Boeing:Airlines müssen mehr als tausend Flugzeuge prüfen

Schon mehrmals brannte es in Flugzeugen, Scheiben zersplitterten im Cockpit - schuld ist eine lockere Schraube. Das Problem war seit Jahren bekannt.

Wegen Brandgefahr im Cockpit müssen US-Fluggesellschaften mehr als tausend Boeing-Maschinen überprüfen. Die US-Luftverkehrsbehörde FAA kündigte eine entsprechende Anordnung an. Ein Defekt in der Windschutzscheiben-Heizung hat nach Angaben des Flugzeugherstellers Boeing seit 2002 in 29 Fällen weltweit Brände oder Rauchentwicklung in den Cockpits verschiedener Boeing-Modelle ausgelöst. Laut FAA müssen nun 1.212 Maschinen der Typen 757, 767 und 777 überprüft werden.

Die Fluggesellschaften werden in der neuen Sicherheitsorder aufgefordert, eine Schraube an den Fenstern zu überprüfen und gegebenenfalls eine neue Windschutzscheibe einzusetzen, wie die FAA mitteilte. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) hatte die FAA schon 2004 aufgefordert, eine entsprechende Anordnung zu erlassen. 2008 empfahl die Luftverkehrsbehörde zwar allen US-Airlines, ihre Fensterheizungen auf defekte Schrauben zu überprüfen.

Die verbindliche Order verzögerte sich aber, weil mehrere Airlines Einspruch gegen die Empfehlung einlegten. Die Verzögerung hätte im Mai beinahe zu einer Katastrophe geführt: Damals musste eine United-Airlines-Maschine auf dem internationalen Flughafen von Washington notlanden, weil im Cockpit ein Feuer ausgebrochen war. Ursache war der Scheibenheizer. Vorfälle mit Frontscheibenheizungen in Boeing-Maschinen deutscher Fluggesellschaften sind nach Angaben des Luftfahrt-Bundesamts nicht bekannt.

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