Bildstrecke:Bedrohte Sehenswürdigkeiten weltweit

Internationale Organisationen schlagen Alarm: Die kulturellen Schätze dieser Welt sind in Gefahr. Wohin Sie noch mal reisen sollten, bevor es zu spät ist.

21 Bilder

-

Quelle: SZ

1 / 21

Globale Erwärmung, Wettereinflüsse und zunehmender Tourismus bedrohen die Kulturschätze dieser Welt. Internationale Organisationen wie die UNESCO, das World Watch Institute und der World Monument Fund führen Buch über die am meisten gefährdeten Monumente und Orte. Auf ihren aktuellen Listen finden sich altbekannte Sehenswürdigkeiten - aber auch erschreckende Überraschungen.

Machu Picchu in Peru

Bedrohung: Zu viele Touristen Quelle: World Monument Fund

Die alte Ruinenstadt der Inkas - Machu Picchu - liegt auf einer Bergspitze der Anden über dem Urubambatal und ist eine der größten Touristenattraktionen Perus. Der World Monument Fund sieht die historische Stätte vor allem aufgrund der vielen Touristen bedroht: Während 1992 insgesamt rund 9.000 Besucher kamen, wollten im Jahr 2006 mehr als 4.000 Touristen pro Tag die Ruinenstadt sehen. Es wird erwartet, dass diese Zahl beim Bau einer geplanten Hochbahn weiter steigt.

Foto: Reuters

-

Quelle: SZ

2 / 21

Great Barrier Reef, Australien

Bedrohung: Globale Erwärmung Quelle: Worldwatch Institute

Das Great Barrier Reef vor Australien ist mit einer Fläche von 345.000 Quadratkilometern das größte Riff der Welt. In der weltweit artenreichsten Region gibt es eine Vielzahl farbenprächtiger Fische und Korallen. Globale Erwärmung lässt die Meerestemperatur steigen. Dadurch verlieren die Korallen eine lebenswichtige Alge, sie sterben ab.

Foto: Reuters

-

Quelle: SZ

3 / 21

Gebiet um Luxor entlang des Nils, Ägypten

Bedrohung: Überflutungen, zu viele Touristen Quelle: World Monument Fund

In der Luxorregion rund um den Nil reihen sich zahlreiche Tempel aneinander. Zur Bewässerung angrenzender Felder werden riesige Flächen überschwemmt. Das gefährdet jedoch das Gestein der historischen Stätten. Weiteres Problem: Die vielen Touristen, die täglich in die Region kommen.

Foto: World Monument Fund

-

Quelle: SZ

4 / 21

Everglades Nationalpark in Florida, USA

Bedrohung: voranschreitender Städtebau Quelle: UNESCO

Das Sumpfgebiet der Everglades in Florida ist die Heimat seltener Tierarten wie dem Westindischen Manatee- ein Säugetier, das in warmem Meerwasser lebt und auch Seekuh genannt wird-, dem Amerikanischen Krokodil und dem Floridapanther. Mit wachsenden Bevölkerungszahlen und der hohen Immobiliennachfrage in Florida rücken die Städte immer näher und verdrängen die Wildnis mehr und mehr.

Foto: AFP

-

Quelle: SZ

5 / 21

Galapagos Inseln

Bedrohung: Zu viele Touristen Quelle: Worldwatch Institute

Mehr als 100.000 Touristen besuchen jedes Jahr die Galapagos Inseln. Jeder will die einzigartige Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt sowie die eindrucksvolle Landschaft hautnah erleben. Problematisch: Mit den Besuchern reisen auch ungebetene Gäste ins Land - nämlich Krankheitserreger, Keime und fremde Insektenarten. Und alle gefährden die heimischen Inselbewohner wie Leguane, Schildkröten oder Seelöwen.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

6 / 21

Eisfelder des Kilimandscharo in Tansania, Afrika

Bedrohung: Globale Erwärmung Quelle: Worldwatch Institute

Auf dem Kilimandscharo - dem mit 5.895 Metern höchsten Berg Afrikas - gab es einmal riesige Schneefelder. Aufgrund globaler Erwärmung schmelzen die Gletscher. Experten prophezeien, dass die typische weiße Spitze des Bergs schon bis 2020 komplett verschwinden wird.

