Der Sound der Dolomiten besteht oftmals eher aus dem Jaulen von Motoren als dem Pfeifen von Murmeltieren; vor allem auf den vier Passstraßen der Sella-Runde erfahren Touristen teilweise in Kolonnen den Reiz der Landschaft. Einer Studie der Forschungsakademie Eurac in Bozen zufolge verkehren beispielsweise an Spitzentagen im Sommer alleine am Grödnerjoch auf 2121 Metern fast 6000 Fahrzeuge; Tendenz steigend. Im Rahmen des Projekts Dolomitesvives werden deshalb nun Möglichkeiten getestet, das Verkehrsaufkommen im Unesco-Weltnaturerbe einzuschränken. So war im vergangenen Juli und August der Sellapass jeweils mittwochs von 9 bis 16 Uhr für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Die Stimmung bei den Wirten entlang der Strecke: so lala bis mies. Diesen Sommer nun wollen die Landesregierungen von Südtirol und Trentino auf Sella- und Grödnerpass nur eine gewisse und noch von der Eurac zu bestimmende Anzahl an Autos und Motorrädern zulassen, und zwar wieder im Juli und August, an allen Wochentagen. Ist das Maximum erreicht, was wahrscheinlich zu den Stoßzeiten am Vormittag der Fall sein dürfte, regeln Ampeln die Zufahrten zu den Pässen. Dies soll Anreize schaffen, die Busse und Seilbahnen zu den Bergsätteln zu nutzen. Bleibt nur abzuwarten, ob die Urlauber nicht trotzdem lieber im Auto an der Ampel stehen.
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