Bulgarien und Rumänien:Schutz vor üblen Geldwechslern

Bulgarien und Rumänien sind EU-Mitglieder, das macht die beiden Länder auch als Reiseziele attraktiver. Was Sie vor dem Urlaub wissen sollten.

Mit dem Beitritt von Rumänien und Bulgarien wächst die Europäische Union am Neujahrstag um knapp 30 Millionen Bürger. Da die Länder noch nicht Mitglied im Schengener Abkommen sind, werden an den Grenzen weiterhin Ausweispapiere kontrolliert, erklärt Katja Frisch vom ADAC in München.

Bulgarien und Rumänien: Reisen ins Bilderbuch Osteuropas

Reisen ins Bilderbuch Osteuropas

(Foto: Foto: iStock)

Deshalb sollten deutsche Urlauber für die Einreise in beide Länder ihren Personalausweis parat haben. Kinder im Alter unter 16 Jahren müssen in Bulgarien einen Kinderausweis oder Kinderreisepass dabei haben. In Rumänien reicht bei Kindern unter 10 Jahren ein Eintrag im Reisepass der Eltern.

Für den Zoll gelten nach Angaben des Zoll-Infocenters in Frankfurt/Main im Grunde die gleichen Bestimmungen wie in den übrigen Ländern der Europäischen Union. Nur für Tabakwaren gibt es eine besondere Übergangsregelung: Es dürfen aus Bulgarien und Rumänien nur 200 Zigaretten mit nach Deutschland gebracht werden. Für den privaten Reiseverkehr innerhalb der EU gibt es trotz Zollfreiheit zudem Richtmengen für bestimmte Waren. Die genauen Werte erfahren Verbraucher unter www.zoll.de.

Urlauber sollten auch daran denken, rechtzeitig Geld zu wechseln. Denn auch zur Euro-Zone gehören die beiden neuen EU-Mitgliedstaaten nicht. Ein Euro entspricht derzeit 1,96 Bulgarischen Lewa, in Rumänien ist ein Euro 3,42 Lei wert (Stand: 20. Dezember).

Das Auswärtige Amt in Berlin rät in Bulgarien jedoch vom Geldumtausch in Wechselstuben ab: Touristen bekämen dort oft erheblich weniger Geld, als erwartet. In Einzelfällen sei es zu Gewalt der Betreiber gegen sich beschwerende Touristen gekommen. In Touristenzentren am Schwarzen Meer seien auch Fälle von EC-Kartenbetrug bekannt geworden.

Autofahrer können mit dem deutschen Führerschein nach Bulgarien und Rumänien fahren, erklärt Katja Frisch. Sie sollten allerdings auch die Grüne Versicherungskarte dabei haben. Der ADAC empfehle auch, eine zeitlich beschränkte Vollkaskoversicherung für den Urlaub abzuschließen. Denn die Mindestdeckungssummen der Versicherungen in den Ländern lägen deutlich unter dem, was in Deutschland üblich ist.

In Rumänien müssen Autofahrer seit dem 1. Dezember nach Angaben des Auswärtigen Amtes immer einen Feuerlöscher im Wagen mitführen. Außerdem muss das Abblend- oder Tagfahrlicht eingeschaltet werden.

Auf den Nationalstraßen in Rumänien benötigen Touristen eine Vignette. Die Preise orientieren sich an der Euro-Norm, also der Umweltfreundlichkeit des Motors. Eine "Rovinieta" für 30 Tage kann zwischen vier und sechs Euro kosten. Sie könne an Grenzübergängen, grenznahen Tankstellen und Postämtern gekauft werden, so Frisch.

In Bulgarien brauchen deutsche Touristen eine Vignette auf den Autobahnen und Fernstraßen. Sie kostet vier Euro für sieben Tage und neun Euro für einen ganzen Monat. Für die Donau-Überquerung werden zusätzliche Gebühren erhoben. So werden bei Benutzung der Fähre 17 Euro und auf der Brücke 7 Euro fällig, erklärt ADAC-Expertin Frisch.

Und noch eine Vorbereitung sollten Touristen vor einem Urlaub in Bulgarien oder Rumänien treffen: Reisemediziner empfehlen, sich gegen Hepatitis A impfen zu lassen. In Bulgarien habe es erst im Sommer einen Ausbruch mit mehreren hundert Erkrankten gegeben, sagt Prof. Hans Dieter Nothdurft vom Tropeninstitut in München. Auch die deutschen "Standardimpfungen" gegen Tetanus und Diphtherie sollten vor einer Reise noch einmal überprüft werden.

Grundsätzlich seien die Hygienestandards in beiden Ländern nicht sehr hoch, urteilt der Experte. Deshalb sollten Urlauber die Finger von leicht verderblichen Lebensmitteln lassen. Leitungswasser sollte höchstens zum Zähneputzen verwendet werden. Und auch auf Eiswürfel werde besser verzichtet, empfiehlt Nothdurft.

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