Fotos: AP

-

Quelle: SZ

7 / 21

Tibet

Bedrohung: Städtebau, zu viele Touristen Quelle: Getty Conservation Institute

In Tibet bereiten der zunehmende Städtebau und wachsender Tourismus große Sorgen. Die immer näherrückende Infrastruktur bedroht zunehmend heilige religiöse Stätten wie beispielsweise das Kloster Drepung, das als eines der größten Mönchskloster des Landes gilt.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

8 / 21

Hütte des früheren Forschers Scott in Cape Evans, Antarktis

Bedrohung: Klimaveränderungen Quelle: World Monument Fund

Am 1. November 1911 machte sich der britische Forscher Robert Falcon Scott auf seine weltberühmte Expedition, um als erster Mann an den Südpol zu gelangen. Seine Hütte mit Einrichtung ist bis heute erhalten geblieben. Durch Klimaveränderungen schneit es nun mehr und es bilden sich bis zu hundert Tonnen Schnee innerhalb nur weniger Monate auf dem Dach der Behausung. So könnte die Hütte in Kürze unter den Schneemassen für immer verschwinden, befürchtet der World Monument Fund.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

9 / 21

Archäologische Ausgrabungsstätte Chan Chan in Peru

Bedrohung: Globale Erwärmung Quelle: UNESCO

Chan Chan war die Hauptstadt des Königreichs Chimu. Im 15. Jahrhundert galt sie als größte Stadt des südamerikanischen Kontinents. Die Stätte liegt in einer trockenen Region Perus, sodass sie bis heute gut erhalten ist. Aufgrund globaler Erwärmung regnet es dort jetzt aber mehr, der Sandstein bröckelt schneller ab.

Foto: AFP

-

Quelle: SZ

10 / 21

Xumishan Grotten in China

Bedrohung: begrenzte Geldmittel, Wetter Quelle: World Monument Fund

Zwischen dem vierten und zehnten Jahrhundert vor Christus entstanden im chinesischen Xumishan im Norden des Landes mehr als 130 Grotten im Felsgestein. Die Grotten sind häufig aufwändig mit Statuen, Wandmalereien und Inschriften verziert. Vor allem Wind, Regen und Erdrutsche hinterlassen aber ihre Spuren am Gestein. Der World Monument Fund hofft durch die Aufnahme in die Liste der bedrohten Monumente auf finanzielle Unterstützung für die relativ unbekannten Grotten.

Foto: WMF

-

Quelle: SZ

11 / 21

Historische Route 66 in den USA

Bedrohung: Verbauung Quelle: World Monument Fund

Die historische Route 66 ist die kürzeste Strecke vom Mittleren Westen der USA bis hin zur Pazifikküste. Heute ist sie vor allem ein Symbol für amerikanische Kultur. Die Route verliert jedoch mehr und mehr an Bedeutung für die heutige Infrastruktur und historische Plätze rund um die Route 66 müssen modernen Gebäuden oder Straßenzügen weichen. Der World Monument Fund versucht durch ihre Aufnahme in die Liste der gefährdeten Monumente, die Route 66 vor dem kompletten Verschwinden zu bewahren.

Foto: AFP

-

Quelle: SZ

12 / 21

Kirchen auf Lesvos

Bedrohung: Verfall Quelle: World Monument Fund

Auf der ägäischen Insel Lesvos gibt es diverse griechisch-orthodoxe Kirchen aus der Zeit zwischen dem fünften und neunzehnten Jahrhundert, die langsam aus wetterbedingten Gründen verfallen. Gelder für die Instandhaltung reichen nicht aus.

Foto: World Monument Fund

-

Quelle: SZ

13 / 21

Altstadt Fianarantsoa, Madagaskar

Bedrohung: nicht genügend Geld vorhanden Quelle: World Monument Fund

Die Altstadt von Fianarantsoa in Madagaskar liegt hoch oben auf einer Bergspitze und besteht aus rund 500 Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Nach Meinung des World Monument Funds könnten diese architektonisch wertvollen Häuser mit kleinen Reparaturen und mehr Geldmitteln vor dem Verfall bewahrt werden.

Foto: World Monument Fund

-

Quelle: SZ

14 / 21

Katmandu, Nepal

Bedrohung: Verstädterung, Luftverschmutzung Quelle: UNESCO

Rund 700.000 Menschen leben in Katmandu in Nepal - Tendenz steigend. Ohne Rücksicht auf die historischen Gebäude der Stadt - wie dem Hindutempel Pashupati und die Buddha-Stupa von Swayambhu - werden neue Häuser gebaut. Hohe Luftverschmutzung ist nach Aussage der UNESCO eine zweite große Bedrohung für die Kulturschätze Katmandus.

