Deutschland-Reise: Rheinburgenweg:Perlen an der Rhein-Schnur

Mehr Mittelalter geht nicht: Wer auf dem Rheinburgenweg wandert, bekommt mehr als 20 Burgen und Schlösser zu sehen. Doch auch Naturliebhaber und Kletterfexe kommen auf ihre Kosten.

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Jahreswechsel lrs - UNESCO verschiebt Votum über Brücke im Loreleytal

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Wer vom Aussichtsturm der Burg Rheinstein seinen Blick über den Rhein schweifen lässt, hat nicht nur einen schweißtreibenden Aufstieg bewältigt. Mehr als 20 Burgen und Schlösser liegen kurz vor dem Ende des Rheinburgenwegs bereits hinter ihm. Wie Perlen an einer Schnur reihen sie sich zwischen Rolandseck und Bingen aneinander.

Lorely-Felsen im Mittelrheintal bei St. Goar

Wandern zwischen Wald und Weltkulturerbe: Auf dem Rheinsteig bis Bonn

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Für so viel historische Pracht zeichnete der Deutsche Wanderverband das linksrheinische Pendant zum Rheinsteig im September 2010 erstmals als Qualitätsweg aus. Auf insgesamt rund 200 Kilometern führt der Rheinburgenweg in Rheinland-Pfalz durch das Welterbe Oberes Mittelrheintal. Auf 13 zum Teil recht anspruchsvollen Tagesetappen wechseln sich Wiesen, Wälder und Weinberge ab. Dazwischen bieten sich dem Wanderer fantastische Ausblicke auf das Rheintal und weitere Burgen auf der rechten Rheinseite.

Rheinsteig-Aussichtspunkt bei Kestert zwischen Kaub und Koblenz

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Bevor die Wanderer den Blick von Burg Rheinstein (im Bild) aus genießen können, gehen sie auf einem schmalen, steilen Eselspfad über felsigen Grund durchs Morgenbachtal. Über die schwierigsten Passagen helfen Seilsicherungen hinweg. Doch die Anstrengung lohnt sich: Auf einem 90 Meter hohen Felsensporn findet man eine Raubritterburg aus dem Bilderbuch, gebaut im 13. Jahrhundert. Neben Burg Reichenstein und Mäuseturm bestimmt sie die letzte Etappe des Rheinburgenwegs zwischen Trechtingshausen und Bingen.

Die Ruinenroute: Der Rheinburgenweg

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Von der stolzen Burg Rolandseck im gleichnamigen Ort ist hingegen nur der berühmte Rolandsbogen geblieben. Die Ruine, von Efeu umrankt, gilt als ein Wahrzeichen der Rheinromantik. Die Aussicht auf das Rheintal, die Insel Nonnenwerth und das Siebengebirge rühmte schon Alexander von Humboldt als "einen der sieben schönsten Ausblicke der Welt". Hier beginnt der Rheinburgenweg.

Aussicht vom Rolandsbogen

Luminale verwandelt Burg Rheinfels in Lichtkunstwerk

Quelle: picture-alliance/ dpa

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Wanderer müssen nur dem weinroten, stilisierten R mit den Burgzinnen folgen. "Ein absolutes Muss" unterwegs sei der Besuch der Burg Rheinfels in St. Goar, sagt Jens Niemeyer, Sprecher der Romantischer Rhein Tourismusgesellschaft. Bei einem Rundgang durch die riesige Burganlage fühlt man sich direkt ins Mittelalter versetzt. Ein Stück weiter können Wanderer vom Aussichtsplatz Maria Ruh den wohl schönsten Blick auf die sagenhafte Loreley genießen.

Ganze sieben Burgen und Burgruinen lassen sich vom gleichnamigen Aussichtsturm oberhalb von Trechtingshausen erspähen: Burg Sooneck, Burg Hohneck, Burg Stahleck und die Ruine Fürstenberg auf der linken sowie die Ruine Nollig auf der rechten Rheinseite - und mit etwas Glück auch die Ruine Waldeck und die Sauerburg. Einige der Bauten sind in Privatbesitz und daher nur von außen zu besichtigen. Durch die sehenswerte Burg Sooneck werden Führungen angeboten - und Burg Stahleck wird als Jugendherberge genutzt.

Die Ruinenroute: Der Rheinburgenweg

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Auch Naturliebhaber kommen am Rheinburgenweg auf ihre Kosten. Ein Höhepunkt ist der größte Kaltwassergeysir der Welt. Alle 100 Minuten schleudert der Geysir von Andernach eine 60 Meter hohe Wasserfontäne in die Luft. Ein Schiff fährt die Besucher nach einem Rundgang durchs Besucherzentrum zum Namedyer Werth, einer Halbinsel im Rhein. Im Vulkanpark Infozentrum in Plaidt können sich Besucher über Eifelvulkane informieren. Und der Geopfad Hohe Buche erklärt, wie Mühlsteine und riesige Basaltquader gewonnen werden.

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Quelle: Boppard Tourismus

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Fürs sportliche Wandern wurden auf dem Rheinburgenweg zwei Klettersteige angelegt. Gesichert durch Stahlseile und Trittbügel, bezwingen Wanderer auf dem Oelsbergsteig zwischen St. Goar und Oberwesel die Klippen der Schieferfelsen. Etwas anspruchsvoller gibt sich der Mittelrhein Klettersteig bei Boppard. Auf dem Rundkurs muss unter anderem eine Steilwand horizontal überwunden werden.

Auch auf der letzten Etappe in der Steckeschlääferklamm sollte man aufpassen, wo man hintritt. Ein schmaler Pfad führt die Wanderer über Stege mal links, mal rechts des Hasselbachs. Doch es lohnt sich, ab und an den Kopf zu heben: In die Bäume haben Künstler kunstvolle Gesichter und Fratzen geschnitzt. Hier gucken knubbelige Augen aus einer Astgabel, dort wird eine Wurzel zum Bart.

Die Ruinenroute: Der Rheinburgenweg

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In Bingen endet der Rheinburgenweg. Zurück zum Ausgangspunkt geht es auf entspannte Weise: per Schiff auf dem Rhein. Langsam ziehen die geleisteten Kilometer vorbei. Und die Wanderer genießen den Ausblick vom Wasser auf Mäuseturm, Burg Rheinstein und all die anderen Burgen.

© Nicole Jankowski, dpa/dd
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