Bildstrecke:Saudi Arabien: Orient für Fortgeschrittene

Nikab, Naphta, Nabatäer: Saudi Arabien ist hierzulande bekannt als Heimat Osama bin Ladens oder als Öllieferant. Doch hier gibt es auch touristische Ziele, die viele Sehenswürdigkeiten der Welt den Schatten stellen.

28 Bilder

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

1 / 28

Weiße Flecken auf der touristischen Landkarte sind rar geworden, aber einige gibt es noch: zum Beispiel Saudi Arabien. Bei uns ist das Königreich vor allem bekannt als Heimat des Terroristen Osama bin Ladens und als Lieferant explosionsartig teurer werdenden Rohöls. Doch in Saudi-Arabien gibt es touristische Ziele, die viele andere Sehenswürdigkeiten in den Schatten stellen - von alten Nabatäer-Gräbern, Perlen der Architektur bis zu modernen Luxushotels. Es ist ein Land der Gegensätze - gehen Sie mit uns auf Entdeckungsreise!

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

2 / 28

Erdöl ist keine Entdeckung der Neuzeit, bereits vor Christi Geburt bohrte man im Orient nach "dem, was aus der Erde fließt", wie die Übersetzung des arabischen "Naphta" lautet. Derzeit ...

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

3 / 28

... kostet der Liter Rohöl auf dem Weltmarkt um die 120 Dollar pro Barrel. Noch verdienen die legendären Ölscheichs Saudi Arabiens gut an diesem Rohstoff, doch sie wissen um die Endlichkeit ihrer Reserven.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

4 / 28

Vorsichtig öffnen sie ihr bisher abgeschottetes Königreich dem Tourismus - nicht zuletzt, um den Ruf des Landes zu verbessern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Nicht dem Bade- oder Massentourismus versteht sich, sondern einer Klientel, die sich für die Schätze der "Wiege der Zivilisation" interessiert und sich als Frau nicht daran stört, ...

Foto und Text: Andrea Reck

Touristin in Saudi-Arabien

Quelle: SZ

5 / 28

... wie auch die Einheimischen einen bodenlangen Umhang, die Abaya, überzustreifen. Es ist jedoch nicht vorgeschrieben, ...

Foto und Text: Andrea Reck

Frau in Saudi-Arabien

Quelle: SZ

6 / 28

... wie etwa im Iran das Haar zu bedecken oder gar wie viele Frauen im Land den Nikab zu tragen, einen Gesichtsschleier, der nur die Augen freilässt.

Foto und Text: Andrea Reck

Madein Saleh

Quelle: SZ

7 / 28

Noch ist in Saudi-Arabien von Touristen nicht viel zu sehen. Die Sandsteintürmen bei El Ragassat hat der Urlauber fast für sich alleine.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

8 / 28

Zwar reisen derzeit schon über zehn Millionen Menschen jährlich ins Land. Das sind jedoch Pilger, deren Ziel die heiligsten Stätten des Islam sind: Mekka und Medina. Mit dem richtigen Souvenir kann man sich jeden Tag von einem Muezzin wecken und zum Gebet rufen lassen.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

9 / 28

Ungläubigen bleibt der Besuch der heiligen Stätte verwehrt, doch das Königreich auf der Arabischen Halbinsel bietet neben der größten Sandwüste der Welt, der Rub al Khali (auf dem Foto: die Wüstenpflanze Oscherbaum), derart viel Sehenswertes, dass eine einwöchige Rundreise eigentlich viel zu kurz ist.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

10 / 28

Individualurlauber erhalten bisher noch kein Visum, doch Spezialveranstalter bieten Rundreisen in kleinen Gruppen an. Deren Ziele sind sehr unterschiedlich, doch die spektakulären Felsgräber Madein Salehs lässt sich kaum einer entgehen.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

11 / 28

Wenn die Abendsonne die in den Sandstein gehauenen Grabkammern mit ihren überdimensionalen Fassaden in satt leuchtendes Rot taucht, ist man schlichtweg überwältigt.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

12 / 28

Zeitensprung in die Moderne: Das Königreich präsentiert sich reich an architektonischen Highlights. Das Kingdom Centre mit seinen 45 Aufzügen, 22 Rolltreppen und 3000 Parkplätzen wurde 2002 für knapp 400 Millionen Euro gebaut und gilt als Wahrzeichen der Hauptstadt. Über einer halbbogenförmigen Öffnung spannt sich eine 65 Meter lange Stahlbrücke. Nachts werden die blau verglaste Fassade und das aluminiumverkleidete "Loch" verschiedenfarbig beleuchtet. Der 302 Meter hohe Gebäude ist das höchste des Landes.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

13 / 28

Jede Etage hat eine Grundfläche von 2.225 Quadratmetern, dabei ist die zweite von 41 Etagen des 302 Meter hohen Kingdom Towers ausschließlich Kundinnen aller Alterstufen vorbehalten. Allein vierzig Geschäfte im "Ladies Floor" erwarten zahlungskräftige Damen, auf deren Abaya schon mal ein mit Pailletten gesticktes Dollarzeichen glitzert.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

14 / 28

Den besten Blick auf den Kingdom Tower hat man vom Al Faisaliah Tower, das bereits zwei Jahre früher im Jahr 2000 erbaut wurde.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