Foto: Pixelio

-

Quelle: SZ

15 / 21

Fort St. Elmo in Valetta, Malta

Bedrohung: zu wenig Geld, Verfall Quelle: World Monument Fund

Seit dem Bau im 16. Jahrhundert schützte das Fort St. Elmo den Inselstaat Malta vor feindlichen Übergriffen von außen. Die Festungsanlage bildet somit das Zentrum des kulturellen Erbes der Insel. Derzeit reicht das Geld nicht, um wetterbedingte Schäden des Forts zu beheben.

Foto: World Monument Fund

-

Quelle: SZ

16 / 21

Moschee Al-Azhar in Fez, Marokko

Bedrohung: Verfall, fehlende Gelder, Instabilität Quelle: World Monument Fund

Im Zentrum der Stadt Fez steht die aus dem 12. Jahrhundert stammende Moschee Al-Azhar. In den vergangenen Jahren stürzten Nachbargebäude teilweise auf die Moschee und beschädigten vor allem den Turm stark. Nach Ansicht des World Monument Funds sollte die Statik der Moschee dringend verbessert werden, um einen kompletten Verfall des Gebäudes zu verhindern.

Foto: World Monument Fund

-

Quelle: SZ

17 / 21

Heilige Geburtskirche in Bethlehem, Palästina

Bedrohung: mangelnde Instandhaltung Quelle: World Monument Fund

Die Heilige Geburtskirche in Bethlehem gilt als eine der wichtigsten Kirchen des Christentums. Sie soll an der Geburtststätte Jesu Christi errichtet worden sein. Seit einem Erdbeben 1834 ist die Kirche stark beschädigt. Experten befürchten, dass ein weiteres Erdbeben die Kirche zum Einsturz bringen könnte. Erschwert wird die Instandhaltung durch die politische Situation. Denn sowohl die palästinensische als auch die israelische Regierung sind verantwortlich und können sich nicht über die Kirche einig werden.

Foto: World Monument Fund

-

Quelle: SZ

18 / 21

Laraos Terrassen, Peru

Bedrohung: Verfall, Fehlmanagement der Anlage Quelle: World Monument Fund

Experten nehmen an, dass die Laraos Terrassen in Peru aus der Zeit noch vor den Inkas stammen. Sie gelten als größte Terassen dieser Art und werden bis heute mit traditionellem Werkzeug landwirtschaftlich bewirtschaftet. In den Städten gibt es für die Landarbeiter aber bessere Arbeit, sie wandern massenhaft ab. Der World Monument Fund befürchtet, dass die Anlage schon in wenigen Jahrzehnten komplett verfallen sein könnte.

Foto: World Monument Fund

-

Quelle: SZ

19 / 21

Glacier Nationalpark in Montana, USA

Bedrohung: Globale Erwärmung Quelle: Worldwatch Institut

Der Glacier Nationalpark in Montana umfasst derzeit rund 200 Seen und 50 Gletscher. Noch vor wenigen Jahren war die Zahl der Gletscher bedeutend höher. Experten befürchten, dass aufgrund globaler Erwärmung auch die letzten Gletscher im Nationalpark bald für immer verschwinden werden.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

20 / 21

Stadtmauer von Istanbul, Türkei

Bedrohung: Wetter, mangelndes Management der Anlage Quelle: World Monument Fund

Die historischen Stadtmauern von Istanbul beschützten die Stadt vom fünften Jahrhundert an vor feindlichen Übergriffen. Wettereinwirkungen und Erdbeben haben die Mauern stark beschädigt und sollten laut WMF unbedingt ausgebessert werden.

Foto: World Monument Fund

-

Quelle: SZ

21 / 21

Historisches Damaskus, Syrien

Bedrohung: Verfall, Abwanderung Quelle: World Monument Fund

Das historische Damaskus in Syrien stammt noch aus der Zeit um 3.000 vor Christus und ist damit eine der am längsten bewohnten Städte der Welt. Laut World Monument Fund verließen zwischen 1995 und 2005 mehr als 20.000 Einwohner die Stadt, um in moderneren Gebäuden zu wohnen. So zerfallen zurückbleibende Häuser und das historische Damaskus verschwindet langsam.

Foto: World Monument Fund

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: