Im Stau stehen
Die A 8 ist eine der wenigen Autobahnen, denen sogar Popsongs gewidmet wurden. Von Chris Rea zum Beispiel, der singt: "Hier geht's nicht vorwärts, oh nein, das ist die Straße in die Hölle." Selbst die Staumelder der Hörfunkstationen schämen sich schon, samstagnachmittags mit der Wahrheit herauszurücken. Sie sprechen dann erst umständlich vom Kreuz München Süd, brummeln etwas von Richtung Salzburg, fügen die A 93 an und irgendwann hinten links noch die A 12 in Österreich - statt einfach gleich geradeheraus zu sagen, dass von Untergiesing bis ins Zillertal hinein quasi überhaupt nichts geht.
Doch kaum in den Skigebieten angekommen, verschwinden die Menschenmassen. Die Liftbetreiber tun alles, um die Skifahrer wegzuschaufeln. Die Gondeln und Sessel in Hochzillertal-Hochfügen beispielsweise schaffen 63.800 Personen pro Stunde - das entspricht der Bevölkerung einer mittelgroßen Stadt. Einen Ticket-Schnellservice wie in manchen anderen Skigebieten gibt es allerdings noch nicht.
Teils kann man seinen Tagespass schon ähnlich wie die Bordkarte fürs Flugzeug online bestellen und mit einem Zifferncode am Automaten ausdrucken. In Hochfügen steht man noch etwas Schlange und hat Zeit, darüber nachzudenken, was sich hier wirklich staut: die Lust, endlich einen Hang hinunterzucarven. Erst auf der neuen, gar nicht überlaufenen Piste, die den tiefverschneiten Marchkopf hinunterführt, ist endlich: alles gut.