Süddeutsche Zeitung

Festival "Afrikaburn" in Südafrika:Die Wüste lebt

"Bereiten Sie Ihre Kinder darauf vor, was sie zu sehen bekommen", warnen die Veranstalter des Festivals "Afrikaburn" in Südafrika. Dies wären Selbstdarstellung, Nacktheit und die Zerstörung von Kunstwerken - und vielleicht auch Außerirdische.

Katja Schnitzler

"This ain't no party. This ain't no disco. This ain't no foolin' around. This is AfrikaBurn!" So beschreibt sich das Festival, das zwar ganz nach Party aussieht, aber Kunst sein will. Das große Vorbild ist das Burning Man Festival in den USA, nur ist "AfrikaBurn" in der Karoo-Wüste nahe Tweefontein in Südafrika etwas kleiner. Sich selbst verwirklichen können und sollen die Besucher dennoch. Alle Fotos wurden von Kim Ludbrook, dpa, mit einem Mobiltelefon und Hipstamatic App aufgenommen.

Weil die Feier der Kunst in der Wüste stattfindet, geben die Veranstalter einen Survival Guide heraus: Besonders wichtig ist: Außer Utensilien für Werke wie das Kunstauto müssen auch Nahrung, Zelte und Kleidung selbst herbeigeschafft und wieder restlos mitgenommen werden. Schließlich ist "AfrikaBurn" ein "Leave No Trace Event".

Eine weitere Maxime: Nichts wird gekauft oder verkauft in Tankwa, der Wüstenstadt auf Zeit. Die Damen auf dem Bild haben zumindest an ihre Mückennetze gedacht.

In der Kunst-Stadt sind keine Autos erlaubt, außer sie fallen "kunstvoll" auf. Und auch in der Kommune auf Zeit gelten Regeln des Anstands: "Bitte habt Respekt vor anderer Leute Eigentum - auch Fahrräder sind kein Gemeingut!", mahnen die Organisatoren.

Weitere fürsorgliche Tipps für das Fest der Selbstdarsteller: "Trinke regelmäßig Wasser - vor allem, wenn Du auch Alkohol trinkst!"

"Denke an die Sonnencreme und benutze sie auch."

"Bringe Dein eigenes Licht mit - in der Wüste ist es dunkel."

"Bereite Deine Kinder auf das vor, was sie sehen werden, nämlich ...

... Nacktheit, ...

... ikonoklastische Kunst (Zerstörung von Werken), ...

... Sexualität, ...

... derbe Sprache, ...

... und seltsames Benehmen, denn das ...

... gehört alles zum AfrikaBurn-Festival."

"Tut uns leid für Dich: Es gibt keinen Mobilfunkempfang in Tankwa."

"Schmücke Dein Fahrrad: Es ist weniger wahrscheinlich, dass Dein Rad unerlaubt ausgeborgt wird, wenn es einzigartig aussieht."

"Alles, was Du mitbringst, könnte Müll sein, also bitte aufheben: Zigarettenkippen, Zeltstangen, Flaschenverschlüsse, Zigarettenkippen, Asche, Orangenschalen, Zigarettenkippen, Pistazienschalen, künstliche Wimpern ... oh, und haben wir schon die Zigarettenkippen erwähnt?"

Mehr Bilder vom AfrikaBurn-Festival in Südafrika finden Sie unter afrikaburn.com/gallery/afrikaburn-2012-mirage.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1366560
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/kaeb
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.