Erlebnispfad Juralandschaft bei Essing:Quintessenz des Altmühltals

Karge Trockenrasen, versteckte Höhlen, dräuende Felsen und eine Karstquelle - und mittendrin liegt das kleine Dorf Essing.

Von Stefan Herbke und Andreas Schätzl

Essing bietet alles, was das Altmühltal so liebenswert macht und was man mit dem Naturpark verbindet. Unter hoch aufragenden Felsen ducken sich die Häuser des wahrlich malerischen Ortes, darüber thront eine Burgruine und daneben glänzt verführerisch das blaugrüne Wasser eines ruhigen Seitenarms der Altmühl. Zum Markt Essing gehören zudem Trockenrasenhänge, Höhlen, Kletterfelsen und der Rhein-Main-Donau-Kanal.

essing

Essing. Nahezu jedes Grundstück an dem Altmühlarm verfügt über eine eigene kleine Anlegestelle.

(Foto: Foto: www.marktessing.de)

Quintessenz des Altmühltals

Wissenswertes und Interessantes rund um Essing lernt man auf dem "Erlebnispfad Juralandschaft".

Der Erlebnispfad

Elf Stationen mit Informationstafeln entlang des gemütlichen Rundwegs geben einen Einblick in Geschichte, Geologie, Flora und Fauna des Altmühltals. Vom Parkplatz geht es zur bereits sichtbaren Holzbruck, die zum fotogenen Gesamtbild von Essing gehört wie der Bruckturm dahinter mit seinem geschindelten Zeltdach. Über die 46 Meter lange Brücke über den Altmühlarm erreicht man durch das Tor des Bruckturms den Marktplatz von Essing.

Wir folgen dem Wegweiser (Ww.) "Erlebnispfad Juralandschaft" nach links ans Ortsende und wechseln rechts auf einen Steig (Ww.), der leicht ansteigend durch einen Trockenrasen verläuft. Der Weg führt kurz danach in den Wald und in leichtem Auf und Ab etwas oberhalb des Tales durch den Hang, bis man bei einem Geländer links unten den Blautopf, eine typische Karstquelle für den Jura, erblickt. Die Quelle speist heute den noch vorhandenen Arm der Altmühl bei Essing.

Weiter zu einem Kiesweg, dort links bergab (Ww. "Weihermühle") auf eine Teerstraße und links zur Weihermühlkapelle, die gebaut wurde, als 1692 die Quelle aus unerklärlichen Gründen versiegte. Gleich dahinter steht das Gasthaus Weihermühle, an dem vorbei man zur nahen Quelle laufen kann.

Quintessenz des Altmühltals

Über den neuen Kanal zur Klausenhöhle

Wir folgen der Straße noch ein kurzes Stück und wechseln auf der längsten Holz-Hängebrücke Europas (rund 193 Meter) auf die südliche Talseite. Schräg links den Spuren folgend über die Wiese in den Wald und auf dem dortigen Weg nach links, bis wir nach rund 550 Metern auf den Ww. "Klausenhöhle" treffen.

Ein kurzer Abstecher führt hinauf zu den auffallend zerklüfteten Felsen, die alle unter den Bäumen versteckt liegen und von außerhalb nicht einmal zu erahnen sind. Während der Würmeiszeit suchten die Menschen in den Höhlen in und um Essing Unterkunft und Schutz, wie Funde aus der Klausenhöhle belegten.

Weiter auf dem traumhaften Wanderweg durch den Wald bzw. am Waldrand entlang (Ww. "Altessing") zu einer Brücke, auf der wir wieder die Kanalseite wechseln und links hinunter gehen zur Schellnecker Straße. Wir halten uns an den Ww. "Erlebnispfad Juralandschaft", der rechts zu einer Kreuzung führt, bei der wir wiederum rechts abbiegen und vor dem Fußballplatz links dem Ww. "Tropfsteinhöhle Schulerloch" folgen.

Am alten Ludwig-Donau-Main-Kanal

Entlang des Kanals gehen wir zu einer weiteren Brücke, über die wir auf den Damm zwischen dem alten Ludwig-Donau-Main-Kanal und dem neuen Kanal wechseln. Der Weg führt dort durch eine Allee mit Blick auf die dichten Laubwälder, die die Hänge des Altmühltales bedecken und aus denen Felsköpfe wie Pilze wachsen, und nähert sich schließlich der Straße bis auf wenige Meter. Dort zweigen wir ab, kreuzen vorsichtig die stark befahrene Straße und wechseln auf den hinter einer Hecke verlaufenden Weg, der links zum Parkplatz der Tropfsteinhöhle Schulerloch führt.

Hier folgen wir dem schönen Weg durch den Buchenwald hinauf zur Schauhöhle, die einen Besuch wert ist. Im Abstieg erreichen wir nach 500 Metern eine Wegkreuzung, wo wir rechts den Weg Nr. 8 Richtung Essing wählen. Eine Teerstraße queren, ein paar Stufen hinauf und weiter durch den Wald zu einer Wegkreuzung hinter einer Straße. Links und gleich wieder rechts auf den mittleren Weg (Nr. 8), der einen zum Marktplatz und kurz darauf zum Parkplatz führt.

Quintessenz des Altmühltals

Wissenswertes

Anfahrt: auf der A9 zur Ausfahrt Denkendorf, über Dörndorf und Pondorf nach Riedenburg und durch das Altmühltal Richtung Kelheim nach Essing, Parkplatz an der St 2230

Weglänge: etwa 10,5 km

Höhenunterschied: etwa 80 Meter

Zeit: 2 - 2,5 Std.

Schwierigkeit: einfache Wanderung auf guten Wegen

Einkehr: Gasthaus in Essing, Biergarten in Altessing

Karte: BLVA UK L 50-25, Naturpark Altmühltal - östlicher Teil (1:50.000)

Sehenswürdigkeiten: Bruck und Bruckturm, Marktbrunnen, Blautopf, Klausenhöhle, Ludwig-Donau-Main-Kanal mit Allee, Holz-Hängebrücke, Tropfsteinhöhle Schulerloch (Führungen von Ende März bis Anfang November alle halbe Stunde von 10.00 - 16.00 Uhr, von Mai bis Mitte September bis 17.00 Uhr, Infos unter www.schulerloch.de), Burg Randeck (März bis November von 9.00 -18.00 Uhr)

Literatur: Herbke, Stefan: ALTMÜHLTAL, Ries - Jura - Fränkisches Seenland, Rother-Wanderführer, 1. Auflage 2004, 144 Seiten mit 73 Farbfotos, ISBN 3-7633-4315-6; Preis € 11,90

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