15 / 28

In 25 Sekunden schießt der Fahrstuhl 240 Meter hinauf zur gläsernen Kugel, in der eines der besten Restaurants des Landes geradezu zu schweben scheint. Architekt des Faisaliah Tower ist der Brite Sir Norman Foster, der auch die Glaskuppel des Berliner Reichstags entwarf.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

16 / 28

Wer sich für Tempel und Paläste des Altertums interessiert, sollte Taima an der alten Weihrauchstraße ansteuern, wo im sechsten vorchristlichen Jahrhundert der babylonische König Nabonid lebte. Seit 2004 wird hier gegraben, ständig sind auch Mitarbeiter des Deutschen Archäologischen Instituts vor Ort.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

17 / 28

Geduldig erläutern die Mitarbeiter inmitten des ausgedehnten Grabungsfeldes, was gefunden wurde in der Oase an dieser wichtigen Karawanenkreuzung, auf die es bereits Hinweise gab in mesopotamischen Keilschriften. Künftig wird aufgrund des touristischen Programms der saudischen Regierung noch mehr gegraben werden, sechs Besiedlungsperioden wurden bereits nachgewiesen.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

18 / 28

Halbmond über Jeddah: Die Millionenstadt ist die wichtigste Hafenstadt Saudi-Arabiens am Roten Meer.

Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

19 / 28

Im Stadtzentrum von Jeddah gibt es Häuser im alten Baustil. Aber es steht hier auch ein ganz moderner Palast - zumindest für zahlungskräftige Reisende.

Foto: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

20 / 28

Tausendeinhundert Quadratmeter Wohnfläche, dekoriert im Stil von Tausendundeinernacht, bietet das Qasr Al Sharq. "Orientpalast" - ein passender Name für das Hotel der Waldorf Astoria Collection unter Hilton Management.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

21 / 28

Kiloweise wurde Gold verarbeitet, die Kristallvasen kommen aus Venedig, der Leuchter mit 600.000 in Gold gefassten Kristallen wurde von Swarovski gestaltet, die Marmormosaikteilchen des Fußbodens hat man in der ganzen Welt zusammengetragen.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

22 / 28

Wer pro Nacht rund 12.000 Euro zahlt, darf in Luxus schwelgen und wird diskret von Butlern umsorgt, deren Chef Ravi Shankar von der Londoner Butler's Guild 2006 zum Butler des Jahres gekürt wurde. "We never say no", erklärt er das Motto seiner Crew.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

23 / 28

Unmögliches wird hier möglich gemacht, was immer der Gast auch wünschen mag. Und dabei wird die Suite von manchen Kunden gleich für drei Wochen angemietet, verrät der Butler: "Besonders häufig von saudischen Prinzen und ihrem Gefolge". Mit dem Öl, dem schwarze Gold der Wüste, geht's.

Foto und Text: Andrea Reck

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

24 / 28

Informationen:

Saudi Arabien nimmt mit 2,15 Millionen Quadratkilometern 80 Prozent der arabischen Halbinsel ein und ist sechsmal so groß wie Deutschland. Von den 23 Millionen Einwohnern leben rund fünf Millionen in der Hauptstadt Riad, auf dem Foto ist ein Fischer aus Jeddah zu sehen. Das Königreich wurde 1932 proklamiert, Staatsoberhaupt und Regierungschef ist König Abdullah bin Abdulaziz Al Saud, sein Titel lautet "Hüter der Heiligen Moscheen und König von Saudi-Arabien".

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

25 / 28

Anreise:

Saudi Arabian Airlines fliegt (mit Boeing 777) samstags von München nach Jeddah und mittwochs von München nach Riad (ab 592 Euro). Ab Frankfurt wird Riad freitags angeflogen über Genf und Jeddah, sonntags geht's von Frankfurt über Riad nach Jeddah.

Kamelmarkt in Riad

Quelle: SZ

26 / 28

Visum:

Das Visum ist zu beantragen bei der Botschaft des Königreichs Saudi-Arabien, Kurfürstendamm 63, 10707 Berlin, und kostet 125 Euro.

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

27 / 28

Veranstalter:

Individualreisen sind derzeit nicht möglich. Verschiedene Veranstalter haben Saudi-Arabien-Reisen im Angebot, teilweise auch in Kombination mit Jordanien.

Ikarus Tours Königstein: vierzehntägige Rundreise von Riad entlang des Roten Meeres nach Süden: 3.820 Euro, www.ikarus.com.

Orientaltours Frankfurt: eine zehntägige Reise zu den Highlights des Landes kostet 2.945 Euro, www.orientaltours.de.

Windrose Berlin bietet eine zehntägige Studienreise ab 3.090 Euro an, www.windrose.de.

Neben Studienreisenden zieht es auch Taucher hierher, die an der Küste des Roten Meeres unvergleichliche Tauchgründe finden, www.reisecenter-federsee.de.

Auch Paragliden kann man bereits, www.fly-windows.com.

Saudi-Arabien

Quelle: SZ

28 / 28

Literatur:

Rajaa Alsanea, Die Girls von Riad, Pendo Verlag, 19,90 Euro.

DuMont, Arabische Halbinsel, 24,95 Euro.

SympathieMagazin des Studienkreises für Tourismus und Entwicklung e.V., Nr. 26 Islam verstehen, www.sympathiemagazin.de.

Lonely Planet, Saudi Arabia (engl.), 25,50 Euro.

Über die Ausgrabungen bei Taima informiert www.dainst.de.

(sueddeutsche.de/sonn)

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: