyptens. Steigende Meeresspiegel würden Küstenerosion bewirken, wertvolles Ackerland überfluten und Grundwasser mit Salzwasser vermischen. Bis zum Jahr 2050 könnte das Ansteigen des Meeresniveaus mehr als eine Million Menschen vertreiben.

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Mergui-Archipel, Birma

Innerhalb der nächsten 30 Jahre könnten 30 Prozent der asiatischen Korallenriffe infolge steigender Meerestemperaturen zugrunde gehen, schreiben die Autoren. Gleichzeitig verursache die fortschreitende Besiedelung und Abholzung der Inseln des Mergui-Archipels die Erosion und Zerstörung der Korallenriffe, die die Lebensgrundlage des Stammes der Moken darstellen.

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Halbinsel Jamal, Sibirien

Die Nenzen sind in Nordwestsibirien heimische Nomaden, deren Leben und Kultur gänzlich von den Rentierwanderungen abhängen. Würde die globale Erwärmung den Dauerfrostboden auftauen und aufweichen, könnten sich die Herden nicht mehr darauf bewegen. Die tausend Jahre alte Nomadenkultur der Nenzen wäre in Gefahr.

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Wattenmeer, Dänemark

Flora und Fauna dieser Region haben sich Ebbe und Flut des Meeres angepasst. So ist ein reiches und vielfältiges Ökosystem entstanden, das auch die Speisekammer für mehr als zehn Millionen Zugvögel bildet. Wenn jedoch der Meeresspiegel sehr schnell und hoch steigt, läge das Wattenmeer im Extremfall komplett und andauernd unter Wasser. Eine einzigartige Landschaft und ein wichtigstes Vogelschutzgebiet wären vernichtet.

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Halligen, Deutschland

Die Vorfahren der heutigen Inselbewohner häuften mehrere Meter hohe Wohnhügel auf, sogenannte Warften, auf denen sie ihre Häuser und anderen Gebäude errichteten, um vor Sturmfluten sicher zu sein. Wenn die davor liegenden Halligen überflutet werden, ziehen sich die Bewohner mit ihrem Vieh auf die Warften zurück und warten ab, bis das Wasser wieder zurückgeht. Durch ein Ansteigen der Meeresspiegel würden die Halligen häufiger überflutet werden, was die Landwirtschaft auf den Inseln wesentlich erschweren würde. Die Bodenerosion infolge schwerer Sturmfluten könnte außerdem die Fundamente der Warften untergraben und dieses einzigartige Inselhabitat gefährden.

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Jangtsekiang, China

Würden die tibetischen Gletscher in großem Stil abschmelzen, würde der jetzt noch mächtige Jangtse langfristig in der trockenen Jahreszeit deutlich weniger Wasser führen. Damit wäre in weiten Teilen Chinas das ganze Jahr hindurch weniger Trinkwasser verfügbar. Ungefähr 500 Millionen Menschen sind auf das Süßwasser des Jangtse angewiesen, der Städte wie Shanghai und Nanking mit Trinkwasser versorgt.

(sueddeutsche.de/beu/holz)

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