Bildband:Fremde Insel Mallorca

Jenseits von Ballermann: Jörg Bräuer inszeniert Mallorca als Insel übernatürlicher, entrückter Schönheit.

Margit Kohl

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Einsam ist es auf seinen Bildern, einsam und menschenleer. Verlassen wirken Kirchen und Bergdörfer. Nordisch muten die Landschaften an. Lange Holzstege führen hinaus aufs spiegelglatte Meer.Port de Pollensa im Nordosten der Insel. Foto: Bräuer

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Formationen aus weißem Kalkstein lassen den Betrachter frösteln, als bewege er sich zwischen Eisbergen in der Antarktis. Die Mallorca-Bilder des Fotografen Jörg Bräuer scheinen wie tiefgefroren zu sein in der Zeit.Küste beim Dorf Sa Calobra, Foto: Bräuer

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Dabei kennt jeder Mallorca doch alles andere als still und einsam. Für viele ist es die Insel der Zugereisten, der Neureichen zumeist, die sich in der Gegend um Andratx in ihren Luxus-Fincas eingerichtet haben. Nicht zu vergessen die Ballermänner, die sich an der Playa de Palma jeden Sommer eimerweise Bier hineinschütten. Auf der anderen Seite sind da die Mallorquiner, die sich von den Fremden abschotten und nur mit ihresgleichen Umgang pflegen.Port de Pollensa im Nordosten der Insel. Foto: Bräuer

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Man kommt sich nicht in die Quere. Jeder lebt auf seiner eigenen Insel. So auch der Fotograf Jörg Bräuer, der in seinen Bildern eine höchst subjektive und unzeitgemäße Betrachtung von Mallorca zeichnet.Finca in der Kleinstadt Deia im Nordwesten. Foto: Bräuer

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Und zeichnen ist wohl die treffendste Beschreibung für seine Fotokunst, denn Bräuer bildet nicht einfach nur ab, er zeichnet mit Licht und inszeniert so seine Landschaften.Foto: Bräuer

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Vieles ist in Sepiatönen gehalten, und dort, wo Farbe ins Spiel kommt, ist sie pastellen, nahezu eine Nichtfarbe.Im Wallfahrtsort Santuari de Santa Maria de Lluc. Foto: Bräuer

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Die Bilder entstanden meist kurz vor oder nach Sonnenauf- oder -untergang mit einer Hasselblad-Kamera in langer Belichtungszeit.Die Berge Serra de Tramuntana an der Nordwestküste. Foto: Bräuer

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In seinem Vorwort schreibt der Kulturwissenschaftler Mihai Nadin, dass Bräuer mit seinen Fotografien der Insel jene Würde zurückgeben wolle, welche die ersten Reisenden wohl einst noch wahrgenommen haben: Mallorca erscheint als "eine ruhige Bucht zwischen zwei massiven Felsen - war sie wirklich da oder ist sie eine Inszenierung des Fotografen?"Sa Dragonera, die Dracheninsel vor Mallorcas Westküste. Foto: Bräuer

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"Das Wesen der Dinge" lautet denn auch der Untertitel des Fotobandes. Doch das Wesen der Dinge ist meist unsichtbar, es entsteht oft erst im Auge des Betrachters. Und dieser wird am Ende eines bestimmt nicht sagen können: Ich kenne diesen Ort.Felsen bei Llucalcari nahe der Kleinstadt DeiaAlle Bilder aus Jörg Bräuer: Mallorca - Das Wesen der Dinge. Rupa publishing, München 2010. (SZ vom 17.12.2009)

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