So war etwa Christoph Kolumbus der Ansicht, dass er südlich des Äquators, südlich noch von den ersten Entdeckungen der sogenannten Neuen Welt, den irdischen Ort des Gartens Eden würden ausfindig machen können. Er war eben in beinahe jeder Hinsicht ein Mann des Irrtums.
Neben derlei jenseitigen Orten, denen man dennoch eine diesseitige Existenz zubilligen wollte, erfanden die Menschen allerhand Inseln, die noch heute ihrer Entdeckung harren - und die ungeachtet dessen fleißig auf Karten verzeichnet worden sind: Atlantis, Thule, Frisland, Antillia.
Bis ins 18. Jahrhundert taucht auf Karten im Nordatlantik Frisland auf - neben Island, Grönland und den Faröerinseln; Frisland kann also nicht identisch sein mit jenen tatsächlich existierenden Eilanden. Im südlichen Atlantik wurde lange Jahrhunderte Antillia vermutet - Martin Behaim hat die fiktive Insel zum Beispiel auf seinem Globus dargestellt. Weil sie natürlich nie entdeckt wurde, obgleich man den Ozean zunehmend genauer kannte, wurde sie immer weiter westlich eingezeichnet, stets knapp hinter der Grenze zur jeweiligen Terra incognita.
"Monster aus dem Land der Merkiten" aus dem "Livre des Merveilles du Monde", 1410-1412