Charkow vor der Fußball-EM:Wer Russisch kann, ist im Vorteil

Wenige Hotels, Schilder in kyrillischer Sprache: In Charkow in der Ukraine finden Spiele verschiedener Nationalmannschaften statt, doch auf Fußball-Touristen eingerichtet ist die Stadt nicht.

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Wenige Hotels, Schilder in kyrillischer Sprache: In Charkow in der Ukraine finden Spiele verschiedener Nationalmannschaften statt, doch auf Fußball-Touristen eingerichtet ist die Stadt nicht.

Mit ihrem spitzen weißen Glockenturm überragt die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale das Stadtzentrum von Charkow. Von hier aus geht der Blick weit über die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Endlos erstreckt sich die Metropole mit ihren etwa 1,5 Millionen Einwohnern. Doch die wenigen Sehenswürdigkeiten finden sich alle in der Stadtmitte.

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Gleich neben der Kathedrale findet sich das hübsche Pokrowski-Kloster. Vor allem für Regentage bietet die Stadt mehrere Museen - über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist das Kunstmuseum. Hier findet sich auch eine Kopie des in der Ukraine berühmten Gemäldes "Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief".

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Doch Charkow gilt vor allem als die am meisten sowjetisch geprägte Stadt der Ukraine. Offensichtlich wird dies auf dem gigantischen, zugigen Freiheitsplatz.

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Mit etwa 112.000 Quadratmetern ist er einer der größten Plätze Europas, eingerahmt vom Haus der Staatlichen Industrie und einem großen Denkmal für Sowjetrevolutionär Wladimir Lenin. Hier soll zur EM die Fan-Meile sein.

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Ein Touristen-Mekka ist die Stadt nicht. Dass Charkow als Spielort der Fußball-Europameisterschaft den Vorzug etwa vor der malerischen Schwarzmeerstadt Odessa erhielt, schreiben viele Ukrainer auch dem Einfluss des Milliardärs Alexander Jaroslawski zu, der zugleich Präsident des lokalen Fußballvereins Metalist ist.

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Die Metro fährt häufig und ist dank ihrer unterschiedlichen farblichen Markierungen relativ einfach zu benutzen. Die Station Sportiwnaja entlässt die Passagiere direkt vor dem Metalist-Stadion, in dem Deutschland am 13. Juni gegen die Niederlande spielt. Die Arena ist ein Schmuckkästchen für 35 000 Zuschauer, das Clubchef Jaroslawski persönlich finanziert hat.

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Größtes Problem für Touristen dürfte sein, dass es so gut wie keine Ausschilderungen auf Englisch gibt. Wer Russisch kann, ist klar im Vorteil. Fraglich ist, wo die Besucher übernachten sollen. Hotels sind rar in Charkow. "Wir sind nun mal keine Touristenstadt", klagt Metalist-Sprecher Sergej Radionow. "Nach der EM brauchen wir keine Hotels mehr."

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Informationen:

Anreise: Lange war die Anreise nach Charkow ein Abenteuer. Doch seit einigen Monaten gibt es immerhin einen neuen Flughafen, der jedoch aus Deutschland nicht direkt angeflogen wird. Flüge gibt es nur über Istanbul, Wien, London oder Kiew. Die Anreise per Auto ist mühsam: Die Entfernung zwischen Berlin und Charkow beträgt 1600 Kilometer, die Straßen sind teilweise in einem schlechten Zustand. Die Anreise mit dem Zug dauert ab Berlin rund 40 Stunden.

Diese Spiele finden in Charkow statt: Am 9. Juni spielen die Niederlande gegen Dänemark, am 13. Juni die Niederlande gegen Deutschland, am 17. Juni Portugal gegen die Niederlande.

Das sollten sich Reisende in Charkow ansehen: Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale, das neoklassizistische Theater, Freiheitsplatz, Historisches Museum und das Museum für bildende Künste.

Geld: Für einen Euro gibt es rund 10,5 ukrainische Griwna (Stand: April 2012). Beim Geldwechsel muss ein Ausweisdokument vorgelegt werden. Ein Rücktausch ist nur gegen die Vorlage einer Umtauschquittung möglich. Kreditkarten sind weit verbreitet.

© Benedikt von Imhoff, dpa/dd
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