Das Faultier
Perezoso? Sloth? Der Taxifahrer versucht alles, doch die Fahrgäste verstehen nicht. Weil er aber weiß, dass jeder Tourist ein Faultier sehen will, stoppt er einfach auch ohne unser Okay bei einem Freund. Der hat eins im Garten. Und das hat sogar einen Namen. Zwei Minuten später dürfen wir Dalia halten. Ganz Faultier, bewegt sie sich keinen Millimeter. Fast kommt einem der Gedanke, das Tier könnte ausgestopft sein. Doch da, es blinzelt. Leider ist es nicht so kuschelig wie gedacht, das Fellknäuel kratzt und muffelt. So nah kommt der Mensch den Faultieren selten. Nicht weil sie ihm davonlaufen würden, aber sie hängen fast die ganze Zeit weit oben in den Bäumen, kommen nur einmal die Woche runter, um ihr Geschäft zu verrichten. Faultiere haben für ihre Größe den langsamsten Stoffwechsel aller Säugetiere. Auch wenn sie wider Erwarten nur acht Stunden schlafen, sind sie immerhin zwanzig Stunden inaktiv. Sie bewegen sich so langsam, dass ihnen die Blätter, die sie fressen, ins Maul wachsen könnten. Man darf das Faulsein nicht ihrem Charakter zuschreiben, aber die reine Blätterkost wirft nun mal nicht viel Energie ab. Also versuchen sie, wenig zu verbrauchen. Kluge Kerlchen.