Flugbuchung bei Ryanair:Experten beklagen Sicherheitslücke

Wer bei Ryanair online bucht, sollte persönliche Daten am besten geheim halten - denn offenbar ist die Internetseite nicht absolut sicher.

Online-buchen geht schnell, da vergisst man in der Eile schon mal was. Bei Ryanair scheint es kein großes Problem zu sein, die eigene Buchung im Nachhinein zu ändern - so wie auch die von anderen Passagieren. "Mit relativ wenigen, auch in Online-Netzwerken wie Facebook öffentlich einsehbaren, Informationen ist es möglich, an die Daten zu kommen", sagte Michael Gröne vom Institut für Internetsicherheit der Fachhochschule Gelsenkirchen dem Tagesspiegel. Auf diese Weise ist es demnach auch entfernten Bekannten relativ einfach möglich, Buchungen zu ändern. Die Missbrauchsgefahr sei daher hoch, warnte Gröne.

Wer einen Ryanair-Flug gebucht hat und diese Buchung ändern oder ergänzen möchte, zum Beispiel um ein Gepäckstück hinzuzufügen oder einen größeren Mietwagen zu bestellen, benötigt dazu nicht unbedingt die Buchungsnummer. Es genügen die E-Mail-Adresse des Reisenden und die Daten des Fluges. Das sind Angaben, die auch Bekannte kennen können.

"Kompletter Müll"

Ryanair wies diese Bedenken zurück. "Die vom Tagesspiegel befragten Experten reden kompletten Müll", erklärte Unternehmenssprecher Daniel de Carvalho. "Wenn ein verrückter Ex-Partner sich Zugang zum Buchungssystem verschaffen will und für Vorzugsboarding oder Extragepäck zahlt, für eine Person, von der er sich gerade getrennt hat, dann haben die beiden eine Menge mehr Dinge, über die sie sich Sorgen machen sollten, als eine geänderte Flugbuchung." Er betonte, dass "jeder Passagier selbst dafür verantwortlich ist, seine persönlichen Daten persönlich zu halten".

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