Kinshasa: In die kongolesische Hauptstadt Kinshasa reist man am besten ohne Gepäck. Sonst beginnt der Höllentrip schon bei der Ankunft am Aéroport international de Ndjili. Nachdem man sich nämlich zwischen ein und zwei Stunden mit den Zöllnern gestritten hat, ob man trotz gültigen Visums ein "spezielles Eintrittsgeld" für den Kongo zahlen muss oder nicht - zwischen 50 und 100 US-Dollar -, ist man bei Zahlungsverweigerung so entkräftet, dass man nur noch ins Hotel will. Braucht man dann aber noch seinen Koffer, geht man geschlagen in die nächste Schlacht.
Vier, fünf ungebetene Helfer drängen sich um einen am Rollband, das nie läuft; jeder will den Gepäckschein der Fluglinie haben. Man sollte ihn nicht hergeben. Niemals. Macht man diesen Fehler trotzdem, dann wartet man. 10 Minuten, 15 Minuten, 20 Minuten. Erkundigt man sich dann nach dem Helfer, der den Zettel hat, stößt man auf Unverständnis. Ohne Zettel aber kein Koffer. Außer man gibt Scheine.
US-Dollar sind beliebt, Euro noch beliebter. Zahlt man im voraus, gibt's weder Gepäckzettel noch Koffer. Zahlt man danach, kommt ein freundlicher Helfer mit dem Koffer. Der nimmt das Geld, gibt aber den Koffer danach nicht her. Der Gepäckzettel fehlt ja noch.
Man könnte nun handgreiflich werden. Ratsamer ist es, nochmal fünf Dollar hervorzukramen, diese aber keinesfalls herzugeben. Erst gegen den Zettel und den Koffer und die Versicherung, dass man dann gehen darf. Klar, sagen all die freundlichen Helfer dann, was denn sonst? Willkommen im Kongo. Und viel Spaß noch.
Foto: AFP
Gepäck gegen Geld gibt es auch in Manila...